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SOULMATE (German Edition)

SOULMATE (German Edition)

Titel: SOULMATE (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Lächelns in seinen Augen streichelte für eine Millisekunde meine Seele.
    »Und was sind also deine Thesen?«, fragte ich erneut, obwohl die ganze Unterhaltung völlig daneben schien.
    Er antwortete nicht gleich, griff erst nach der Zigarettenschachtel und hielt sie mir entgegen. Ich konnte jetzt eine Kippe durchaus vertragen. Die Situation erinnerte mich an unseren ersten Morgen nach der Silvesterparty, zumindest was die merkwürdig verkrampfte und kühle Atmosphäre anbelangte.
    »Alles hat einen Sinn und ist gleichzeitig unbedeutend«, sagte er, während er uns Feuer gab. » Das ist meine Kernthese, wenn du so willst. Vor allem im Zwielicht entscheidet man, was wichtig ist und was nicht, verstehst du?«
    Über meinem Kopf hatte sich inzwischen eine leere Denkblase gebildet, die sich nicht mehr füllen würde. Ob Finn sie sehen konnte? Ich war für solche abgehobenen Gedankengänge nicht geschaffen und erst recht in dieser ziemlich verkorksten Situation. Ich dachte wieder an Patrick und wünschte, er wäre jetzt hier, denn er wüsste sicher etwas Intelligentes zu erwidern.
    »Das Ganze ist natürlich auch in seiner Symbolik zu verstehen …« Finn setzte seinen thematisch entlegenen Vortrag zu meinem Verdruss ungehindert fort, blies einen Rauchring in die Luft und sah ihm nachdenklich hinterher. »Das Zwielicht ist eine Übergangsphase, ein kurzes Zwischenstadium, ein Verbindungsglied zwischen Hier und Dort, auch zwischen Diesseits und Jenseits, oder sogar zwischen Gut und Böse. Kein entweder oder, sondern ein sowohl als auch oder ein weder noch. Kannst du mir folgen?«
    Nein, verdammt nochmal! , konnte ich nicht und wollte es auch nicht mehr! Ich fragte mich, was er hier für eine oberbeknackte Show abzog, und was diese Unterhaltung überhaupt für einen Zweck haben sollte? Ich wollte definitiv nicht mehr mitspielen, meine Beherrschung drohte zusammenzubrechen.
    Dann gab ich mir einen Ruck, nahm allen Mut zusammen und ging in die Offensive: »Finn! Kann ich dich mal was fragen? Warum bist du gerade wieder so komisch, so voll auf Distanz?« Ich gab mir größte Mühe, den Blickkontakt zu ihm zu halten und möglichst nicht zu blinzeln. Patrick hatte mir mal geraten, in einer Unterhaltung den Blickkontakt unbedingt zu halten, wenn man wirklich ernst genommen werden will.
    Er hielt inne, kräuselte die Stirn und lachte ein künstliches, hartes Lachen, wurde aber gleich wieder ernst. »Was meinst du denn damit ?«, fragte er wie verunsichert. Daraufhin wandte er den Blick ab und starrte wie gebannt auf seine Hände.
    Ich durfte mich jetzt nicht aus der Fassung bringen lassen.
    »Ich meine, dass du dich mir gegenüber so kühl und abweisend verhältst und diesen Quatsch-Vortrag hältst«, antwortete ich gerade heraus, ohne zu zögern. Ich war von mir selbst überrascht, dass ich völlig offen ansprach, was mich gerade so fertig machte. Wenn ich es mir aber genau überlegte, hatte ich keine andere Wahl, denn ich wollte verstehen, was vor sich ging. Sein ganzes Verhalten mir gegenüber tat zu sehr weh! Ich wollte, dass der Schmerz aufhörte.
    Finn rollte mit den Augen und schüttelte den Kopf. »Warum tust du das, Valerie?«, fragte er mit einem ungewohnt scharfen Blick, die Augenbrauen so sehr zusammengezogen, dass sich eine tiefe Zornesfalte zwischen ihnen gebildet hatte. »Unterbrichst du mich mittendrin, weil dich das Thema nicht interessiert, oder, was hast du für ein Problem?«
    Er klang richtig angepisst.
    Hatte er denn nicht gehört, was ich eben gesagt hatte, oder es nicht verstanden? Er sah mich so ärgerlich an, dass ich erschrocken wegsehen musste. Was hatte ich bloß getan oder gesagt, das so falsch gewesen war? Das war doch alles nicht wahr, was hier gerade abging?
    Ich nahm wieder allen Mut zusammen, schluckte und versuchte es erneut: »Finn, ich finde dein Verhalten reichlich verwirrend. Ich meine, seit wir wach sind, also, seitdem bist du total anders als letzte Nacht … wie verwandelt. Du bist so distanziert … und so eiskalt … hast mich noch nicht einmal berührt oder geküsst, nichts dergleichen. Du erzählst was von einem Text, den du heute noch schreiben willst, obwohl ich … obwohl ich heute frei habe und wir den ganzen Tag zusammen sein könnten.«
    Ich musste tief Luft holen, bevor ich weitersprechen konnte, die Aufregung machte mich kurzatmig, mein Magen zog sich zusammen. »Dann … dann sitzen wir hier nicht wie Freund und Freundin, sondern wie, weiß nicht, wie bloße Bekannte

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