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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ner Spur von Wahr­schein­lich­keit ver­mu­ten, warum der Un­be­kann­te in die Zu­kunft ge­schickt wur­de. Wenn Sie mich fra­gen, so hat er hier et­was zu er­kun­den. Den­ken Sie dar­an, daß der Mars den Krieg ver­lor.«
    »Falsch. Es gab we­der Ge­win­ner noch Ver­lie­rer«, ver­such­te ich ei­ne Kor­rek­tur.
    »Wenn man sei­ne Hei­mat ver­liert, dann hat man in je­dem Fal­le ver­lo­ren, egal, ob der An­grei­fer eben­falls zu Grun­de geht oder nicht«, be­harr­te er auf sei­ner Mei­nung. »Ich neh­me an, daß in der Real­zeit des Frem­den die Ver­nich­tung der Mar­so­ber­flä­che be­vor­steht. Un­ser Mond ist zu dem Zeit­punkt ei­ne Welt­raum­fes­tung ers­ten Ran­ges. Es muß teuf­lisch zu­ge­gan­gen sein oder noch zu­ge­hen. Das kön­nen Sie neh­men, wie im­mer Sie wol­len. Warum schickt man nun einen of­fen­bar sehr gu­ten und fä­hi­gen Mann mit ei­ni­gen un­ter­ge­ord­ne­ten Be­glei­tern in die Zu­kunft? Kon­nat, das soll­ten Sie wis­sen.«
    »Fra­mus, be­han­deln Sie mich nicht schon wie­der wie ein Ba­by. Sie kön­nen sich dar­auf ver­las­sen, daß ich an Stel­le der Mars­be­fehls­ha­ber ähn­lich han­deln wür­de, vor­aus­ge­setzt, ich hät­te da­zu die tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten.«
    Er wur­de plötz­lich sehr leb­haft. Von Fra­mus fie­len die letz­ten Spu­ren der bis­he­ri­gen Le­thar­gie ab. Da­mit wur­de er zum le­ben­den Ener­gie­bün­del.
    »Ah, da ha­ben wir es. Ge­nau mei­ne Mei­nung. Sie kön­nen al­so noch den­ken. Hö­ren Sie – Ihr ei­ni­ger­ma­ßen ab­strak­tes Ge­hirn ist kürz­lich zu Lö­sun­gen ge­kom­men, die nicht ein­mal mir …«
    »Vie­len Dank«, un­ter­brach ich ihn. »Brau­chen Sie einen Schluck Was­ser?«
    Er wink­te wü­tend ab.
    »Nein, Sie sol­len zu­hö­ren. Was wür­den Sie als Mars­be­fehls ha­ber an­ord­nen? Über­le­gen Sie, aber über­le­gen Sie so, wie Sie es bei dem Ein­satz auf Ve­nus ge­tan ha­ben. Sie be­sit­zen laut Gar­gun­sa ge­wis­se Fä­hig­kei­ten, die über die rei­ne Te­le­pa­thie hin­aus­ge­hen. Das möch­te ich ger­ne hö­ren. Es kann enorm wert­voll sein.«
    »Ich möch­te eben­falls dar­um bit­ten«, er­klär­te Re­ling.
    »Rie­gel­block, Kon­nat, le­gen Sie einen vol­len Rie­gel­block vor«, dräng­te der Ti­be­ter. »Um das zu hö­ren, bin ich hier. Sonst in­ter­es­siert mich nichts. Set­zen Sie Ihr vor­aus­schau­en­des Ah­nen im Ver­bund mit ro­bo­ti­scher Denk­wei­se ein. Bei­des paßt zu­sam­men. Be­ach­ten Sie, daß der Ober­be­fehls­ha­ber Mars, Ad­mi­ral Sag­hon, ge­gen En­de des Raum­kriegs nur noch im Son­nen­sys­tem war. Wenn al­so ei­ne Ak­ti­on Zu­kunft ge­st­ar­tet wur­de, dann stammt der Plan von ihm per­sön­lich. Sag­hon war aber nicht der Mann, der so ge­wag­te und auf­wen­di­ge Un­ter­neh­men oh­ne ro­bo­ti­sche Re­chen­hil­fe durch­führ­te. Er wird ZON­TA oder auch NEW­TON ein­ge­hend be­fragt ha­ben. Wenn Sie von dem Ge­dan­ken aus­ge­hen, kom­men Sie zu ei­ner gu­ten Lö­sung. Was wür­den Sie tun, wenn Sie Sag­hon wä­ren? Kon­nat, kon­zen­trie­ren Sie sich! Ihr mo­di­fi­zier­tes Ge­hirn kann an­ders den­ken als un­se­re Ge­hir­ne. Sei­en Sie Sag­hon. Kon­zen­trie­ren Sie sich.«
    Die sug­ge­s­ti­ve Stim­me des Pa­ra-Wis­sen­schaft­lers hat­te mich be­reits in Bann ge­schla­gen. In mei­nem Hirn lie­fen plötz­lich ei­gen­tüm­li­che Denk­vor­gän­ge ab.
    Selt­sa­mer­wei­se wa­ren sie mit je­nen Über­le­gun­gen iden­tisch, die ich schon am ver­gan­ge­nen Ta­ge an­ge­stellt hat­te. Nur wa­ren sie nicht so klar ge­we­sen wie jetzt.
    Es fiel mir nicht schwer, die Ge­scheh­nis­se von ei­ner ganz an­de­ren War­te aus zu be­ur­tei­len. Ich woll­te sie jetzt nicht mehr ent­rät­seln, son­dern sie ent­wer­fen; sie pla­nen und durch­füh­ren las­sen. Das war et­was, was of­fen­bar nur ein Mann mit mo­di­fi­zier­ten Ge­hirn­zen­tren konn­te.
    Ich hör­te mich spre­chen, nahm es aber nicht be­wußt wahr. Ich sprach wie im Traum.
    »Der be­vor­ste­hen­de Un­ter­gang des Sys­tems er­for­dert Ri­si­ko­maß­nah­men mit Ab­si­che­rungs­fak­to­ren für die Zeit nach Null­punkt«, sag­te ich sto­ckend. »Null kann fik­tiv und dann

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