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Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)

Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)

Titel: Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Langley
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nicht sehen, glaubt mir. Scheiße, selbst ich will sie nicht noch mal sehen.« Rhys' Stimme klang rauer als gewöhnlich.
    Jake schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und streckte eine Hand aus. »Lass mich sehen. Vielleicht finden wir etwas, das nicht zusammenpasst.«
    »Jake…«
    Er zog seine Hand nicht zurück, warf aber einen Blick auf Remi, der noch immer in Gedanken versunken am Kamin stand. »Rhys.«
    »Na schön. Aber ich hab dich gewarnt.« Rhys klatschte die Mappe in Jakes Hand, stand auf und marschierte in die Küche.
    Jake starrte auf die braune Aktenmappe, während er darauf lauschte, wie die Kühlschranktür geöffnet wurde. Er bemerkte, dass die Wasserflasche, aus der Rhys getrunken hatte, leer auf dem Couchtisch stand. Die Tür des Kühlschranks wurde geschlossen und eine Dose klackend geöffnet.
    Okay, er verhielt sich albern. Das Ganze hinauszuzögern, würde das, was in der Mappe war, nicht weniger brutal machen. Die Beschreibung von Remis Traum hatte ein entsetzlich lebhaftes Bild gezeichnet, wie viel schlimmer konnten da die tatsächlichen Fotos schon sein?
    Als er die Mappe aufschlug, sah er auf etwas, das er als offiziellen Bericht identifizierte. Er überflog ihn. Er enthielt das, was Remi ihm anfangs erzählt hatte. Die Jungs waren auf dem Rückweg vom Kino gewesen und von unbekannten Angreifern aus unbekannten Gründen attackiert worden. Er legte das Dokument zur Seite.
    Die blicklosen Augen eines Jungen starrten ihn an. Dem Aussehen nach zu urteilen, war er indianischer Herkunft. Trotz der hässlichen Prellung auf einer Wange war er hübsch, mit der gebräunten Haut, den großen, braunen Augen, den schwarzen, kurzen Haaren und der Adlernase. Das war Billy. Remis erste Liebe. Der Junge sah so unschuldig aus, fast schon friedlich, das rote Hemd gerade weit genug geöffnet, um die dunklen Flecken an seinem Hals zu entblößen.
    Jake blätterte zum nächsten Foto. Noch eins von Billy. Er lag in dem vergilbten Gras, Arme und Beine ausgestreckt, als wäre er so positioniert worden.
    Rhys kehrte zurück und stellte eine Dose Bier vor ihm auf den Tisch. »Die wirst du brauchen.«
    Großartig. Jake ignorierte das Bier, nahm das Foto von Billy in die Hand und schob es zur Seite. Das erste, was er sah, war ein schlanker Rücken, Beine und Pobacken, die mit blutigen Striemen übersäht waren. Remis lange Haare lagen wie ein Fächer um ihn und sein Kopf war zur Seite gedreht, sodass eine Seite seines Gesichts zu sehen war. Getrocknetes Blut bedeckte seine Wange und das Kinn, seine Nase hatte eine violett-schwarze Farbe angenommen und war geschwollen. Himmel. Er war kaum wiederzuerkennen.
    »Mein Gott«, flüsterte Jake zu sich selbst. Tränen traten ihm in die Augen. Er fühlte sich, als hätte ihm jemand so hart in den Magen geboxt, dass er keine Luft mehr bekam. Wie konnte jemand so etwas tun? Remi antun? Remi, der immer zuerst an andere und dann erst an sich dachte.
    Jake wechselte zum nächsten Foto. Es war eine Nahaufnahme von Remis zerschlagenem Gesicht. Jake schloss die Augen, versuchte, seinen überwältigenden Zorn vor seinem Gefährten zu verbergen.
    Bevor er Remi kennengelernt hatte, hatte Jake geglaubt, er, Rhys und die Jungs wären harte Kerle. Jetzt erkannte er, dass sie nichts im Vergleich zu Remi waren. Remi nahm, was das Leben ihm gab, und beschwerte sich kein einziges Mal über sein Los. Er versuchte sogar, seine von Misshandlung geprägte Erziehung abzutun, außer wenn es um Sterling ging.
    Remis Handy klingelte. Jakes Lider flogen auf und er beobachtete Remi dabei, wie er nach seinem Telefon kramte.
    Während er sich zu Jake und Rhys umdrehte, klappte er es auf. »Hallo?« Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, als müsste er sich anstrengen, etwas zu verstehen. »Sterling? Ich kann dich nicht hören. Die Verbindung ist schlecht.« Er trat dichter an das vordere Fenster heran. »Sterling?«
    Innerhalb einer Sekunde war Jake auf den Füßen. Er schleuderte die Mappe zur Seite, überwand den Couchtisch und packte Remi bei den Schultern. »Was ist los?«
    Remis Gesicht wurde ausdruckslos. »Ich weiß es nicht. Ich konnte ihn kaum verstehen. Er klang, als ob…« Er zog sich vor Jake zurück, klemmte das Handy wieder an seinen Gürtel und kramte seine Schlüssel hervor, während er schon auf die Küchentür zurannte.
    Jake erwischte ihn, bevor er es bis zur Garage schaffte. »Klang, als ob… was?«
    »Als ob er weinen würde.«
    Oh, Fuck. Die Bilder von Remis zerschlagenem Gesicht

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