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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nun­mehr vier­zig Stun­den ab­ge­kap­selt bin, ei­ne Fra­ge: Was hält Re­ling von der Mög­lich­keit, zur Aus­lie­fe­rung be­stimm­ter Mars­ge­rät­schaf­ten auf­ge­for­dert zu wer­den? Ich den­ke an die un­ge­heu­ren Ma­te­ri­al­ber­ge in der Ant­ark­tis und in Aus­tra­li­en. Dort sind Mil­li­ar­den Ton­nen Gü­ter an­ge­kom­men, die in der letz­ten Pha­se des de­ne­bisch-mar­sia­ni­schen Krie­ges als ent­schei­dend an­ge­se­hen wur­den. Wir soll­ten die Mög­lich­keit, daß sich dar­un­ter letz­te und ge­heims­te Neu­ent­wick­lun­gen be­fin­den, als Tat­sa­che ein­stu­fen. Nun, Klei­ner, was meint der Chef? Dar­über habt ihr euch doch ga­ran­tiert Ge­dan­ken ge­macht!«
    Er wink­te ab, schloß die Au­gen und ließ sich wie­der in den Pneu­mo­ses­sel zu­rück­sin­ken.
    »Na­tür­lich ist das ein Pro­blem. Ja, es wur­de er­ör­tert. Aber dar­an glaubst du doch nicht ernst­haft, oder? Was hältst du im Hin­ter­stüb­chen ver­bor­gen? Mann, das müs­sen wir wis­sen! Ich bin zu dir ge­schickt wor­den, um dei­ne pri­va­ten Über­le­gun­gen in die bis­he­ri­gen Rei­me ein­zu­bau­en.«
    »Ver­giß es. Wer war der Afri­ka­ner mit den Stam­mes­nar­ben auf der Stirn?«
    Han­ni­bal lä­chel­te plötz­lich un­per­sön­lich.
    »Aha, man kommt auf den Kern der Sa­che. Wenn wir das in­zwi­schen wüß­ten, sä­hen wir eben­falls wei­ter. Ich kann dir da­zu le­dig­lich mit­tei­len, daß die bes­ten Ex­per­ten die­ser Welt seit über vier­zig Stun­den an dem Pro­blem ar­bei­ten. Das ist ei­ne ge­rin­ge Zeit­span­ne, aber wenn je­de Mög­lich­keit kon­zen­triert aus­ge­schöpft wird, kom­men wir bald zu ei­nem Er­geb­nis. Großer – der Ge­dan­ke quält dich, nicht wahr?«
    Ich schritt zu mei­nem Mi­kro­bild­be­trach­ter zu­rück und leg­te die von Han­ni­bal mit­ge­brach­te Spu­le ein. Deg­land war si­cher­lich nur ein Räd­chen in­ner­halb ei­ner uns noch un­be­kann­ten Or­ga­ni­sa­ti­on ge­we­sen; aber sein Le­bens­weg muß­te trotz­dem durch­ge­ar­bei­tet wer­den.
    »Quä­len? Ja, das ist der rich­ti­ge Be­griff für mei­nen Ge­müts­zu­stand. Wie alt war der Mann? Wo­her kam er? Ich sah, wie er mit den mar­sia­ni­schen Waf­fen um­ging. Er war ei­ne ge­schul­te Per­son und Deg­land frag­los über­ge­ord­net. Er gab die An­wei­sun­gen, nicht Deg­land! Als er sei­nen Schutz­schirm ab­schal­te­te, ver­such­te ich, sei­nen Ge­dan­ken­in­halt zu er­fas­sen.«
    »Da­von steht nichts in dei­nem Be­richt!«
    »Aus gu­ten Grün­den. Nor­ma­ler­wei­se hät­te ich sei­ne In­di­vi­du­al­schwin­gun­gen ein­wand­frei er­fas­sen müs­sen. Ich hat­te Zeit ge­nug, mich auf ihn ein­zu­stel­len. Es ge­lang mir nicht! Er be­saß ei­ne aus­ge­zeich­ne­te Blo­cka­de, die nur ein Stör­mus­ter durch­ließ. Wie­so war die­ser Mann pa­ra­psy­chisch taub? Wer hat­te ihn prä­pa­riert? Doch wohl nur je­mand, der ge­nau wuß­te, wie ein Te­le­path ar­bei­tet. Noch wich­ti­ger ist die Fra­ge, wie oder wo­mit man den Afri­ka­ner zu ei­nem Pa­ra­block ver­half. Wer kann das auf die­ser Welt? Das bringt nicht ein­mal Pro­fes­sor Gar­gun­sa fer­tig. Klei­ner, ich muß wis­sen, wer der Un­be­kann­te war. Dann se­hen wir wei­ter. Vor­her kei­nen Ton über mei­ne Maß­nah­me, okay?«
    Er nick­te, of­fen­sicht­lich be­un­ru­higt.
    »Das – das soll­ten un­se­re Ex­per­ten wis­sen«, mein­te er zö­gernd.
    »Hal­te sie nicht für ein­fäl­tig. Selbst­ver­ständ­lich ah­nen sie, daß ich einen Ab­tast­ver­such ge­macht ha­be. Der Al­te stell­te nur ei­ne Fra­ge. Das ver­riet mir al­les. Ich le­ge Wert dar­auf, die Er­mitt­lun­gen vor­erst nicht durch ver­wir­ren­de Ar­gu­men­te zu er­schwe­ren. Wenn Nor­mans nicht so­fort auf sei­ne Psi-Fä­hig­kei­ten un­ter­sucht wird, hat er ei­ne Chan­ce. Viel­leicht hö­ren wir aus die­ser Rich­tung schnel­ler et­was als wir den­ken. Ich – es kommt je­mand!«
    Han­ni­bal nick­te er­neut. Wir öff­ne­ten un­se­re Ex­tra­sin­ne und peil­ten uns auf die ver­nehm­bar ge­wor­de­nen Ge­hirn­schwin­gun­gen ein.
    Sie wa­ren uns be­kannt! Re­ling nä­her­te sich mit ei­ni­gen Be­glei­tern dem

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