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Spademan: Thriller (German Edition)

Spademan: Thriller (German Edition)

Titel: Spademan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Sternbergh
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aufmachen. Anweisung meines Arztes.
    Ach, kommen Sie schon. Ich bin’s nur, Dave. Aus der Lobby.
    Ist leider nicht möglich, Dave aus der Lobby.
    Ehrlich, ich bin’s. Schauen Sie doch einfach durch den Türspion.
    Sie stellt sich auf die Zehenspitzen.
    Daves komisch verzerrtes Gesicht. Fischaugen-Dave.
    Sie fällt wieder auf die Fußsohlen zurück.
    Sorry, Dave aus der Lobby. Ich darf nicht.
    Er klopft dreimal an die Tür, diesmal mit seiner Pistole.
    Schüsse hallen durch den Flur. Die Tür beult sich nach innen aus. Wie drei frische Pickel auf einem Teenagergesicht vor dem Abschlussball.
    Sie ruft.
    Dave der Blödmann. Die Tür ist mit Stahlplatten verstärkt. Weißt du das denn nicht?
    Der Türgriff dreht sich.
    Die Tür fliegt auf.
    Dave lässt sich selbst herein.
    Ich schätze, in dem Fall verwende ich doch einfach den Hauptschlüssel, hä?
    Doch sie ist verschwunden.
    Leise schließt er die Tür und sperrt hinter sich ab. Es ist kein großes Apartment, daher gibt es keinen zweiten Ausgang, es sei denn, man klettert draußen an der Fassade hinab.
    Der Pistolenlauf schiebt sich durch die Küchentür. Dave folgt ihm.
    Er trägt immer noch seine Sergeant-Pepper-Uniform. Brokatschnüre auf den Schultern.
    Epauletten. Kapitänsmütze.
    Gott, wie er diese Kluft hasst.
    Er knipst das Licht an. Die Küche ist leer, und soweit er feststellen kann, stecken alle Messer noch hübsch brav in ihrem Holzblock.
    Dummes kleines Mädchen.
    Aber scharf. Rattenscharf, die Kleine.
    Wenn sie nur mal irgendetwas anderes tragen würde als diese ewigen Trainingshosen.
    Er geht ins Wohnzimmer. Großes Panoramafenster, fast wie ein an der Wand hängendes Gemälde.
    Die glitzernde Großstadt.
    Tja, für so einen Ausblick, da könnte er töten.
    Und irgendwie macht er das ja auch gerade.
    Mit dem Pistolenlauf schiebt er die Badezimmertür auf. Reißt im Psycho -Stil den Duschvorhang zurück.
    Die Ringe klappern auf der Stange.
    Da drin ist sie auch nicht. Ganz so blöd scheint sie ja doch nicht zu sein.
    Also dann ins Schlafzimmer.
    Wie passend, denkt er.
    Und wie praktisch.
    Sie kennt Dave den Pförtner. Inzwischen kennt sie alle Pförtner hier im Haus. Aber an Dave kann sie sich besonders gut erinnern, wegen der Art, wie er sie angafft. Es ist derselbe Blick, den bestimmte ältere männliche Mitglieder ihrer Gemeinde draufhatten. Männer in der U-Bahn. Die Jungs in den Zelten. Zwei Männer in einem Van.
    Und ihr Vater, in dieser einen Nacht.
    Sie hat in ihrem Leben schon eine Menge Blicke gesehen, hat sie lesen gelernt, katalogisiert, sie mental auf Karteikärtchen notiert und nach Gefährlichkeitsgrad geordnet. Ich will dich. Ich will dich lieben. Ich will dich ficken. Ich will dir wehtun.
    Ich will, dass du weißt, dass ich dir wehtun will.
    Manche Leute ziehen dich mit den Augen aus. Manche Leute gehen in ihrer Fantasie noch viel weiter.
    Dave zum Beispiel, und das sehr oft.
    Daher kann es möglicherweise funktionieren.
    Dave der Pförtner lässt die Lichter im Schlafzimmer ausgeschaltet. Bleibt im Türrahmen stehen. Das Großstadtleuchten wirft ein helleres Rechteck aufs Bett, sodass er alles deutlich sieht.
    BH. Schlüpfer. Liegen dort verstreut.
    Und so wie er das einschätzt, wurden sie kürzlich noch getragen.
    Jetzt sag bloß, ich hab die Kleine beim Duschen erwischt.
    Oder besser noch: bei einem Schaumbad.
    Er tritt leise ein, macht ein Anlockgeräusch für kleine Kätzchen, genau wie im Film. Es gibt jetzt nicht mehr allzu viele Plätze, an denen sie sich verstecken kann. Vielleicht im Kleiderschrank?
    Vielleicht steht sie im Kleiderschrank und beobachtet ihn jetzt gerade.
    Er stupst den Schlüpfer mit der Mündung seiner Pistole an.
    Lupft ihn hoch.
    Zieht ihn vom Pistolenlauf wie einen frisch gefangenen Fisch vom Haken.
    Knüllt ihn zusammen.
    Saugt den Geruch ein.
    Inhaliert ihn wie ein Parfümeur.
    Für einen Augenblick schließt er die Augen.
    Ihre Hand legt sich von hinten auf seine, sie schmiegt sich an ihn, ihre Brüste pressen sich gegen seinen Rücken, und für einen Augenblick glaubt er, er hätte sie irgendwie heraufbeschworen. Dann packt ihre Hand seine Hand, die ihren Schlüpfer umklammert, und rammt ihm das Ding in den Mund. Schlüpfergeschmack.
    Währenddessen zielt ihre andere Hand, ausgehend von spärlichen anatomischen Kenntnissen, nach seiner Niere und rammt das Messer hinein. Sie dreht zweimal ruckartig, sodass die Klinge eine volle Umdrehung beschreibt, als wolle sie eine störrische Schraube

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