Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
roter MG, den ein gemeinsamer Freund für mich gekauft hat.“
„Oh!“, nickte Chris. „Cool.“
„Es gibt nur eines, was Daniel wirklich bedauert“, fuhr Cynthia fort. „Und zwar, dass er keine Gelegenheit hatte, Sie besser kennenzulernen, aber er ist dankbar für diesen einen gemeinsamen Abend und ganz besonders dafür, dass Sie bei ihm waren, dass er nicht allein war, als er starb.“
„Sie war nicht einfach nur bei ihm“, sagte Daniel mit zusammen gebissenen Zähnen. Offenbar fiel es ihm schwerer und schwerer, sich zu beherrschen. „Sie hielt ihn und kämpfte um sein Leben.“
„Oh, Elizabeth“, rief Abby bestürzt. „Das ist ja schrecklich! Er ist in ihren Armen gestorben?“
„Daniel ist sehr stolz auf Sie“, fuhr Cynthia fort. „Und er hofft von Herzen, dass Sie Ihr Glück gefunden haben.“
„Das habe ich, Danny“, sagte Elizabeth erstickt. Tränen waren ihr in die Augen gestiegen, obwohl sie gar nicht so recht sagen konnte, warum. Das Ganze war doch einfach nur lächerlich. Ein Schwindel, ein Trick, um sie zu manipulieren. So viel zu Cynthias Henricksons Glaubwürdigkeit! Sie war nichts weiter als eine Schauspielerin.
Aber warum schlug ihr dieser ganze Zirkus dann so dermaßen aufs Gemüt?
„Alles okay, Liz?“ Daniel hatte sich zu ihr gebeugt und streichelte sanft über ihr Gesicht.
Haltsuchend sah sie in seine besorgten Augen. Dann nickte sie und rang sich ein Lächeln ab.
„Das arme Mädchen“, sagte Abby mitfühlend. „Möchten Sie vielleicht einen Drink, Elizabeth?“
„Machen Sie zwei daraus“, knurrte Daniel.
„Drei!“, meldete sich Chris.
„Dieses verdammte Miststück! Ich war so nah“, Daniel hielt Daumen und Zeigefinger bis auf wenige Millimeter zusammen, „so nah dran, ihr zu glauben!“
„Hey, was ist denn auf einmal los mit euch“, verlangte Chris zu wissen.
Sie befanden sich auf der Straße, etwa hundert Meter hügelabwärts von Abbys Haus. Elizabeth lehnte mit vor der Brust verschränkten Armen und hochgezogenen Schultern an Chris´ Auto, während Daniel auf dem Gehweg auf und ab tigerte.
„Sie ist eine Betrügerin, Chris“, erklärte Elizabeth so ruhig wie möglich. Sobald sie das Haus verlassen hatten - nicht ohne Abby zuvor noch das Versprechen abzunehmen, diesen Banker, Mr Roberts, nicht vor Ende der Woche aufzusuchen – hatte Elizabeth sich wieder voll und ganz unter Kontrolle gehabt. „Damit, dass sie vorgab, Kontakt zu Daniel zu haben, hat sich Cynthia selbst ins Knie geschossen.“
„Aber sowas von ins Knie geschossen!“, kommentierte Daniel aufgebracht. „Zweifellos wollte sie uns damit auf ihre Seite ziehen, uns von ihrer Echtheit überzeugen. Und die Ironie an der Sache ist, dass wir ihr eigentlich schon geglaubt haben … bevor sie diese Show abzog!“
Chris sah verwirrt zwischen Elizabeth und Daniel hin und her. „Aber … warum seid ihr euch denn so sicher, dass sie nicht wirklich mit diesem Daniel gesprochen hat. Hat sie etwas Falsches gesagt?“
„Nein“, lachte Daniel kopfschüttelnd. „Nein, sie hat genau das Richtige gesagt.“
„Aber …“
Elizabeths Blick fing kurz Daniels ein. „Die Sache ist die, Chris“, sagte sie langsam und wandte sich wieder dem Jungen zu. „Die Berichte über Daniels Tod sind ein wenig übertrieben … Um es mal frei nach Mark Twain zu sagen.“
„Du meinst, dieser Typ ist gar nicht tot?“, vergewisserte sich Chris.
„Ich kann dir versichern, er weilt unter den Lebenden und erfreut sich bester Gesundheit“, sagte Daniel.
„Wieso hat Cynthia dann …“
„Es ging durch die Presse“, fiel Elizabeth ihm ins Wort. „So einfach ist das. Nach unserem ersten Treffen hat Cynthia wohl befürchtet, dass wir von dir beauftragt worden waren, sie auffliegen zu lassen. Also nutzte sie die letzten zwei Tage, um Nachforschungen über uns anzustellen. Und wenn sie nach mir gesucht hat, stieß sie unweigerlich auf die Berichte über den Mord.“ Sie sah wieder Daniel an. „Über David gibt es keine brauchbaren Stories.“ Dafür hatte Daniel schließlich gesorgt , ergänzte sie in Gedanken. David Morgan war ein völlig unbeschriebenes Blatt, an dem sich jeder Journalist oder sonstige Schnüffler die Zähne ausbiss. „Deshalb hat sie sich auf mich konzentriert.“
Chris kratzte sich am Kopf und wirkte dabei immer verlorener. „Wenn aber dieser Daniel doch gar nicht tot ist, warum stand es dann in der Zeitung?“
„Es war eine Finte“, sagte Daniel, bevor Elizabeth eine passende
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