Spätkontrolle aufschlussreich
bis die Schmerzkaskaden abklangen und meine anderen Sinne wieder normal zu funktionieren begannen.
Dann erst vernahm ich Allisons Stimme. Er hatte das Sprechfunkverbot unterbrochen und fauchte jene Person an, die wahrscheinlich eine Taschenlampe eingeschaltet hatte.
Allison war zum Glück vorsichtig genug, die allgegenwärtig gewordene Abhör- und Einpeilgefahr richtig einzustufen. Er funkte mit geringster Sendestärke. Der Empfangsradius betrug kaum zweihundert Meter.
»… abschalten, Sie Narr! Sie ahnen ja gar nicht, was Sie tun. Abschalten. Und rufen Sie Reling über Sup-Ultrawelle an, er möchte sofort mit seinen überflüssigen Ermahnungen aufhören. Wir liegen dicht unter dem Stützpunkt. Das offenstehende Luk ist schon deutlich im Infrarot-Zeichner zu sehen.«
Der Lichtstrahl erlosch, und ich wurde mir meiner Unzulänglichkeit bewußt. Wenn es sich hier um einen Ernstfall gehandelt hätte, wären Hannibal und ich für wichtige Augenblicke handlungsunfähig gewesen.
Der Gedanke an den Ernstfall klang in meinem Unterbewußtsein nach. Genau betrachtet, handelte es sich um mehr als einen Ernstfall. Es war schon ein Katastrophenfall, oder wir wären nicht hier gewesen.
Hannibal war erst vor einer knappen halben Stunde von der »1418« nahe den Shonian-Bergen auf der Mondrückseite abgesetzt und anschließend mit einem Schwebegleiter zu dem Punkt gebracht worden, wo Dr. Allison und ich bereits warteten.
Wir waren wenige Minuten zuvor angekommen, allerdings hatten wir uns an Bord des Schweren Kreuzers SAGHON befunden. Dabei handelte es sich um jenen Schiffsgiganten von 250 Meter Durchmesser, den wir mit Hilfe der Barstruler startklar und raumflugtauglich machen konnten.
Seinen mächtigen Ortungseinrichtungen war nichts entgangen. Ich war zusammen mit einigen Einsatzwissenschaftlern der GWA am 23. Januar 2011, um 6 Uhr 46 an Bord gegangen.
Dreiundzwanzig Stunden später, am 24. Januar 2011, 5 Uhr 46, war ich mit einem Beiboot auf der Mondoberfläche abgesetzt worden.
Während dieser Zeit war viel geschehen.
Wir hatten mit Hilfe der SAGHON-Instrumente die mechanischen und energetischen Reaktionen des Riesenrobotgehirns ZONTA nicht nur erkannt, sondern sie auch durchgemessen.
Der erste Hinweis auf den Standort des Großtransmitters war durch unsere Ortungsergebnisse zum Beweis erhoben worden.
Wenn der Fremde überhaupt noch präsent war, befand er sich in einem Außenwerk der uralten Mondfestung; einer Art vorgelagertem Fort, das wir bisher nicht entdeckt hatten.
Dort war schon Tage zuvor plötzlich ein Energieschutzschirm entstanden. Er überspannte aber nicht mehr den gesamten Komplex der unterlunaren Anlagen, sondern nur jenen Sektor nahe den Shonian-Bergen und der vorgelagerten Albara-Senkung, wo wir mit den Robottruppen des mechanischen Herrschers schon oftmals aufeinandergetroffen waren.
Jemand mit viel Wissen und viel Programmierungsmacht hatte ZONTA gezwungen, die Abwehreinrichtungen über diesem Geländestreifen einzuschalten.
Daraus hatte sich eine für die GWA bedauerliche Situation ergeben: Keiner der Telepathen war in der Lage gewesen, den auf fünfdimensionaler Energiebasis beruhenden Schirm zu durchdringen. Der Versuch, Normans infolge seiner charakteristischen Gehirnfrequenzen und Psi-Muster aufzuspüren, war fehlgeschlagen, noch ehe er recht begonnen hatte.
Allison und ich waren die einzigen Männer, die nicht daran glaubten, daß der Zeitreisende diesen undurchdringlichen Schutzschirm wegen der GWA-Telepathen aufgebaut hatte! Seit einigen
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