Spätkontrolle aufschlussreich
Kodator-Anfragen keine klaren Auskünfte mehr.«
»Doch, es gehorcht.«
»Das meine ich nicht. ZONTA weicht aus, wenn Sie nach Dingen der Vergangenheit fragen. Da hat jemand mit viel Macht und Wissen manipuliert. Uns wurde auch klar, warum ausgerechnet der GWA-Schatten HC-9 entführt wurde. Nachdem der Fremde zu seiner größten Überraschung eine hochentwickelte Menschheit vorfand, die nach Saghons Vermutungen eigentlich untergegangen sein sollte, sah er sich näher um. Er befragte ZONTA. Da Sie der einzige Mensch mit einem marsianischen Kodator sind, fielen Sie auf. Er kümmerte sich um Sie und faßte versehentlich Ihr Double. Das ist also geklärt. Ihre anderen Aussagen werden von PLATO durchleuchtet. Mit den denebischen Gen-Konserven stimmt etwas nicht. Da haben Sie sich vertan. Der Zeitplan ist auch nicht ganz stichhaltig. Hier haben Sie einige Faktoren verwechselt. Aber das klären wir noch. Jedenfalls haben wir ungeheuer wichtige Anhaltspunkte gewonnen. Fünftausend Fachwissenschaftler werden sich mit Ihren Worten beschäftigen. Wissen Sie übrigens, daß Sie teilweise in direkter Ich-Form gesprochen haben? Waren Sie Saghon?«
Ich antwortete nicht. Das Denken fiel mir schwer. Allison entfernte sich.
Eine Hochdruckspritze zischte. Dr. Mirnams Stimme klang auf. Danach schlief ich wieder ein.
5.
»Tempo, Beeilung! Wie lange wollen Sie noch warten?« Relings Stimme dröhnte in den Lautsprechern meines Druckhelms wie eine Glocke.
Infolge meiner schweren, unförmigen Kampfkombination ging in diesen Augenblicken fast alles schief.
Ich berechnete meinen Sprung falsch, legte zu wenig Muskelkraft hinein und landete daher nicht wie vorgesehen in dem kleinen Krater, sondern auf seinem Steilhang.
Hannibal sprang dagegen zu weit. Auch er hatte die geringe Mondschwerkraft falsch eingeschätzt.
Nur Framus G. Allison erreichte sein Ziel so genau, wie er auch zu rechnen pflegte.
Reling benahm sich in diesen Augenblicken überflüssig forsch. Man treibt keine Männer an, die ohnehin ihr Bestes geben.
Nicht weit über uns, nur etwa dreißig Meter entfernt, bemerkte ich in der absoluten Düsternis der Mondnacht einen Lichtstrahl. Er stach durch die Dunkelheit, prallte wenige Meter entfernt gegen einen Felsen und erzeugte dort einen scharf begrenzten Leuchtpunkt.
In meinem neuaktivierten Gehirnteil, mit dem ein Sehen in tiefster Dunkelheit infolge einer laserartigen Ultralicht- Verstärkung möglich war, schien eine Bombe zu explodieren.
Nach Aussagen unseres Psi-Diagnostikers, Dr. Beschter, war die Wiedererweckung der Nachsichtigkeit lediglich eine unverhoffte Folgeerscheinung meiner Para-Ausbildung.
Wenn dem so war hatte nicht nur ich darunter zu leiden, sondern auch Hannibal, der eine gleichartige Schulung auf Henderwon-Island genossen hatte.
Ich vernahm seinen auf telepathischer Ebene ausgestoßenen Schmerzensruf. Der gleißende Lichtstrahl, als gutgemeintes Markierungssignal ausgeschickt, war für uns qualvoll, denn wir hatten uns soeben erst auf die Restspur-Lichtverstärkung umgestellt.
Die Mondnacht war für uns zum Tage geworden. Nun aber, Sekunden später, stach dieser Lichtstrahl nicht nur durch die Finsternis, sondern direkt in unsere allmählich wiederaktivierten Gehirnzentren hinein.
Wenn Sie wissen, wie es ist, wenn man mit nachtgewohnten Augen plötzlich geblendet wird, werden Sie diese Situation würdigen können; nur mit dem Unterschied, daß der Effekt direkt in unseren Gehirnen schmerzte.
Ich versuchte, die plötzlich ausbrechenden Kopfschmerzen zu unterdrücken, aber es gelang mir nicht. Es dauerte Minuten,
Weitere Kostenlose Bücher