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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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diente, und betrachtete mich nachdenklich. „Wir können Selbstvertrauen oder Begeisterung entfachen. Oder auch jedes andere Gefühl. Wenn mehrere von uns zusammenarbeiten,können wir eine ganze Gruppe von Leuten in Aktion bringen – oder auch einen Mob beruhigen. Das ist während der Hexenprozesse im Mittelalter von großer Bedeutung gewesen, auch bei Massenpaniken.“ Er grinste. „Aber meistens beruhigen wir Menschen, die nervös oder aufgebracht sind.“ Er warf mir einen bedeutungsschweren Blick zu, und ich schnappte überrascht nach Luft.
    „Du hast mich beruhigt, stimmt’s? In der Seitenstraße hinter dem Taboo !“
    „Und hinter der Schule, heute Nachmittag. Mit Meredith …“
    Warum war mir das nicht aufgefallen? Früher hatte ich die Panik nie kontrollieren können, ohne eine gewisse räumliche Distanz zwischen mich und den … Todgeweihten zu bringen.
    Tränen der Dankbarkeit stiegen mir in die Augen. Ich wollte ihm gerade dafür danken, als er sagte: „Ist schon gut. Es war cool, endlich mal damit anzugeben.“
    „Und abgesehen von der Beeinflussung, kannst du noch mehr?“
    Er nickte und warf mir einen fast schon dramatischen Blick zu. Die Brücke quietschte leise, als er sich zu mir lehnte. „Ich kann Seelen lenken.“
    „Wie bitte?“ Trotz der lauen Herbstluft bekam ich eine Gänsehaut.
    Nash tat es mit einem Schulterzucken ab. „Du kannst eine Seele halten, ich kann sie beeinflussen. Ihr den Weg weisen.“
    „Wirklich? Und wohin schickst du sie?“ Mir war das alles noch nicht besonders klar.
    „Nirgendwohin.“ Nash lehnte sich an das Seil und sah mich eindringlich an. „Das ist ja das Problem. Deine Fähigkeiten sind sinnvoll, wenn nicht sogar selbstlos. Meine nicht wirklich.“
    „Warum nicht?“
    „Weil es nur einen Ort gibt, an den man eine vom Körper getrennte Seele schicken kann.“
    „Das Jenseits?“ Ich schlug die Beine übereinander und sah ihn fragend an. Es kostete mich einige Mühe, mich von all denMöglichkeiten, die sich auftaten, nicht überwältigen zu lassen.
    Er schüttelte den Kopf. In der Ferne begann eine Grille zu zirpen. „Das schafft eine Seele auch alleine.“
    Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. „Du kannst sie zurückschicken, zurück in den Körper !“ Ich setzte mich so abrupt auf, dass die Brücke bedrohlich schwankte. „Du kannst jemanden wieder zum Leben erwecken!“
    Nash schien meine Freude nicht zu teilen. Stattdessen schüttelte er traurig den Kopf. „Dazu braucht es zwei von uns. Eine Frau, um die Seele einzufangen, und einen Mann, um sie wieder einzusetzen.“ Er stand auf und zog mich auf die Füße, eine Hand an meiner Hüfte. Sein Blick loderte. „Gemeinsam wären wir unschlagbar, Kaylee.“
    Mir wurde ganz heiß.
    Dann begriff ich, was seine Worte bedeuteten, und ein kalter Schauer überlief mich.
    „Wir können Menschen retten und den Tod rückgängig machen? Warum hast du das nicht gleich gesagt!“ Ich war so aufgeregt, dass ich nicht verstand, warum er den Kopf schüttelte.
    Im nächsten Moment verpuffte meine Begeisterung und wich einer kalten, schweren Schuld. „Ich habe es nicht nur versäumt, Meredith zu warnen. Ich habe sie sterben lassen, obwohl ich sie hätte retten können! Warum hast du mir das nicht gesagt?“ Zorn flammte in mir auf. Meredith wäre noch am Leben gewesen, hätte ich rechtzeitig gewusst, wie ich ihr hätte helfen können!
    „Nein, Kaylee!“ Nash legte einen Finger unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen. Ich erkannte Reue in seinem Blick. „Wir können die Seelen nicht einfach wieder zurückschicken, so funktioniert das nicht! Du kannst nicht einmal jemanden vor seinem Tod warnen. Das ist physisch unmöglich, weil du in dem Moment nichts anderes tun kannst, als die Seele zu besingen, stimmt’s?“
    Ich nickte traurig. „Das verschlingt wirklich all meine Kraft …“ Es fiel mir immer noch schwer, mir vorzustellen, dass dieses fürchterliche Geschrei wie ein Lied klingen sollte. „Aberes muss doch eine Möglichkeit geben!“ Ich schob mich auf der wackeligen Brücke an Nash vorbei. Meine Gedanken rasten, ich musste mich bewegen. „Wir könnten eine Art Signal vereinbaren. Wenn ich eine Vorahnung bekomme, zeige ich mit dem Finger auf den … Todgeweihten, und du warnst ihn.“
    Nash folgte mir, und ich sah ihn wieder den Kopf schütteln. Er griff nach meinem Arm, ließ ihn jedoch sofort wieder los, als ich mich verkrampfte. „Selbst wenn du denjenigen warnen könntest,

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