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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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hatte Daniel sich noch Hamiltons Erinnerungen zunutze gemacht, die bei dem Ritual zusammen mit dessen Lebensenergie auf ihn übergegangen waren. Jedoch hatte er eines bald erkennen müssen: Je mehr er in den fremden Erinnerungen in seinem Kopf herumstocherte, desto häufiger blitzten die Horrorbilder von Hamiltons monströsen Taten vor seinem geistigen Auge auf und desto unerträglicher wurden die Alpträume. Also hatte er die Erinnerungen des alten Bastards in den tiefsten Keller seines Bewusstseins verbannt, in seinen Safe, wie er es nannte. Er hatte sich geschworen, sie nie wieder hervorzuholen, egal wie groß die Verlockung auch sein mochte, von dem enormen Wissen, was Sprachen, Geschichte, Religionen und vor allem Magie anging, Gebrauch zu machen.
    Für diese enorme Willenskraft bewunderte sie ihn maßlos und nun schlug sie ihm tatsächlich vor, alles über den Haufen zu werfen! „Tut mir leid, Danny“, sagte sie verlegen. „Das war eine dumme Idee.“
    „Nein, Liz. War es nicht.“ Daniel neigte seine Stirn auf ihre. „Es ist doch für einen guten Zweck. Wir können Vincenzo helfen Frieden zu finden. Dafür kann ich ja wohl ein paar lächerliche Alpträume in Kauf nehmen.“
    Gott, wie sie diesen Mann liebte! Ihr Herz schwoll gerade ein weiteres Stück an und das, obwohl doch eigentlich schon seit Langem nicht mehr genug Platz dafür in ihrer Brust sein dürfte. Elizabeth umrahmte mit beiden Händen sein Gesicht, hob ihr Kinn, bis sich ihre Lippen fanden und küsste ihn zärtlich. „Ich schwöre, ich werde alles tun, um die Alpträume von dir fern zu halten“, flüsterte sie. „Dein Kopf wird so voll sein, mit positiven Eindrücken und Gedanken, dass für Hamiltons Horror-Show gar kein Platz darin ist.“
    „Ich weiß, Baby.“ Daniel schenkte ihr ein schwaches Halblächeln. Dann schloss er die Augen und atmete tief durch. Nach ein paar Sekunden öffnete er sie wieder. „ Allora “, sagte er und wandte sich um. „ Dimmi tutto , Vincenzo.“

    Eine viertel Stunde später kannten sie Vincenzos Geschichte.
    Vor rund dreißig Jahren waren er und sein Bruder an einem Raub beteiligt gewesen. Luca, Vincenzos Bruder, hatte seinen Anteil der Bedeute in Null Komma Nichts durchgebracht und sich danach immer wieder in kriminelle Machenschaften hineinziehen lassen. Vor drei Jahren war er dann im Gefängnis gestorben. Vincenzo hingegen war seit dem Raub sauber geblieben. Er hatte einen Teil seines Anteils in die Pension investiert und den Rest als „Notgroschen“ für schlechte Zeiten versteckt. Er hatte vorgehabt die restliche Beute demnächst zu Geld zu machen und sich mit Rosa zur Ruhe zu setzen. Doch bevor er dazu kam, hatte er einen Unfall gehabt, und Rosa wusste weder von seiner kriminellen Vergangenheit, noch von der versteckten Beute.
Bald nach Vincenzos Tod war dann Carla aufgetaucht und hatte Rosa ihre Hilfe angeboten, die diese nur allzu dankbar angenommen hatte.
    Carla ging ihrer Tante zwar fleißig zur Hand, doch vom Tag ihrer Ankunft an, hatte die junge Frau jede Gelegenheit genutzt, um emsig in der Pension herumzuschnüffeln. Da Vincenzo seinem Bruder in einem Brief berichtet hatte, dass er einen Teil des Diebesguts versteckt hatte, bestand für Vincenzo kein Zweifel, dass seine Nichte davon wusste und nun danach suchte.
    Auf Daniels Frage hin, wo denn der „Notgroschen“ versteckt wäre, hatte der Geist nur ausweichend geantwortet, vermutlich aus Angst, die zwei Engländer könnten sich die Beute selbst unter den Nagel reißen. Sein Vertrauen in die beiden schien seit Daniels unvermittelt aufgetretenen Italienisch-Kenntnissen ohnehin sehr gelitten zu haben, was Elizabeth nicht sonderlich überraschte. Ihr wäre es wahrscheinlich ähnlich ergangen. Es stand Vincenzo förmlich ins Gesicht geschrieben, wie sehr er sich hinters Licht geführt fühlte. Da half auch Daniels wortreiche Versicherung nichts, dass sie nichts weiter als helfen wollten.
    Die einzige Information, die der Geist über das Versteck des Diebesguts herausrücken wollte, war, dass Rossinis Silberdieb es in seinem und Rosas Schlafzimmer verbarg.
    So in etwa hatte es auch in dem Brief an seinen Bruder Luca formuliert, und das war auch die Nachricht, die er Rosa übermitteln wollte. Er war sich sicher, seine geliebte Rosa würde mit diesem Hinweis etwas anfangen können. Mit dem Geld sollte sie den Rest ihres Lebens genießen, anstelle sich auf ihre alten Tage hin mit der Pension abzuplagen.
    Allerdings hatte Vincenzo keine Idee,

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