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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Rachel
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Bastard! Hat er dich ausfindig gemacht?“
    „Nein, nur meine Telefonnummer.“
    „Wie das?“
    „Ich … Das musst du ihn selbst fragen.“ Ich hatte versprochen, es nicht zu verraten, aber lügen würde ich deshalb noch lange nicht.
    „Kein Problem.“ Es raschelte laut, als Nash die Hand vor den Hörer hielt. Ich konnte ihn trotzdem klar und deutlich rufen hören. „Komm sofort raus, Todd!“
    „Du hast gewusst, dass er da ist?“ Obwohl ich wusste, dass er sauer war, musste ich insgeheim lachen.
    „Er ist lange nicht so unsichtbar, wie er glaubt“, erwiderte Nash mit rauer Stimme.
    Ich stellte den Briefbeschwerer zurück auf den Schreibtisch und nahm das Handy in die Hand. „Genauso wenig wie du. Du weckst mit dem Geschrei noch deine Mom auf!“
    „Sie arbeitet heute in der Nachtschicht im Krankenhaus.“
    „Nun ja, ich schätze, Todd ist nicht mehr da.“ Er hatte mich doch nicht etwa von Nashs Zimmer aus angerufen …
    Ich hörte eine Tür quietschen, dann das Knarzen von Holzdielen, als Nash durch den Flur lief. „Er ist noch da“, entgegnete er überzeugt.
    „Woher weißt du das?“
    „Ich weiß es eben!“ Wieder machte er eine Pause, doch diesmal hielt er den Hörer nicht zu. Die neue Taktik funktionierte auch ohne Schreien. „Das ist kein Spiel mehr, Todd! Wenn du nicht in den nächsten fünf Sekunden rauskommst, rufe ich deinen Boss an.“
    „Du hast seine Nummer doch gar nicht!“, antwortete eine zweite Männerstimme. Es war unverkennbar Todd, auch wenner flüsterte. Er hatte mich tatsächlich aus Nashs Wohnung angerufen!
    Warum? Damit er es meinem Freund brühwarm unter die Nase reiben konnte?
    „Ich habe dir gesagt, du sollst dich von ihr fernhalten!“ Nashs Stimme klang so verzerrt vor Wut, dass ich sie kaum wieder erkannte.
    Todd dagegen war so ruhig wie immer, was Nash wahrscheinlich noch mehr in Rage brachte. „Ich bin nicht mal in ihrer Nähe gewesen! Aber nicht etwa wegen dir, sondern weil sie mich nicht eingeladen hat.“ Noch nicht … Dieser Teil des Satzes schwebte unausgesprochen im Raum. Ich konnte Nashs Zorn förmlich riechen.
    Und auch hören.
    „Was zur Hölle hast du vor?“ Nash klang plötzlich ganz sanft – und sehr gefährlich.
    „Das sage ich dir nicht, Nash.“
    „Verschwinde aus meinem Zimmer, raus aus diesem Haus! Und bleib ja weg von Kaylee. Sonst tauchen wir morgen im Krankenhaus auf und machen dir deine Schicht zur Hölle, das schwöre ich dir!“
    Ich unterbrach mein nervöses Auf-und-ab-Laufen und blieb wie angewurzelt stehen. Es war eine entsetzliche Vorstellung, zwischen einen Reaper und seine Beute zu geraten. „Nash, er hat uns einen Gefallen getan“, sagte ich, doch weder er noch Todd hörte auf mich.
    „Wenn du noch einmal bei mir in der Arbeit auftauchst, dann verfolge ich dich bis zum Ende deiner Tage!“, rief Todd.
    „Das tust du doch eh schon“, murmelte Nash, doch diesmal bekam er keine Antwort. Stattdessen hörte ich ein gedämpftes Seufzen und dann ein Knarzen, wahrscheinlich von der Couch. „Er ist weg“, sagte Nash erleichtert.
    „Warum hast du mir nicht gesagt, dass er tot ist?“, fragte ich.
    „Weil ich dich schon mit so vielen Informationen überschüttet hatte, dass ich Angst haben musste, jede weitere übernatürlicheNeuigkeit treibt dich in den Wahnsinn.“
    „Keine Geheimnisse mehr, Nash!“, erwiderte ich gereizt. Ich setzte mich auf den Teppich und zupfte gedankenverloren an den zotteligen lila Fäden. „Ich bin nicht aus Zucker. Erzähl mir von jetzt an bitte alles!“
    „In Ordnung, bitte entschuldige. Du willst alles über Todd wissen?“, fragte er kühl, so als bereue er das Angebot bereits.
    Ich kroch zurück ins Bett, schaltete die Lampe aus und kuschelte mich an die Kissen. „Nicht alles. Nur das, was für mich wichtig ist.“
    Nash seufzte widerwillig, und ich war kurz davor, einen Rückzieher zu machen, ihm zu sagen, dass er mir keine Antwort schuldete. Aber ich tat es nicht, weil ich wusste, dass ich Antworten brauchte. Todds Verhalten hatte mir einen gehörigen Schrecken eingejagt. Und wenn Nash mir helfen konnte, zu verstehen, worauf ich mich da einließ, dann musste ich es wissen.
    „Ich kenne ihn schon ewig“, sagte Nash zögerlich, und ich hielt den Atem an, um ja kein Wort zu verpassen. Es war schon komisch. Ich lag im Bett und redete mitten in der Nacht mit Nash. Seine Stimme klang nah und vertraut, als flüstere er direkt in mein Ohr. Bei der Vorstellung wurde mir ganz warm ums Herz, und

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