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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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Spiel setzen, um jemanden zu retten, der sterben soll!“
    Da konnte ich ihm nicht widersprechen. Aber … „Und was, wenn Meredith noch nicht hätte sterben sollen? Wenn ihre Zeit noch nicht gekommen war?“
    „Aber das war sie. So funktioniert das nun mal!“ Nash klang so überzeugt wie ein Kind, das an den Weihnachtsmann glaubt. Ein wenig zu überzeugt, als müsse er irgendwelche Zweifel überspielen.
    „Woher willst du das wissen?“
    „Weil es Pläne gibt. Offizielle Listen. Es gibt Leute, die darüber wachen, dass der Tod dann eintritt, wenn er es soll.“
    Ich kniff die Augen zusammen und blinzelte ihn überrascht an. „Meinst du das ernst?“
    „Leider ja.“ Ich glaubte, Verbitterung in seinen Augen zu lesen, doch der Eindruck war so schnell verflogen, wie er gekommen war.
    „Das klingt so … bürokratisch.“
    Er zuckte die Schultern. „Es ist ein sehr durchorganisiertes System.“
    „Jedes System hat Fehler, Nash.“ Er wollte widersprechen, doch ich unterbrach ihn. „Denk doch mal darüber nach! In den letzten drei Tagen sind hier in der Gegend drei Mädchen ohne ersichtlichen Grund gestorben. Sie sind einfach tot umgefallen! Das entspricht ganz sicher nicht der natürlichen Ordnung. Im Gegenteil, das ist höchst unnatürlich. Hast du denn gar keine Zweifel?“
    „Es ist mit Sicherheit ungewöhnlich“, lenkte Nash ein und rieb sich die Schläfen. Plötzlich wirkte er sehr müde. „Aber selbst wenn sie nicht an der Reihe gewesen sind. Wir können nichts tun, ohne jemand anderen umzubringen.“
    „Stimmt …“ Dem hatte ich nichts entgegenzusetzen. „Aber wenn jemand nicht auf der Liste steht, wird seine Rettung dann trotzdem bestraft?“
    Nash wirkte mit einem Mal regelrecht schockiert, so als hätte er über diese Möglichkeit noch nie nachgedacht. „Ich weiß es nicht. Aber ich kenne jemanden, der es wissen müsste.“

10. KAPITEL
    „Also, wer ist dieser Todd eigentlich?“, fragte ich zwischen zwei Schlucken Cola. Die Straßenbeleuchtung tauchte Nashs Gesicht abwechselnd in Licht und Schatten, und dieses Schauspiel faszinierte mich. Es war so, als entdeckte ich ihn mit jedem Mal neu.
    „Er arbeitet im Krankenhaus, in der Abendschicht.“ Nash setzte den Blinker und bog nach links ab.
    „Als was denn?“
    „Todd ist … eine Art Praktikant.“ Nach einer weiteren Linkskurve sahen wir das Arlington Memorial Krankenhaus vor uns. In den Fenstern des neuen Chirurgietrakts spiegelte sich das Licht der Straßenlaternen.
    Ich sammelte die Sandwichverpackungen aus dem Fußraum zusammen und stopfte alles in die braune Papiertüte. „Ich wusste nicht, dass Praktikanten so spät arbeiten müssen.“
    Nash war in das schwach beleuchtete Parkhaus eingebogen und suchte angestrengt nach einem freien Platz, offensichtlich froh darüber, meinem fragenden Blick zu entgehen. „Er ist kein Arzt im Praktikum oder so etwas.“
    „Was genau ist er dann?“
    Im ersten Stock fanden wir einen freien Parkplatz, und Nash manövrierte den Wagen in die Lücke. Dabei fuhr er deutlich vorsichtiger als mit dem Wagen seiner Mutter. Erst als er den Motor abgestellt hatte, drehte Nash sich zu mir um und sah mich an. „Kaylee, Todd ist auch kein Mensch. Und er ist auch kein richtiger Freund von mir. Es kann also sein, dass er nicht besonders wild darauf ist, unsere Fragen zu beantworten.“
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, einen ärgerlichen Ausdruck aufzusetzen, was gar nicht so leicht war. Nash schaffte es nämlich immer, mich so anzusehen, als gäbe es nichts anderes auf der Welt, das er lieber ansehen würde. Und dieser Blick verschlug mir jedes Mal den Atem. „Ein nicht-menschlicher Nicht-Freund, der als nicht-medizinischer Praktikant im Krankenhaus arbeitet?“ Das Gute an der Sache war, dasses sich um keinen Football-Spieler handelte. „Jetzt weiß ich also, was er nicht ist. Hättest du die Güte, mir zu sagen, was er ist?“
    Nashs Seufzen sagte mir, dass mir die Antwort nicht gefallen würde. „Er ist ein Reaper, ein Sensenmann.“
    „Er ist was ?“ Ich hatte mich sicher verhört. „Hast du gerade gesagt, Todd ist der Sensenmann?“
    Ich atmete auf, als Nash den Kopf schüttelte. Banshees waren eine Sache – wir konnten den Menschen zumindest helfen –, aber ich war nicht bereit, dem wandelnden und sprechenden Tod höchstpersönlich zu begegnen. Geschweige denn, ihm Fragen zu stellen.
    „Er ist nicht DER Sensenmann“, sagte Nash und ließ mich dabei nicht aus den Augen.

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