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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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ob die Theorie wirklich zu weit hergeholt war. Eines war jedoch klar: Je mehr Leute in ein Geheimnis eingeweiht waren, desto schwieriger war es zu bewahren. Todd hatte recht, vielleicht suchten wir wirklich nur nach einem Reaper. „Gibt es etwas, das euch verbietet, in der Zone eines anderen Reapers zu wildern?“
    „Abgesehen von der Berufsehre und der Angst davor, erwischt zu werden, nicht.“
    Der Reaper sprach von Berufsehre?
    „Angenommen, ein Reaper hat weder Ehre noch Angst: Dann gibt es nichts, was ihn davon abhält, halb Texas zu töten, wenn er ausflippt, weil er gerade mal wieder im Stau steht?“ Ich hörte selbst, wie schrill meine Stimme klang, und senkte sie bewusst, während ich den Deckel von der Colaflasche schraubte. „Müsst ihr Jungs außerhalb der Arbeitszeit nicht eure … Todesstrahlen, oder was auch immer das ist, ausschalten?“
    Ein kurzes Lächeln huschte über Todds perfekten Mund. „Nein. Es gibt auch keine Todesstrahlen, obwohl das echt cool wäre. Reaper arbeiten ganz ohne Ausrüstung. Wir nutzen nur unsere Fähigkeit, Leben auszulöschen und die Seelen in Besitz zu nehmen. Aber das ist mehr als genug, das kannst du mir glauben.“
    Damit verfinsterte sich seine Miene wieder. „Theoretisch gibt es keinen Reaper, der nicht loyal ist. Wir bewerben uns um diesen Job nicht aus einem Machtstreben heraus. Wir werden angeworben und auf jede nur denkbare psychische Störung untersucht. Niemand, der zu etwas fähig ist, was du beschreibst, sollte jemals als Reaper angestellt werden.“
    „Das klingt so, als hättest du kein besonderes Vertrauen in das System“, sagte ich und beobachtete sein Gesicht dabei genau.
    Todd zuckte die Schultern. „Du hast es selbst gesagt. Niemand ist unfehlbar, also auch nicht das System.“
    „Also, kannst du nun einen Blick auf die Liste werfen?“, fragte Nash und sah Todd genauso konzentriert an wie ich.
    Grübelnd biss Todd sich auf die Unterlippe. „Wir sprechen von drei verschiedenen Zonen und drei verschiedenen Tagen. Und nichts davon steht auf der Hauptliste.“
    „Klappt es nun oder nicht?“, hakte ich nach und lehnte mich aufgeregt vor.
    Todd nickte bedächtig. „Es wird nicht leicht werden, aber ich liebe Herausforderungen. Solange dabei etwas für mich rausspringt.“ Er funkelte mich aus stahlblauen Augen an, und mir wurde klar, dass er nicht mehr über die Liste sprach. „Ich sage dir, was du wissen willst – im Gegenzug verrätst du mir deinen Namen!“
    „Nein!“ Nash zögerte keine Sekunde. „Du tust es, weil wir sonst hierbleiben und sie jede Seele besingt, die du haben willst, bis du dem Zeitplan so weit hinterherhinkst, dass dein Boss dich zurück ins Altersheim schickt. Wenn du Glück hast!“
    „Ja, genau“, sagte Todd zynisch. „Sie ist ja noch nicht einmal trocken hinter den Ohren. Ich wette, sie hat im ganzen Leben noch keine Seele gesehen!“
    „Er hat recht“, murmelte ich. Nash griff nach meiner Hand und drückte sie fest, um mich davon abzubringen, Todd meinen Namen zu verraten. Aber ich sah keinen Grund, es nicht zu tun. Es wäre für Todd ein Leichtes, meinen Namen herauszufinden, also war es doch ein kleiner Preis für die Information, die wir brauchten. „Mein Name ist Kaylee. Meinen Nachnamen verrate ich dir erst, wenn du uns bringst, was wir wollen.“
    „Abgemacht!“, rief Todd und stand auf. Er strahlte übers ganze Gesicht. „Sobald ich etwas herausgefunden habe, sage ich euch Bescheid. Ich kann aber nicht versprechen, dass es noch heute Abend sein wird. Ich komme zu spät zu dem Aneurysma.“
    Ich nickte, doch irgendwie überraschte mich das nicht.
    „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet. Ich muss einearme Frau zur Witwe machen.“ Mit diesen Worten verschwand er.
    Es gab kein Glockengeklimper oder flackernde Lichter, keinen Hinweis darauf, dass er gleich verschwinden würde. Er stand nur da, und im nächsten Moment war er verschwunden, ohne irgendwelche Spezialeffekte.
    „Du hast gar nicht erzählt, dass er das kann!“, rief ich, doch Nash hielt den Blick gesenkt. „Was ist los?“, fragte ich.
    „Nichts.“ Er stand auf und nahm den Pappteller, auf dem immer noch der letzte Bissen seines Kuchens lag. „Lass uns abhauen.“ Auf dem Weg hinaus warfen wir den Müll in den Papierkorb und legten schweigend den Weg zurück, auf dem wir gekommen waren. Anscheinend hatte Nash meinen Namen wirklich nicht verraten wollen.
    Am Auto angekommen, entriegelte Nash die Türen und hielt mir die

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