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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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auch. Ich hoffe nur, ich bin die Einzige, der es so mies geht, sonst kommen die Verschwörungstheoretiker noch richtig in Fahrt. Die behaupten dann nur wieder, dass die da oben das veranlasst haben, um uns einen Dämpfer zu verpassen oder so.«
    Wir liegen Seite an Seite in einer Bambushütte auf einer rot-weiß karierten Decke. Die Hütte hat drei Wände und ist zum Meer hin offen, sodass wir nur das Wasser und den Himmel sehen können. Das Ganze könnte auch als Poster in irgendeinem Wellnesstempel hängen, nur dass es dreidimensional und absolut atemberaubend ist.
    Manchmal frage ich mich, wie ein Ort, der nur online existiert, mich so vollkommen in seinen Bann ziehen kann.
    »Meggie?«
    »Anwesend.«
    »Ich glaube … ich glaube, ich habe jemanden kennengelernt.«
    Sie schießt hoch und zieht dann eine Grimasse. »Autsch. Du glaubst ? Wen? Robbie kann es nicht sein, nach all der Zeit. Ich meine, er ist ja ein lieber Junge und sieht auch supersüß aus, aber ein bisschen langweilig ist er schon … Also, kenne ich ihn?«
    »Könnte man so sagen, ja.«
    »Oh, sag’s mir nicht, sag’s mir nicht, lass mich raten …«
    »Versuchst du hier gerade, eins der großartigsten Dinge, die mir je passiert sind, in ein Ratespiel zu verwandeln, Meggie?«
    Sie wirft mir einen verunsicherten Blick zu. »Äh …«
    Ich lache los, denn das ist im Moment alles, was ich will: kichern und tratschen und mich in meinem Glück sonnen, während mich jemand deswegen neckt und zum Erröten bringt. Ich will normal sein. »War nur ein Witz. Außerdem kommst du sowieso nicht drauf.«
    Ihr ganzes Gesicht knautscht sich vor Konzentration zusammen. Ich weiß, dass sie gar nicht raten kann, weil sie sich außer Robbies und Caras nie die Namen meiner Freunde gemerkt hat. Es interessierte sie einfach nie besonders.
    »Wer war denn noch mal dieser Junge, mit dem Cara in der Zehnten ’ne Weile zusammen war? Der für Middlesex Fußball gespielt hat? Ich hab immer gedacht, ihr zwei würdet gut zusammenpassen.« Sie legt sich wieder hin. Das Raten scheint ihr Spaß zu machen.
    »Nein, der ist es nicht. Wie gesagt, du errätst es sowieso nicht.«
    Mit einem Mal kann ich es gar nicht erwarten, es ihr zu sagen.
    »Oder was ist mit dem Typen mit dem Afro, der aussah wie ein ganz junger Michael Jackson? Der war echt süß. Ach, wie schön, meine kleine Schwester ist verliebt. Ich dachte, das erlebe ich nicht mehr –«
    »Es ist Danny.«
    »Danny, Danny, an den kann ich mich gar nicht erinnern …« Dann aber stemmt Meggie sich hoch und versucht, meinen Arm zu packen, was natürlich nicht funktioniert. »Moment mal, etwa der Danny hier ?«
    Ich nicke. Wenn sie es erst mal ein bisschen verdaut hat, werde ich ihr erklären, was an ihm so wunderbar ist, warum ich nie wieder jemandem wie ihm begegnen werde. Dass wir wie die zwei Hälften einer Person sind. Dass ich mich wie etwas ganz Besonderes fühle, wenn ich bei ihm bin. Und sie wird mir erzählen, wie sie sich bei Tim gefühlt hat, und es wird sein wie früher: Meine große Schwester, die lacht, mit mir witzelt, mir erklärt, wie das Leben läuft.
    Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal danach sehnen würde, dass sich jemand über mich lustig macht, aber im Augenblick wünsche ich mir nichts mehr, als dass sie mich ein bisschen aufzieht und dann irgendwann zugibt, wie absolut umwerfend Danny ist. Ich warte.
    Meggie schüttelt den Kopf, was offenbar nicht besonders gut für ihren Kater ist, so gequält, wie sie kurz darauf die Augen zusammenkneift. »Hmm. Das ist keine so tolle Idee, Schwesterherz, ehrlich nicht.«
    »Wir haben das ja nicht geplant«, meine ich und komme mir plötzlich dumm vor. »So was kann man schließlich nicht kontrollieren. Es ist einfach … passiert.«
    Sie lächelt nachsichtig. »Also wirklich, Florrie, manchmal könnte ich mich über dich kaputtlachen.«
    »Kaputtlachen?« Tja, schließlich wollte ich, dass sie kichert. Aber ihre Stimme klingt so eigenartig.
    »Danny. Ich meine, mir ist klar, dass er unter anderen Umständen ein super Fang wäre, aber mal ehrlich, man kommt eben leider nicht an der unseligen Tatsache vorbei, dass er, na ja, ein winziges bisschen tot ist.«
    »Glaubst du vielleicht, das hätte ich vergessen?«
    »Sei nicht sauer, Florrie. Es ist nur …« Meggie nimmt die Sonnenbrille ab und sieht mich aus blutunterlaufenen Augen an. »Oh Gott, du meinst das wirklich ernst, stimmt’s?«
    » Tod ernst«, sage ich.
    »Wie alt bist du jetzt?«
    »Sechzehn. Alt

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