Soulmates - Ruf des Schicksals
dir?«
Remi schüttelte den Kopf. »Nein, nichts ist okay.« Er zeigte auf sein Gesicht. »Schau dir meine Augen an.«
»Machst du, was ich dir gesagt habe?«, fragte Keaton.
»Ja. Tiefe, gleichmäßige Atemzüge, sich darauf konzentrieren, Farben zu sehen. Das hilft aber nicht.« Theatralisch warf Remi die Arme in die Luft.
»Was hast du gemacht, als es anfing?« Chay ging zum Bett hinüber, setzte sich auf die Kante und sah seinen Freund an.
»Jake und ich haben das Gelände ausgekundschaftet, um nach guten Versteckmöglichkeiten rund um den Pavillon zu suchen.«
Chay sah zu Keaton. Der schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Er und Chay hatten denselben Gedanken: Jake. Jakes Nähe machte es für Remi schwerer, die Kontrolle über sich zu behalten. Wie in aller Welt sollten sie dem homophoben Remi nur beibringen, dass Jake sein Gefährte war?
Keaton öffnete wieder die Augen. »Komm, setz dich, Remi, und mach genau das, was ich dir sage. Atme tief durch, konzentrier dich auf die Farben. Konzentrier dich! Ich möchte, dass du mir sagst, welche Farbe die Bettdecke hat.«
Remi durchquerte den Raum und setzte sich neben Chay. »Ich versuche ja, meine Augen zu verwandeln, aber…«
Keaton schüttelte den Kopf. »Nein, du sollst dich nicht auf die Verwandlung konzentrieren, sondern auf das Wesentliche. Mach es so einfach, wie möglich. Konzentrier dich auf die Farbe. In Wolfsgestalt können deine Augen keine Farben erkennen. Indem du dich auf die Farbe konzentrierst, zwingst du sie dazu, sich zurückzuverwandeln. Es ist zu kompliziert, es sich als vor- und zurückverwandeln vorzustellen.«
Remi atmete tief ein und starrte auf die Steppdecke, die auf dem Bett lag. »Sie ist blau.« Er drehte sich um und seine Augen hatten wieder ihre menschliche Form und waren tiefgrün. »Was ich aber nicht verstehe, ist, warum sie sich überhaupt verwandelt haben. Ich war weder wütend noch panisch. Ihr habt gesagt, dass das die Verwandlung auslöst.«
»Oder Erregung«, murmelte Chay.
Keaton warf ihm einen bösen Blick zu.
Remis Kopf zuckte in Chays Richtung. »Woher weißt...«
Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn. Joe steckte seinen Kopf zur Tür rein. »Hey.«
Keaton musste schmunzeln. Vom Gong gerettet – oder besser gesagt vom Klopfen. »Hallo.«
Joe trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er sah verdammt gut aus. Es war nicht schwer, zu erkennen, von wem Chay sein Aussehen geerbt hatte.
Joe grinste. »Ihr seht toll aus.«
»Genau wie du«, gab Keaton zur Antwort.
Joe grinste noch breiter. »Hört zu, bisher gibt es noch keine Spur von Aubrey, aber Joanna möchte euch unten sehen. Die ersten Gäste werden gleich eintrudeln.«
***
Mit der Zunge fuhr Bit Chays Hals hinauf, was ein wohliges Schaudern durch Chays Körper schickte.
»Bit, du steigerst dich da etwas zu sehr rein. Du sollst deine Aufmerksamkeit auf deine Umgebung richten«, flüsterte Chay ihm ins Ohr.
»Mach ich doch. Aber das ist kein Grund, warum ich nicht gleichzeitig auch etwas Spaß haben kann.« Er knabberte an Chays Ohrläppchen.
»Vergiss nicht, dass wir Zuschauer haben.«
»Mmm… Bist du dir da sicher? Ich kann sie nicht riechen.« Bits Zunge liebkoste sein Ohr.
»Sollst du ja auch nicht. Das ist der Plan.« Chay seufzte und entspannte sich. Zumindest so gut es ihm bei dem Gedanken, dass Aubrey jeden Moment aus dem Nichts auftauchen und seinen Bit bedrohen könnte, überhaupt möglich war.
Keaton fasste ihm in den Schritt und Chay wäre fast aus dem Anzug gesprungen, weil seine Aufmerksamkeit hauptsächlich auf die Umgebung gerichtet war. Er schnappte nach Luft und ihm wurde erst jetzt bewusst, dass er einen Ständer hatte. Chay mochte Bit nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt haben, doch sein Körper hatte es definitiv.
Er gab sich der Berührung für einen Augenblick hin, vergrub das Gesicht an Bits Hals und bewegte sich gegen die warme Hand. Nur ein paar Sekunden, mehr Zeit blieb ihnen nicht. Irgendjemand musste auf die Umgebung achten und Bit tat es definitiv nicht, ganz gleich, was er gesagt hatte.
Plötzlich ruckte Keatons Kopf hoch, die Augen erschrocken aufgerissen. Seine Hand ließ von Chays Schwanz ab. Chay witterte und nahm einen fremden Geruch wahr. Nein, nicht ganz fremd. Denselben Geruch hatte er in jener Nacht wahrgenommen, als er den Fremden von ihrem Grundstück vertrieben hatte. Die Nacht, in der Keatons Bremsschläuche durchtrennt worden waren.
»Wie ich sehe, hast du
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