Soulmates - Ruf des Schicksals
bleiben.«
Keaton blieb die Luft weg. Seine Augen weiteten sich, als er Chay fassungslos anstarrte. Der arme Remi sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen. Aber Moment mal! Das war nicht der arme Remi , der Typ war ein Arschloch!
Chay sprach weiter, ohne ihre Reaktionen zu bemerken. »… und zwar genau hier. Das ist jetzt auch sein Zuhause. Er wird nirgendwohin gehen... nie mehr. Wenn du nicht höflich zu ihm sein kannst, bist du hier nicht länger willkommen.«
»Also heißt es er oder ich?«
»Nicht, wenn du dich benimmst und aufhörst, ihn zu beleidigen. Wir sind schon sehr lange befreundet, aber ich werde es nicht zulassen, dass du Keaton anfeindest oder schikanierst.«
Remi sprang auf. Er war außer sich. »Du würdest unsere Freundschaft einfach so wegwerfen für… für…«, er zeigte auf Keaton, »diese… diese kleine Schwuchtel?!«
Sofort war Chay auf den Beinen. Er kochte förmlich vor Wut. »Das reicht! Raus! Raus mit dir und komm nicht wieder, bis du dich benehmen kannst!«
Remi schoss einen letzten, wütenden Blick auf Keaton ab und stürmte dann aus dem Haus. Mit einem Krachen flog die Tür hinter ihm zu.
Keaton schloss die Augen und ließ den Kopf nach hinten gegen die Lehne fallen. Fuck. Das war ziemlich scheiße gelaufen. Pita rührte sich, stemmte die Vorderpfoten gegen seine Brust und begann, sein Kinn abzuschlecken.
Keaton setzte ihn auf den Boden und sein Blick suchte nach Chay. Der stand am Fenster, das nach hinten raus zeigte, und schaute nach draußen. Keaton wusste nicht, was er sagen sollte. Sollte er zu Chay rübergehen und versuchen, ihn zu trösten? Das Komische an der Sache war, dass er tatsächlich versucht war, Remi zu verteidigen. Für ihn musste das ein echter Schock gewesen sein.
»Sorry, Bit. Ich weiß, es ist keine Entschuldigung für sein Verhalten, aber sein Dad ist ein echter Wichser. Er hatte es nie leicht.« Langsam wandte Chay sich vom Fenster ab.
»Du brauchst dich deswegen nicht bei mir zu entschuldigen. Du weißt, dass das bloß der Anfang war, oder? Es wird noch schlimmer.«
Chay nickte.
»Willst du wirklich ein Ausgestoßener sein? Gemieden von Freunden und Familie?«
Chay legte den Kopf schräg. »Ist dir das passiert, Bit? Haben dich deine Freunde fallen gelassen, als du ihnen gesagt hast, dass du schwul bist?«
»Nein. Ich hatte keine Freunde.«
»Jeder hat Freunde.«
Keaton schüttelte den Kopf. »Ich nicht.«
»Warum nicht?«
»Zuerst war ich zu reich und meine Familie zu versnobt. Dann war ich zu schlau, was die Leute eingeschüchtert hat. Danach war ich ein viel zu mächtiger Werwolf und jeder war nervös in meiner Gegenwart. Meine Sexualität kam erst zuletzt.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich bin wohl niemand, der Leute anzieht, schätze ich.«
»Wie steht es mit Partnern?«
»Es gab nur den einen. Und wir waren uns eigentlich nie sonderlich nahe.«
Chay zog eine Braue hoch. »Weil er nicht geoutet war?«
»Ja. Er bestand sogar darauf, nicht wirklich schwul zu sein. So ziemlich jeder, der mir etwas bedeutet hat, hat sich von mir distanziert, auf die eine oder andere Art.«
Chay ging zu ihm rüber und reichte ihm seine Hand. Keaton starrte sie an, sein Blick wanderte nach oben bis zu Chays Gesicht. Als er die Hand schließlich ergriff, zog Chay ihn aus dem Stuhl hoch und ließ sich mit ihm in dem Sessel nieder, sodass Keaton auf seinem Schoß saß. Er gab Keaton einen Kuss auf die Nase und drückte ihn fest an sich, während er sich zurücklehnte.
»Ich werde nirgendwohin gehen, Bit. Du kannst aufhören, darauf zu warten, dass ich abhaue. Das wird nicht passieren.«
Keaton wünschte, er könnte dem von ganzem Herzen Glauben schenken. Bis zu einem gewissen Grad glaubte er es sogar tatsächlich, aber es blieb immer noch ein kleiner Restzweifel in seinem Hinterkopf.
»Ich kann es nicht ändern. Es fühlt sich für mich an, als würde ich dein Leben zerstören. Meinetwegen hast du schon einen Freund verloren. Und wer weiß, wie deine Eltern auf die Sache reagieren werden.«
Chay legte ihm eine Hand auf die Wange und hielt ihn an seine Brust gedrückt, bevor er ihn erneut küsste. »Es ist Schicksal, Bit. Wenn meine Freunde und meine Familie mich verlassen, dann haben sie sich nie wirklich viel aus mir gemacht. Es spielt keine Rolle, dass du keine Frau, sondern ein Mann bist. Um ehrlich zu sein: Ich glaube, es würde mir nicht mal was ausmachen, wenn du ein Wolf wärst… ich mein, ein gewöhnlicher Wolf, der sich nicht
Weitere Kostenlose Bücher