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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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mitbekam.
    Todd rieb sich entnervt das Gesicht. Seine Geduld schien aufgebraucht zu sein. „Das stimmt wahrscheinlich, aber ihr werdet niemals an die Liste rankommen. Und selbst wenn, wäre es zu spät. Die Strafe wäre schon vollstreckt.“
    „Willst du mir ernsthaft erzählen, dass ein Reaper einem Unschuldigen das Leben nehmen würde – im Austausch für eine Seele, die eigentlich gar nicht hätte sterben dürfen?“, fragte ich empört. Wo kamen wir hin, wenn sogar der Tod bestechlich war? Schließlich waren im Tod doch alle Menschen gleich!
    Oder verwechselte ich das mit der Steuer?
    „Nein. Du hast recht.“ Todd nickte halbherzig. „Theoretisch darf die Strafe in so einem Fall nicht angewendet werden. Aber Theorie und Praxis liegen eben manchmal weit auseinander, besonders wenn der Tod ins Spiel kommt. Selbst wenn ihr die richtige Liste in die Hände bekommt und der Reaper tatsächlich einen … Fehler gemacht hat, dann wäre es wahrscheinlich schon zu spät und ein Unschuldiger schon gestorben. Oder einer von euch.“
    Mir fiel auf, dass er uns nicht zu den Unschuldigen zählte.
    „So oder so sind wir am Arsch.“ Ich hob genervt die Hände.
    „Worum geht es hier eigentlich?“, fragte Todd. Er beobachtete mich interessiert. „Wen wollt ihr retten?“
    „Das wissen wir noch nicht. Vielleicht niemanden.“ Nash stocherte mit der Gabel in den Kuchenkrümeln herum und verschmiertedie Schokolade auf dem Teller. „In unserer Gegend sind mehrere Mädchen gestorben und Ka…“ Im letzten Moment brach er den Satz ab. „Sie …“, er deutete auf mich, „findet die Todesfälle verdächtig.“
    „Ach, tut sie das?“ Ein Lächeln spielte um den Mund des jungen Reapers, und ich konnte es in seinem Kopf förmlich rattern hören. „Was ist daran so verdächtig?“
    „Die Mädchen waren noch Teenager. Alle drei waren hübsch und gesund. Und sie sind an drei aufeinander folgenden Tagen alle auf dieselbe Weise gestorben.“ Ich zählte die Beweise an der Hand ab und hielt ihm die ausgestreckten Finger vor die Nase. „Such dir was davon aus. Aber das sind eindeutig zu viele Zufälle für meinen Geschmack! Ich glaube nicht daran, dass alle drei sterben sollten. Und mir ist völlig egal, auf wessen Liste sie stehen!“
    Todds Augen leuchteten. Ich hatte es geschafft, seine Neugier zu wecken. „Glaubst du, sie wurden ermordet?“
    Ich wackelte nervös mit dem Fuß hin und her und versuchte, meine Gedanken in eine logische Reihenfolge zu bringen. „Ich weiß es nicht. Vielleicht. Auch wenn ich keine Ahnung habe wie. Bei allen außer der ersten gab es Zeugen, und niemand hat etwas Auffälliges bemerkt. Abgesehen davon, dass ein wunderschönes Mädchen einfach so tot umgefallen ist.“
    „Es gibt natürlich Möglichkeiten, so etwas zu bewerkstelligen.“ Todd zog seinen Stuhl näher an den Tisch heran. „Aber selbst wenn sie getötet wurden, ändert das rein gar nichts. Mordopfer stehen jeden Tag auf der Hauptliste. Ich selbst hatte in zwei Jahren nur einen solchen Fall, aber die älteren Reaper haben damit jede Woche zu tun.“
    Ich riss erstaunt die Augen auf, und mir wurde das Herz schwer. „Willst du damit sagen, dass manche Menschen ermordet werden sollen ?“ Einen Augenblick lang drohte das Entsetzen meine Entschlossenheit zu überwinden. Wie konnte Mord zur natürlichen Ordnung gehören?
    Todd schüttelte den Kopf. „Menschen müssen sterben, unddas geschieht auf viele verschieden Arten. Einschließlich Mord.“
    Ich wandte den Kopf und blinzelte Nash aus feuchten Augen an. „Was soll das alles? Warum muss ich das alles erfahren, wenn ich sowieso nichts daran ändern kann?“
    Nash nahm meine Hand. „Es fällt ihr schwer, sie gehen zu lassen“, sagte er, woraufhin Todd verständnisvoll nickte.
    „Was weißt du denn schon davon?“, herrschte ich den Reaper an. Mir war egal, dass er nichts dafür konnte und dass ich eigentlich Angst vor ihm haben sollte. „Es ist dein Job, Leuten das Leben zu nehmen. Für dich ist der Tod doch Alltag!“
    Nash stieß einen zufriedenen Laut aus. „Ja, und wenn man ihm so zuhört, glaubt man gar nicht, dass es ihm am Anfang selbst schwergefallen ist.“
    „Pass auf, was du sagst, Hudson!“, raunte Todd. Sein Blick wurde schlagartig eisig.
    Auf Nashs Gesicht lag ein undefinierbarer Ausdruck, eine Mischung aus Belustigung und Boshaftigkeit. „Erzähl ihr von dem kleinen Mädchen.“
    „Hast du sie noch alle? Bei dir ist wohl eine Sicherung durchgebrannt!“ Todd

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