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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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An­zug­sen­der noch.«
    »Auf Su­pul­tra?« über­leg­te ich. »Das heißt, daß er sei­nen Test­pan­zer trägt. Selt­sam, Sa­my, oder?«
    Er kniff die Au­gen zu­sam­men, lä­chel­te un­per­sön­lich und nick­te.
    »Viel­leicht«, wich er aus. »Wenn Nor­mans aber über­haupt ent­flie­hen konn­te, dann si­cher­lich nur mit sei­nem ei­ge­nen Schutz­an­zug. Er ist ein großer, schwe­rer Mann. In mar­sia­ni­sche Mon­tu­ren paßt er nicht hin­ein, und die At­lan­ter, falls es sich wirk­lich um sol­che han­delt, wer­den ihm ih­re Aus­rüs­tun­gen wohl nicht vor die Na­se ge­hängt ha­ben.«
    »Das hät­te ich an Stel­le des Frem­den auch nicht ge­tan. Zu auf­fäl­lig! Wenn Nor­mans ver­schwin­den soll­te, dann na­tür­lich mit ei­nem Druck­an­zug, mit dem er auch ver­traut war. In mar­sia­ni­schen Kon­struk­tio­nen gibt es ei­ne Men­ge Schalt­ein­hei­ten, mit de­nen wir nichts an­fan­gen kön­nen.«
    »Ver­schwin­den soll­te ?« wie­der­hol­te ein Mann, den ich an die­sem Ort am we­nigs­ten er­war­tet hät­te.
    Ich schau­te über­rascht auf und er­kann­te den Su­pertheo­re­ti­ker der GWA, Dreis­ter­ne­ge­ne­ral John F. Mou­ser, Re­lings Stell­ver­tre­ter.
    Der weiß­haa­ri­ge Hü­ne stand im zwei­ten Si­cher­heits­schott. Er war auch dies­mal viel mehr Theo­re­ti­ker als Sol­dat oder Ab­wehr­chef.
    Er kam lang­sam nä­her und ver­neig­te sich lin­kisch. Mou­ser wür­de wohl nie­mals einen Ein­druck der Selbst­si­cher­heit hin­ter­las­sen kön­nen.
    »Ich un­ter­bre­che Sie un­gern«, ent­schul­dig­te er sich so­fort. »Darf ich Ih­rer Be­mer­kung ent­neh­men, daß Sie nicht an ei­ne ge­lun­ge­ne Flucht glau­ben?«
    »So ist es, Sir. Da Dr. Ku­lot be­reits ähn­li­chen Über­le­gun­gen nach­zu­ge­hen scheint, se­he ich kei­nen Grund mehr, mei­ne bis­lang in­ter­nen Ver­mu­tun­gen nicht aus­zu­spre­chen.«
    Mou­ser, des­sen drei Ster­ne in­ner­halb der GWA viel we­ni­ger be­ein­druck­ten als sein zwei­fa­cher Dok­tor­grad, ver­zog nach­denk­lich die Lip­pen.
    »Sie – äh – Sie sind nicht der ein­zi­ge Schat­ten, der der­ar­ti­ge Be­den­ken äu­ßert«, gab er zu. »Sie soll­ten je­doch auch die Ge­gen­ar­gu­men­te ken­nen. Ist Ih­nen mit­ge­teilt wor­den, daß Nor­mans von ZON­TA un­ter­stützt wur­de?«
    »Was?« rief ich ver­blüfft aus. »Ge­gen die Be­fehl­sim­pul­se des At­lan­ters? Sir, dar­an wa­ge ich zu zwei­feln.«
    Er nick­te ge­dul­dig. Die Va­ter­rol­le stand ihm gut – in der GWA gab es nie­mand, der Mou­ser des­we­gen ver­spot­tet hät­te. Es ge­hör­te zu sei­nem Na­tu­rell.
    »Das war auch mein ers­ter Ein­druck. Dann er­hielt ich je­doch die Aus­wer­tung. ZON­TA hat an­schei­nend doch auf Ih­re Ko­da­tor­be­feh­le an­ge­spro­chen; nicht in der Form, wie wir es ge­wünscht hat­ten, aber den­noch in ei­ner Hin­sicht. Sie ken­nen die ei­gen­tüm­li­che Ver­hal­tens­wei­se ei­nes mar­sia­ni­schen Groß­ro­bo­ters bes­ser als ich. Kann es sein, daß ZON­TA in­fol­ge der geg­ne­ri­schen Über­la­ge­rungs­im­pul­se al­les miß­ach­ten muß­te, bis auf Ih­ren Wunsch, den Ent­führ­ten un­be­scha­det aus­ge­lie­fert zu er­hal­ten? Über­le­gen Sie, Kon­nat! Hier bie­tet sich ein wei­tes Feld für auf­schluß­rei­che Hy­po­the­sen an, aus de­nen sich die Wahr­heit her­aus­kris­tal­li­sie­ren lie­ße.«
    Fra­mus G. Al­li­son pfiff plötz­lich ei­ne alt­be­kann­te Me­lo­die vor sich hin. Da­bei war er tief in Ge­dan­ken.
    »Un­ter­las­sen Sie das«, fuhr ihn Han­ni­bal an. »Wenn hier ei­ner falsch pfeift, dann bin ich das. Mann, Ihr Karp­fen­mäul­chen könn te ei­ne Mu­mie scho­ckie­ren. Sie sol­len auf­hö­ren!«
    Al­li­son trat dem Zwerg auf den Fuß, schritt mun­ter aus und ließ den flu­chen­den Klei­nen hin­ter sich zu­rück. Mou­ser hüs­tel­te, pein­lich be­rührt.
    »Und wie lau­tet das Re­sul­tat Ih­rer akus­tisch preis­ge­ge­be­nen Über­le­gung?« rief ich Al­li­son nach. »Fra­mus, ge­hen Sie mir nicht schon wie­der auf die Ner­ven, oder Sie wa­ren die längs­te Zeit hier.«
    Er blieb ste­hen und dreh­te den mas­si­gen Kör­per auf dem me­tall­be­schla­ge­nen Ab­satz sei­ner

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