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Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Soulbound (Ghostbound) (German Edition)

Titel: Soulbound (Ghostbound) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.M. Singer
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Wochen ihre ausgedehnte Reise angetreten hatten, war sie ein Wenig zur Ruhe gekommen. Das Dolce Vita in Italien, sich treiben und fallen lassen, hatte ihr unheimlich gut getan.
    Seit zwei Tagen waren sie nun in San Francisco, dem Ausgangspunkt ihrer nächste Reiseetappe, und sowohl Daniel als auch Elizabeth hatten sich sofort in diese hügelige Stadt mit ihrem rauen aber doch milden Küstenklima und den charmanten, pastellfarbenen Vierteln verliebt.
    Die Band spielte noch Black Magic Woman , dann gingen sie unter spärlichem Applaus von der Bühne. Daniel wechselte ein paar Worte mit den fünf Bandmitgliedern, bevor er breit grinsend zu Elizabeth an die Bar kam und auf den Hocker neben ihr glitt. „Und? Haben wir es in die Angesagt-Spalte des Szene-Guides geschafft?“ Offenbar war Elizabeth nicht die Einzige, die Déjá-Vus von der Nacht ihres Kennenlernens hatte.
    Schmunzelnd stieg sie darauf ein. „Ja, das war ganz nett“, sagte sie gedehnt.
    „Ganz nett, soso.“ Mit einem Handzeichen bestellte Daniel beim Barkeeper den gleichen Drink, den Elizabeth vor sich stehen hatte. Anschließend wandte er sich ihr wieder zu. „Mir ist nicht entgangen, dass du mich da oben beobachtet hast“, führte das Spiel fort. Er senkte verschwörerisch die Stimme. „Ich glaube sogar, du hast mit mir geflirtet.“
    „Kaum“, entgegnete Elizabeth gelangweilt, hob ihre rechte Hand und zeigte ihren Diamantring. „Ich bin verlobt.“
    Daniel fing ihre Hand ein und hauchte einen Kuss auf den Ring. „Und dennoch sitzt du den ganzen Abend alleine rum.“
    „Das liegt daran, dass sich mein Verlobter heute seiner anderen großen Liebe widmet.“
    „Was muss das für ein Idiot sein, wenn er sein Mädchen dermaßen vernachlässigt.“
    „Ich wusste vorher, auf was ich mich einlasse. Es war von Anfang an klar, dass das so eine Dreierkiste werden würde.“
    Daniel lachte auf. „Tatsächlich? Trotzdem ein Vollidiot.“
    „Vorsichtig. Er ist ein Ex-Cop.“
    „Oje. Die Ehemaligen sind die Schlimmsten.“ Der asiatische Barkeeper brachte den Drink, und Daniel erhob das Glas zu einem kleinen Toast: „Darauf, dass dieser Ex-Cop weiß, was für eine hinreißende und verständnisvolle Verlobte er hat.“ Er nahm einen Schluck und verzog angewidert das Gesicht. „Puh! Was ist das denn?“
    „Ein Lemon Drop“, kicherte Elizabeth. „Lecker, findest du nicht?“
    Daniel schüttelte sich und schob ihr das Glas zu. „Du darfst gerne auch meinen haben.“ Er winkte den Barkeeper nochmal heran, um sich ein Bier zu bestellen. Dann lehnte er sich Elizabeth entgegen und raunte: „Du weißt, dass es für mich nur eine einzige große Liebe gibt, nicht wahr?“
    „Ja“, antwortete sie theatralisch seufzend. „Ich wusste immer, dass ich gegen die Musik keine Chance haben würde.“
    „Mein kleiner Knallkopf.“ Schmunzelnd zupfte Daniel an einer ihrer Schläfenlocken.
    Elizabeth beugte sich nach vorne, um ihm einen kleinen aber zärtlichen Kuss auf den Mund zu geben. „Übrigens nehme ich zurück, was ich heute Nachmittag sagte. Die Dinger sehen doch gut aus.“ Mit dem Zeigefinger strich sie an einem der dunkelgrauen Hosenträger entlang, die Daniel trotz – oder vielleicht auch gerade wegen - Elizabeths wortreichem Protest in einem Retroladen in der Castro Street gekauft hatte und nun zu einer schwarzen Stoffhose und einem weißen Hemd trug, das locker in der Hose steckte. Unter dem geöffneten Kragen spitzten das Lederband und sein silbernes Sonnenamulett hervor.
    Sie selbst trug an diesem Abend schwarze Leggins und ein ärmelloses, goldglänzendes Minikleid mit Stehkragen. Ihre dunkle Lockenmähne hatte sich wieder mal nicht bändigen lassen und fiel ihr lose auf die Schultern.
    „Du findest sie also nicht mehr albern … nein, warte… affig ?“, vergewisserte sich Daniel mit hochgezogener Augengenbraue. „Und sie erinnern dich auch nicht mehr an deinen Großvater?“
    „Ich sagte, sie erinnern mich an Charlie Chaplin“, stellte Elizabeth richtig. „Aber nein, sie stehen dir richtig gut.“
    „Dann kann ich mir ja auch den passenden Hut dazu holen. Vielleicht einen Fedora…“
    Elizabeth sah ihn warnend an. „Übertreib es nicht, Detective.“
    „Hey, Dave. Das war echt ziemlich cool vorhin!“ Der Schlagzeuger der Band hatte sich an die Bar gesellt und klopft Daniel kameradschaftlich auf die Schulter. Er nannte ihn Dave, weil Daniel sich ihm zuvor mit seinem neuen, offiziellen Namen vorgestellt hatte: David Morgan. Etwas,

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