Soulbound (Ghostbound) (German Edition)
lügst!“ Sie stürzte sich auf Simon, packte ihn am Kragen und zog ihn in die Höhe. Wood rührte keinen Finger, um sie zurückzuhalten. „Das kann nicht sein!“ Eine Welt ohne Daniel zu akzeptieren, war schwer genug gewesen, doch ein Universum ohne Daniel? Das war unvorstellbar! Ausgeschlossen! Vollkommen unmöglich!
„Warum, denkst du, bin ich hergekommen und habe euch das alles erzählt?“ Simon erwiderte herausfordernd ihren Blick. „Ich will nicht an seiner vollkommenen Auslöschung schuld sein. Ihr müsst ihn befreien, ehe das Ritual stattfindet. Weder das Amulett noch Danny sind für das Gelingen des Rituals notwendig. Es wurde schon früher vollzogen, ohne diese zusätzlichen Energiequellen. Hamilton will es sich nur einfach machen!“
„Und wann wird das Ritual durchgeführt?“, fragte Wood hinter Elizabeth.
„Bei Sonnenaufgang nach der nächsten Vollmondnacht.“
„Geht das vielleicht etwas genauer?“
„Morgen. Es ist morgen früh.“
„Weiß Danny, was Hamilton mit ihm vorhat?“ Woods Stimme klang kehlig und gepresst.
„Ich denke schon, ja.“
Ein gequältes Ächzen drang über Elizabeths Lippen, als sie Simons Hemdkragen wieder losließ. „Ich werde ihn rufen!“ Sie drehte sich zu Wood um, der sie erschüttert ansah. Susan kam mit tränenfeuchten Augen heran und griff nach seiner Hand. „Bei Sonnenuntergang“, fuhr Elizabeth flüsternd fort. Es klang wie ein Versprechen. Sie wandte sich wieder um und sah Riley an. „Ich muss mich nur ausreichend auf ihn konzentrieren, dann kann ich ihn von überall herbeirufen. Ich habe es schon einmal geschafft!“, versicherte sie sowohl den anderen als auch sich selbst.
„Das wird kaum funktionieren“, meinte Simon und setzte sich wieder. „Er ist in einem Blutbann gefangen, den wirst du mit deinem Ruf nicht durchbrechen können.“
„Deshalb habe ich seine Schwingungen nur dumpf und verzerrt wahrgenommen“, murmelte Riley, während Elizabeth fragte: „Was zum Teufel ist ein Blutbann?“
„Ein Bannkreis, gezogen mit Blut. Seinem eigenen Blut von dem Dolch“, er schob erst den rechten, dann den linken Ärmel zurück und zeigte die eingeritzten Symbole, „und unserem. Daraus kann er nicht entmaterialisieren, und keine Magie, und damit auch kein Ruf dringt zu ihm durch.“
Keuchend fuhr sich Elizabeth mit beiden Händen durch die Haare und begann, auf und ab zu gehen. Es musste doch einen Weg geben! „Du sagtest, Hamilton hatte Angst, dass, falls mir etwas zustößt, Danny aufgrund unseres Bandes automatisch mit mir auf die andere Seite gehen würde. Wenn ich also aus irgendeinem Grund heute Nacht sterbe …“
„Nein“, winkte Simon ab, Woods und Susans bestürzte Reaktionen ignorierend. „Auch das würde der Blutbann unterbinden. Da müsstest du dich schon mit Danny innerhalb des Bannkreises befinden.“
„Hm.“ Nachdenklich neigte Elizabeth den Kopf auf die Seite.
„Schluss damit!“, rief Wood, packte sie am Arm und drehte sie herum. Seine stahlblauen Augen bohrten sich in ihre. „Das ist keine Option, hast du mich verstanden?“ Drohend hob er einen Finger.
„Schon gut“, murmelte Elizabeth halbherzig. „Mach dir keine Sorgen.“ Dann wandte sie sich wieder an Simon. „Eins verstehe ich nicht. Warum hat Hamilton sich all die Mühe gemacht, um Danny zu beschwören? Es war kompliziert und hat ihn viel Kraft gekostet. Dabei hätte er uns doch ganz einfach nach Camley Hall locken und dafür sorgen können, dass Danny in diesen Kreis tritt.“
„Nein, so funktioniert das nicht.“ Der blonde Junge schüttelte ungeduldig den Kopf. „So wie ich das verstanden habe, musste er in den Kreis beschworen und verankert werden, sonst hätte der Kreis ihn nicht halten können. Um ihn zu befreien, muss der Bannkreis zerstört werden.“
„Und wie, bitte schön, sollen wir unbemerkt bis zu ihm vordringen?“, fragte Riley misstrauisch. „Ich schätze Camley Hall ist ziemlich gut gesichert.“
„Natürlich, aber es gibt Schlupflöcher … die ich euch verraten werde.“
„Warum tust du es nicht?“, flüsterte Susan an Woods Seite. „Wenn dir plötzlich doch so viel an Danny liegt, warum zerstörst du den Bannkreis nicht selbst und befreist ihn?“
„Weil Alex und Raf zu jeder Tages- und Nachtzeit um mich herum sind. Es war schon schwierig genug, sie zu überzeugen, unten zu warten und mich alleine mit euch sprechen zu lassen.“
Wood hob skeptisch eine Braue. „Neulich warst du alleine beim Fußball.“
„Ja,
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