Spätkontrolle aufschlussreich
aufstockbar sein, wenn entsprechende Schritte eingeleitet werden. Ich werde das neue Zeitgerät einsetzen. Bezugspunkt Alpha ist die Erde und der Mond. Nach einer Zeitspanne, die mir nach den Unterlagen des marsianischen Abwehrdienst plausibel erscheinen …«
»Welche Unterlagen? Sprechen Sie, aber weiterhin konzentrieren!« vernahm ich Gargunsas Stimme.
»Saghon weiß bereits, daß die Deneber genetische Langzeitkonserven zur Erhaltung der Art vorbereiten. Er kennt die radioaktiven Halbwertzeiten der von den Denebern verwendeten Waffen. Also sage ich mir, daß vor dem Ablauf von 187.000 Jahren Standard-Okolar keine Chance besteht, neugeborene und gesunde Deneber anzutreffen. Die Frage ist, wieweit sie den Planeten Erde gefährden können.«
»Warum erscheint Saghon die Erde so wichtig?«
»Sie ist noch gesund. Ein neues, intelligentes Volk wächst heran. Es muß erhalten werden. Die Frage ist, ob es durch die Deneber gefährdet werden kann. Wenn ja, wird auch das gefährdet, was der Mars hinterlassen hat. Ich werde fähige Männer in die Zukunft schicken und nachsehen lassen. Ich muß wissen, ob meine eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich waren oder nicht. Saghon wird versuchen, die Gen-Konserven der Deneber zu vernichten. Er versucht auch, seine Heimatwelt, den Mars, zu erhalten und sein Volk in Sicherheit zu bringen. Die Deneber aber müssen unter allen Umständen geblockt werden. Ich – ich werde eine Geheimwaffe gegen die Konserven einsetzen. Sie dürfen nicht entstehen, sobald die Radiostrahlung des Mondes abgeklungen ist. Also, wohin muß der Zeitkurier gehen? Zum Mond. Ja, er muß zum Mond. Saghon fragt sich, ob es noch Menschen gibt. Er kann es nicht wissen, obwohl er weiß, daß Atlantis untergehen wird. Das war identisch mit einer marsianischen Schutzmaßnahme. Die Erde kippte aus den Polachsen, die große Flut kam. Die Pole verlagerten sich. Ich – ich …«
Gargunsas dröhnende Stimme riß mich aus der seltsamen Starre. Die vor meinen Augen wallenden Nebel verflüchtigten sich, aber die Lichterflut blieb.
Es dauerte lange, bis ich wieder klar sehen und meine anderen Sinne folgerichtig einsetzen konnte.
PLATO befand sich in voller Aktion. Er mußte meine Aussagen aufgenommen haben. Wahrscheinlich lief die Auswertung schon auf vollen Touren.
Ich fand mich auf einem Liegebett wieder. Allisons breites Gesicht schwebte über mir wie ein Ballon.
»Wieder okay, Junge?« vernahm ich seine Stimme.
Ich versuchte mich aufzurichten.
»Liegenbleiben. Ich weiß, was Sie fragen wollen. Sie waren sechs Stunden abgetreten. Es ist vierzehn Uhr am 20. Januar 2011. Sie liegen noch im Konferenzraum, weil Gargunsa verbot, Sie in die Klinik zu bringen. Er behauptete, Ihr Unterbewußtsein benötige jetzt die Umgebung, die Sie vor Ihrem plötzlichen Absinken noch bewußt wahrnahmen. Das scheint zu stimmen. Nein, Sie sollen nichts sagen.«
Er drückte mich in das Pneumokissen zurück. Weiter hinten bemerkte ich einige Mediziner.
Allison kannte mich zu genau, um nicht zu wissen, was nun in mir vorging.
»Sie wollen erfahren, was Sie gesagt haben, nicht wahr?« fuhr er fort. »Anfänglich klang es recht plausibel. Schließlich wurden die Aussagen konfus, rätselhaft und teilweise sogar widersprüchlich. Wir haben aber wichtige Erkenntnisse gewonnen.«
»Welche?«
»Sie sollen doch nicht sprechen. Einmal Saghons Kenntnisse über die denebischen Pläne. Das ist für uns völlig neu. Dann die Tatsache, daß er seine Großroboter zu Rate zog. Das erklärt, warum der Fremde auf dem Mond erschienen ist. Dadurch kam er mit ZONTA in Verbindung. Seit zwei Tagen gibt das Gehirn auf Ihre
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