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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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dazustehen, beugte er sich vor und küsste mich auf die Nasenspitze.
    Ich schnappte erschrocken nach Luft, und er lachte. „Das war doch nur Spaß, Kaylee! Ich konnte ja nicht ahnen, dass du so lange darüber nachdenken musst.“ Bis über beide Ohren grinsend, nahm er wieder meine Hand, und wir gingen weiter. Ich sah ihn erstaunt an, mir brannten die Wangen.
    „Jetzt stell deine Frage lieber! Bevor ich es mir anders überlege.“
    Nash wurde unvermittelt ernst. Was wollte er bloß wissen? Vielleicht, was es im Krankenhaus zum Mittagessen gegeben hatte? „Was ist mit deiner Mom passiert?“
    Oh .
    „Du musst es mir nicht erzählen.“ Er blieb stehen und sah mich an. Wahrscheinlich hielt er meine Erleichterung für Unbehagen und wollte einen Rückzieher machen. „Ich war nur neugierig. Wie sie so gewesen ist.“
    Ich strich mir das Haar aus dem Gesicht. „Es ist schon in Ordnung.“ Natürlich wünschte ich mir, meine Mutter wäre noch am Leben und ich würde bei meinen Eltern statt bei Sophies wohnen. Aber meine Mom war schon so lange tot, dass ich mich kaum an sie erinnerte. Außerdem waren mir solche Fragen nicht neu. „Sie ist bei einem Autounfall gestorben, als ich drei war.“
    „Und dein Dad, siehst du ihn manchmal?“
    Ich zuckte mit den Schultern und trat einen Kieselstein ins
    Wasser. „Früher hat er mich ein paar Mal im Jahr besucht.“ Irgendwann war er nur noch zu Weihnachten und an meinem Geburtstag aufgekreuzt. Das letzte Mal hatte ich ihn vor über einem Jahr gesehen, aber es war mir egal. Er hatte sein Leben – davon ging ich zumindest aus –, und ich hatte meins.
    Nashs mitfühlendem Blick nach zu urteilen, hatte er sogar verstanden, was ich nicht laut ausgesprochen hatte. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich irgendwie, aber ich konnte es nicht richtig deuten. „Ich finde trotzdem, du solltest deinem Vater erzählen, was letzte Nacht passiert ist.“
    Ich wandte mich abrupt ab und lief zurück zum Ufer, die Arme vor der Brust verschränkt. Erfreulicherweise blies mir der Wind das Haar zur Abwechslung mal aus dem Gesicht.
    Nash rannte mir nach. „Kaylee …“
    „Weißt du, was das Schlimmste ist?“, fragte ich, als er zu mir aufgeschlossen hatte.
    „Was denn?“ Nash schien überrascht zu sein, dass ich so offen darüber sprechen wollte, doch mir ging es gar nicht um meinen Vater.
    Ich blieb stehen und schloss die Augen. Der Wind flaute ab, und die Sonne schien mir ins Gesicht, doch selbst die warmenStrahlen vermochten die Kälte nicht zu vertreiben, die in mir hochkroch. „Ich hätte es verhindern müssen. Ich wusste, dass sie sterben würde, aber ich habe nichts unternommen! Anstatt es ihr zu sagen, bin ich wie ein Oberfeigling abgehauen. Ich habe sie sterben lassen, Nash!“
    „Nein!“, entgegnete er mit fester Stimme. Dann packte er mich an den Schultern und wirbelte mich herum, sodass ich erschrocken die Augen aufriss. Unter unseren Füßen knarzten die Holzbohlen. „Du hast nichts falsch gemacht, Kaylee! Bloß weil du gewusst hast, dass es passiert, heißt das nicht, dass du es hättest verhindern können.“
    „Vielleicht doch. Ich habe es nicht einmal versucht!“ Ich war so damit beschäftigt gewesen herauszufinden, was Heidis Tod für mich bedeutete, dass ich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet hatte, wie ich ihr hätte helfen können.
    Nash sah mich scharf an, einen beinah wilden Ausdruck im Gesicht. „Es ist nicht so einfach, wie du denkst. Der Tod schlägt nicht willkürlich zu. Wenn die Zeit für sie gekommen war, gibt es nichts, was wir hätten tun können.“
    Wie konnte er da so sicher sein? „Ich hätte ihr zumindest sagen sollen …“
    „Nein!“ Sein harscher Tonfall erschreckte uns beide. Und als Nash meine Arme umfassen wollte, trat ich einen Schritt zurück. Er senkte den Kopf und hob abwehrend die Hände, um mir klarzumachen, dass er mich nicht anfassen würde. „Sie hätte dir nicht geglaubt! Außerdem ist es gefährlich, sich in Dinge einzumischen, von denen man nichts versteht. Und das tust du nicht – zumindest noch nicht. Du musst mir versprechen, nichts zu unternehmen, wenn es wieder passiert und ich nicht da bin. Du darfst nichts sagen. Dreh dich dann einfach um und geh weg! Hast du verstanden?“
    „Ja“, sagte ich zustimmend. So langsam machte Nash mir Angst. Ein harter Zug lag um seinen Mund, und er starrte mich aus großen Augen an, todernst.
    „Schwöre es!“, bat er mit Nachdruck. Im hellen Sonnenlichtglänzten seine

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