Soulmates - Ruf des Schicksals
loswerden.« Er nahm den Eimer und brachte ihn in die Küche.
»Möchtest du was trinken?«, fragte Keaton.
Jake starrte Remi eine Weile an. »Er ist mein Gefährte«, sagte er niedergeschlagen.
Scheiße, Scheiße, Scheiße. Keaton fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. »So etwas hatte ich schon befürchtet.«
Nach dem Telefonat schnappte sich Chay drei Bier und gesellte sich zu Keaton und Jake ins Wohnzimmer. Alle drei saßen schweigend da, tranken und beobachteten Remi.
Chay schnüffelte. »Er riecht schon wie ein Wolf.«
Keatons Hand landete auf seiner Schulter. »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen.«
Jake deutete durch ein Kopfnicken an, dass er derselben Meinung war. »Ich bin nicht überrascht. Ich habe noch nie von einem Fall gehört, dass einem Mann Werwolfblut gegeben wurde und er sich nicht verwandelt hätte.«
»Was ist passiert, Jake?«, fragte Chay schließlich.
»Als ich Keaton nach Hause gefolgt bin, fiel mir ein Wagen auf, der vor dem Haus parkte. Das kam mir verdächtig vor, also habe ich gewartet.«
Keaton seufzte. »Mein Bruder.«
Mit einem Nicken nahm Jake die Info zur Kenntnis. »Nachdem er weggegangen ist, bin ich ihm bis zu dem kleinen Wäldchen ein paar Meilen von hier gefolgt. Es schließt direkt an euer Viertel an. Er ist ausgestiegen und hat sich verwandelt. Ich habe weiter weg geparkt und darauf geachtet, dass er mich nicht bemerkt. Ich habe beschlossen, dass ich mich auch verwandeln und ihm folgen sollte.
Aber als ich ihn endlich eingeholt hatte, war er schon wieder hier angekommen. Ich hab das Motorrad gesehen und das Blut gerochen. Als ich über den Zaun gesprungen bin, stand er gerade über Remi. Ich hab ihn verjagt. Von Weitem, hab ich gedacht, dass er… Remi… dass du es wärst, Chay. Bis ich dann näher herankam.«
Keaton drückte Chays Schulter. »Das erklärt Einiges. Ich kann mir gut vorstellen, dass jemand Chay und Remi verwechseln könnte. Von Weitem sehen sie sich recht ähnlich.«
Chay legte den Kopf schief. »Aber Aubrey ist doch ein Wolf. Er war sogar in Wolfsgestalt. Wie hätte er den Unterschied nicht riechen können? Er hatte mich doch gerade erst getroffen.«
Keaton seufzte. »Mein Bruder ist ein Idiot. Er hat noch nie viel auf seine Sinne gegeben. Er hat vermutlich nicht mal versucht, eure Gerüche zu unterscheiden.«
Jake stellte sein Bier auf dem Tisch neben ihm ab und kraulte Pita nachdenklich am Kopf. »Ich schätze, das liefert uns einen guten Anhaltspunkt, um Ausschau nach deinem Angreifer zu halten. Warum sollte dein Bruder dich umbringen wollen?«
Chay drehte den Kopf in Bits Richtung.
Keaton zuckte nur mit den Schultern. »Das ist es ja. Ich habe keine Ahnung. Er hat kein Motiv. In seinem Leben existiere ich praktisch nicht mehr.«
Chays Blick verfinsterte sich. »Was ist mit deinen Eltern?«
Keton schüttelte verdutzt den Kopf. »Ich… ich weiß nicht. Ich glaube nicht. Es ist dasselbe: Sie haben keinen Grund.«
Chay tätschelte Bits Bein. »Jake, kannst du da mal genauer nachforschen?«
»Darauf kannst du wetten. Keaton, wenn du mir Namen, Adressen und so weiter geben könntest, würde es schneller gehen. Was genau hat dein Bruder –«
Remi stöhnte auf und regte sich. Pita, dem erst jetzt auffiel, dass noch jemand da war, bellte los und jagte ihnen allen einen gehörigen Schrecken ein.
Remis grüne Augen blinzelten und sofort fasste er sich mit einer Hand an den Kopf. »Scheiße. Verdammt... Mir brummt der Schädel.« Er sah Chay an. »Was zur Hölle ist passiert? Ich bin hergekommen, um mich zu entschuldigen, und dann hat mich dieser Hund… – oder eigentlich mehr... Wolf – angegriffen. Sagt mir nicht, dass ich ohnmächtig geworden bin wie ein Mädchen.«
»Du wolltest dich entschuldigen?«, keuchte Keaton.
Remi stemmte sich in eine sitzende Haltung hoch. Er zitterte leicht. »Ja. Ich… äh, na ja. Es tut mir leid. Chay und ich sind schon so lange befreundet und wenn er sich nun mal für dich entschieden hat, dann…« Plötzlich zogen sich Remis Augenbrauen zusammen und seine Augen verengten sich. »Wer bist du?«
Jake stand auf, setzte Pita auf Keatons Schoß und ging zur Couch hinüber. »Ich bin Jake Romero, Keatons Leibwächter.« Er streckte Remi seine Hand hin.
Ein leichter Geruch von Angst breitete sich aus. Remi rutschte etwas auf der Couch zurück und starrte auf Jakes Hand. Er musterte ihn von Kopf bis Fuß und plötzlich hing Erregung in der Luft. Sein Körper reagierte höchstwahrscheinlich auf den
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