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Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition)

Titel: Später Frost: Der erste Fall für Ingrid Nyström und Stina Forss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Voosen , Kerstin Signe Danielsson
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die Maulbeerbäume aus dem Garten, die sie da pflanzen. Dem Stempel auf der Rückseite zufolge ist die Aufnahme von 1999. Das deckt sich mit Axelssons Aussagen, dass sie sich vor etwas mehr als zehn Jahren kennengelernt haben und dass Frost erst durch ihn zu den Seidenspinnern gekommen ist. Und dann sieh dir das Foto eine Seite davor an. Es ist einige Jahre früher entwickelt worden.«
    Nyström blätterte zurück. Auf dem Bild sah man den unbekannten Mann, der Frosts Lebenspartner gewesen sein musste. Er lag in Decken gewickelt in einem Liegestuhl auf der Terrasse eines Hotels, sein Gesicht wirkte fahl und eingefallen. Es waren eindeutig andere Gesichtszüge als die Axelssons.
    »Es ist die letzte Aufnahme von ihm in dem Album.«
    »Auf jeden Fall müssen wir seine Identität klären. Aber das ist keine Aufgabe, die wir heute Nacht noch lösen können.«
    15
    Maria fuhr viele Stunden, immer weiter Richtung Norden. Die Landschaft kam ihr deprimierend und eintönig vor, und sie war froh, als der endlos erscheinende Nadelwald rechts und links der Straßen am Nachmittag endlich von der Dämmerung verschluckt wurde. Einmal hielt sie, um zu tanken und eine Kleinigkeit zu essen. Sie spürte, dass ihre Kräfte schwanden. In der Toilette des Rasthofs kontrollierte sie ihren Verband. Die Wunde an ihrer Schulter sah nicht gut aus. Bevor sie weiterfuhr, nahm sie Medikamente, die das Fieber senkten und die Entzündung hemmten. Am Abend erreichte sie Stockholm. Ohne Love war das Haus still und dunkel. Im Arztkoffer ihrer Freundin fand sie Skalpell, Pinzetten, Verbände. Auch wenn es Jahrzehnte her war, versuchte sie sich an das zu erinnern, was sie in den Ausbildungslagern gelernt hatte, und versorgte die Wunde, so gut es ging. Schließlich nahm sie ein Antibiotikum und legte sich ins Bett. Bevor sie einschlief, hörte sie vom nahen Wasser das Tuten der großen Schiffe.

DIENSTAG
    1
    Sie bekam einen Strafzettel über 10000 Kronen, von einem Polizisten, der wie Kurt Wallander aussah. Also wie der Schauspieler, der Wallander in den alten Filmen darstellte, Rolf Lassgård. Nur, dass er englisch sprach statt schwedisch. Oder deutsch? Nein, zuerst englisch und dann deutsch. Und schließlich doch wieder schwedisch, denn zum Schluss war der Polizist mit dem Parkticket nicht mehr Kurt Wallander, also Rolf Lassgård, sondern Lars Knutsson. Und der ganze Ärger nur, weil ihr Parkschein abgelaufen war. Nein, weil die Zeit abgelaufen war. Und sie kam zu spät. Viel zu spät. Mein Gott, sie beeilte sich doch so! Aber sie kam viel zu spät ...
    Als Ingrid Nyström aufwachte, zeigten die roten Leuchtziffern des Radioweckers neben dem Bett 5.23 Uhr. Ein böiger Nordostwind drückte auf das Fenster. Das Gefühl des Traums war noch in ihr, körperlich, Zeitdruck. Sie hatte vier Stunden geschlafen, und das musste reichen. Behutsam, ohne Anders zu wecken, rollte sie sich aus dem Bett und ging nach unten in die Küche. Dort setzte sie Haferbrei auf und Wasser für den Tee.
    Während sie frühstückte, legte sie sich die Partituren zurecht, die ihr der Küster aus Linköping geschickt hatte. J. S. Bach, der Mathematiker des Geistlichen. In seiner Musik ist Gott eine Formel. Sie biss sich auf die Lippe, so durfte man nicht denken, vor allem nicht als Frau eines Pfarrers. Bis zu dem Auftritt im Dom von Linköping waren es weniger als zwei Wochen.
    Bald klappte sie die Notenmappe resigniert zusammen. Sie merkte, dass sie sich nicht vollständig auf die Musik konzentrieren konnte, dass sie Bach und dem Göttlichen nicht gerecht wurde. Sie musste an das Fotoalbum denken, das Stina Forss in Frosts Schreibtisch gefunden hatte. Dann fasste sie einen Entschluss. Sie räumte das Geschirr in die Spülmaschine, setzte für Anders eine halbe Kanne Kaffee auf und machte sich auf den Weg zu Frederik Axelsson.
    Bei ihrer Ankunft vor dem Haus im Pepparvägen war es kurz nach sieben, und sie registrierte, dass bereits einige Fenster erleuchtet waren. Wie viele ältere Menschen schien auch Axelsson ein Frühaufsteher zu sein. Sie parkte den Wagen in der Einfahrt neben dem Bungalow.
    Als er ihr die Tür öffnete, war er schon vollständig angekleidet, er trug ein Jackett mit Einstecktuch. Sie fragte sich, ob der alte Mann gerade dabei war aufzubrechen, doch Frederik Axelsson bat sie herein. Dieses Mal führte er sie nicht in das Wohnzimmer, sondern in den Hobbyraum. An der Wand, neben Regalen voller Farbtöpfchen und Pinseln entdeckte sie die Poster, von denen Forss

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