Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Stun­den zwei­fel­te ich so­gar dar­an, daß der Un­be­kann­te et­was von Han­ni­bal und mei­nen Fä­hig­kei­ten wuß­te.
    Wenn ich ihm auf­ge­fal­len war, so aus­schließ­lich we­gen der in ZON­TA ge­spei­cher­ten Ko­da­tor-Cha­rak­te­ris­tik. Von der na­tür­li­chen Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards wuß­te er wahr­schein­lich noch we­ni­ger. Sie war nie of­fi­zi­ell in Er­schei­nung ge­tre­ten.
    Man hat­te mei­ne Ar­gu­men­te mit dem Hin­weis zu über­trump­fen ver­sucht, der Frem­de müß­te über die GWA-Te­le­pa­then ori­en­tiert sein, oder er hät­te sich und sei­ne aus der At­lan­tis-Zeit kom­men­den Mit­ar­bei­ter nicht so sorg­fäl­tig ge­gen ei­ne te­le­pa­thi­sche Ge­dan­ken­spio­na­ge ab­ge­schirmt.
    Das war ei­ne plau­si­ble und nur schwer zu ent­kräf­ten­de Be­haup­tung; aber ich hat­te in die­ser Rich­tung an­de­re Ide­en ent­wi­ckelt.
    Die wich­tigs­ten Hilfs­völ­ker des krieg­füh­ren­den Mars wa­ren sei­ner­zeit fast al­le ge­gen pa­ra­psy­chi­sche und pa­ra­phy­si­ka­li­sche Ein­flüs­se im­mu­ni­siert wor­den. Warum nicht der Frem­de?
    Nach mei­ner Auf­fas­sung wur­de ei­ne Rei­he von Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten falsch ein­ge­stuft und da­her auch un­zweck­mä­ßig aus­ge­wer­tet. Das konn­te zur Ka­ta­stro­phe füh­ren!
    Selbst­ver­ständ­lich dach­te ich nicht dar­an, die­sen Mann zu un­ter­schät­zen. Das wä­re ei­nem Selbst­mord gleich­ge­kom­men. Ich war aber nicht be­reit, Din­ge, die zur Zeit des großen Welt­raum­krie­ges als Ab­wehr­waf­fen ge­gen psy­chi­sche Be­ein­flus­sun­gen ent­wi­ckelt wor­den wa­ren, zu sehr auf die Gold­waa­ge zu le­gen. Wahr­schein­lich ahn­te der Frem­de gar nicht, wel­che Ver­wir­rung er durch sei­ne Im­mu­ni­tät und an­de­re, für Nor­mal­men­schen rät­sel­haf­te Hand­lun­gen er­zeugt hat­te. Al­li­son hielt ei­ni­ge Vor­komm­nis­se eben­falls für zwangs­läu­fig.
    Wenn aber die Pa­ra­blo­cka­de im Ge­hirn des At­lan­ters – da­für hiel­ten wir ihn neu­er­dings – ein zweck­ge­bun­de­ner Vor­gang sei­ner Epo­che war, sa­hen ei­ni­ge Din­ge plötz­lich ganz an­ders aus.
    In die­sem Fal­le hat­te mein Dou­ble so­gar ei­ne vor­züg­li­che Chan­ce, den Frem­den ei­ni­ge Zeit zu bluf­fen. Über Nor­mans nicht­vor­han­de­ne Psi-Fä­hig­keit wun­der­te er sich si­cher­lich nicht.
    Wohl aber muß­te ihm bei ei­nem Test die viel zu ge­rin­ge In­tel­li­genz­quo­te auf­fal­len. Ein Mann, der einen mar­sia­ni­schen Kom­man­do­ko­da­tor be­die­nen und auch be­fehls­be­rech­tigt ein­set­zen konn­te, muß­te min­des­tens 50 Neu-Orb­ton ha­ben. Die konn­te Nor­mans in­fol­ge der ihm feh­len­den De­tek­torauf­sto­ckung nicht nach­wei­sen.
    So­mit, so sag­ten wir uns, hat­te der At­lan­ter frü­her oder spä­ter ei­ne Ent­schei­dung zu tref­fen. Wenn er auf ei­ne ge­wis­se Mit­ar­beit des Men­schen HC-9 Wert leg­te, aus wel­chen Grün­den auch im­mer, war Nor­mans für ihn nutz­los.
    Was wür­de er beim Er­ken­nen der Sach­la­ge tun?
    Al­li­son und ich hat­ten noch an Bord des Schwe­ren Mar­s­kreu­zers stun­den­lang dis­ku­tiert, bis uns der At­lan­ter die Ent­schei­dung ab­ge­nom­men hat­te. Er hat­te schnell und of­fen­bar ziel­si­cher ge­han­delt, nur ahn­ten wir noch nicht, in wel­cher Form und aus wel­chen Be­weg­grün­den er es ge­tan hat­te.
    Kurz nach An­bruch des 24. Ja­nu­ar 2011, um 3 Uhr 37 Bord­zeit, hat­ten Han­ni­bal und Ki­ny gleich­zei­tig die Ge­hirn­wel­len­mus­ter mei­nes ent­führ­ten Doubles ge­or­tet. Mir war es nicht ge­lun­gen, denn ich hat­te mich zu der Zeit nicht nur auf der an­de­ren Sei­te des Mon­des und auf ei­ner wei­ten Or­bit­bahn be­fun­den, son­dern ich hat­te auch noch tief ge­schla­fen.
    Nach der Fre­quenzein­pei­lung durch die bei­den Te­le­pa­then, die zu die­ser Zeit schon ei­ne wir­kungs­vol­le Ver­bund­schal­tung her­ge­stellt hat­ten, war ich aber schnell auf Nor­mans Schwin­gun­gen ein­gep­egelt wor­den.
    Er leb­te, war bei kla­rem Ver­stand und be­fand sich ein­deu­tig au­ßer­halb des nach wie vor be­ste­hen­den Ener­gie­schir­mes.
    Sei­nem Be­wußt­seins­in­halt

Weitere Kostenlose Bücher