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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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Beifahrertür auf. Doch anstatt einzusteigen, drehte ich mich um und legte eine Hand auf seine Brust. „Du bist sauer auf mich.“ Mein Herz klopfte so stark, dass es fast wehtat, und unter meinen Fingern spürte ich sein Herz schlagen. Einen schrecklichen Moment lang hatte ich Angst, dass es das letzte Mal war. Dass er mich heimfahren und aus meinem Leben verschwinden würde, so wie Todd aus der Cafeteria verschwunden war.
    Aber Nash schüttelte langsam den Kopf. Das Licht der Lampe an der Wand hinter ihm verlieh ihm eine Art Heiligenschein. „Ich bin wütend auf ihn . Ich hätte allein herkommen sollen, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass er sich für dich interessieren würde.“
    Ich riss die Augen auf und trat überrascht einen Schritt zur Seite. „Warum, weil ich eine hässliche Vogelscheuche bin?“
    Nash zog mich an sich und drückte mich gegen das Auto. Dann küsste er mich so innig, dass ich kaum Luft bekam. „Du hast ja keine Ahnung, wie schön du bist“, sagte er atemlos. „Aber Todd stand sehr lange auf jemand anderen, also dachte ich, es wäre sicher. Ich hätte es besser wissen sollen!“
    „Warum wolltest du nicht, dass er meinen Namen erfährt?“
     Nash trat einen Schritt zurück und betrachtete mich kritisch. Ein harter Zug umspielte seinen Mund. „Weil er der Tod ist, Kaylee. Egal, wie unschuldig er aussieht und wie verzweifelt er sich an die Vorstellung klammert, dass er irgendeine Art von Held des Jenseits ist, der hilflose Seelen von A nach B transportiert. Er ist immer noch ein Reaper. Vielleicht findet er eines Tages deinen Namen auf der Liste. Ich weiß, dass es dich auch nicht rettet, wenn er deinen Namen nicht kennt, aber ich werde deine Identität trotzdem nicht an einen Handlanger des Todes verraten.“
    „Er kennt doch deinen Namen.“ Ich ließ den Arm sinken und nahm seine Hand.
    „Wir kannten uns schon, bevor er Reaper geworden ist.“
    „Wirklich?“ Mir war gar nicht in den Sinn gekommen, dass Todd vielleicht einmal ein normales Leben gehabt hatte. Wie waren die Reaper wohl, bevor sie sich mit Tod und Sterben umgaben?
    Nash nickte, doch ehe ich eine weitere Frage stellen konnte, legte er einen Finger an meine Lippen. „Lass uns nicht mehr über Todd sprechen.“
    „In Ordnung“, murmelte ich an seinem Finger. Dann schob ich seine Hand beiseite und stellte mich auf die Zehenspitzen. „Ich will auch nicht mehr über ihn sprechen.“ Ich küsste ihn, und mein Herz raste, als Nash den Kuss erwiderte. Unsere Zungen berührten sich kurz, ehe Nash mein Kinn und meinen Hals mit Küssen bedeckte.
    Ich stöhnte genüsslich, als er mit der Zunge sanft über die Stelle zwischen meinen Schlüsselbeinen fuhr. Ich bekam eine Gänsehaut und strich über sein T-Shirt. „Das fühlt sich gut an.“
    „Du schmeckst gut“, flüsterte er an meiner Haut. In dem Moment heulte irgendwo ein Motor auf, und das grelle Licht von Scheinwerfern blendete mich. Nash richtete sich auf und stöhnte frustriert auf, als das Auto an uns vorbeifuhr. „Ich bring dich lieber nach Hause“, sagte er und hob schützend dieHand vor die Augen.
    „Ich will nicht nach Hause. Meine Familie hat mich mein Leben lang angelogen. Was gibt es da noch zu sagen?“
    „Möchtest du nicht wissen, warum sie dich belogen haben?“
    Überrascht blinzelte ich ihn an. Die Möglichkeit, sie mit der Wahrheit zu konfrontieren, war mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Damit rechneten sie garantiert nicht.
    Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, und Nash erwiderte es. „Lass uns gehen!“

12. KAPITEL
    „Du kommst doch mit rein, oder?“, fragte ich, als wir vor meinem Haus hielten. Nash hatte in den Leerlauf geschaltet, den Motor jedoch laufen lassen.
    Es war dunkel im Auto, und ich konnte sein Gesicht nicht gut erkennen, aber ich spürte, dass er mich ansah. „Wenn du willst.“
    Wollte ich?
    Ich sah eine schmale Silhouette am Küchenfenster. Tante Val stand hinter dem Vorhang, eine Hand in die Hüfte gestützt, in der anderen einen riesigen Kaffeebecher. Sie warteten da drinnen auf mich, wollten mit mir reden oder vielmehr auf mich einreden. Ich ging nicht davon aus, dass sie mir die Wahrheit sagen würden, schließlich ahnten sie nicht, dass es inzwischen schon jemand getan hatte.
    „Ja, das wäre schön.“
    Mir ging es nicht darum, dass Nash diese Schlacht für mich kämpfte. Im Gegenteil, ich freute mich schon darauf, all die Antworten einzufordern, die längst überfällig waren. Jetzt, nachdem die

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