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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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die Din­ger ab­klem men? Lie­gen­blei­ben.«
    Er un­ter­such­te den Schwenk­me­cha­nis­mus. Es dau­er­te nur ei­ne knap­pe Mi­nu­te.
    Als er sich auf­rich­te­te, wort­los den Staub von der dün­nen Uni form ab­klopf­te und be­tont un­be­tei­ligt zu Bo­den blick­te, wuß­te ich auch oh­ne te­le­pa­thi­sche Son­die­rung, daß sich der »Höl­len­hund« aus­nahms­wei­se ein­mal ge­täuscht hat­te.
    »Ist mein Dou­ble im­mer noch durch­ge­fal­len?« er­kun­dig­te ich mich an­züg­lich.
    »Nein, es hat be­stan­den«, sag­te er aus­drucks­los. »Das ha­be ich bis jetzt nie er­lebt!«
    »Was, Sku­pin?«
    Er tas­te­te sei­ne Ta­schen ab und such­te nach ei­ner Zi­ga­ret­te.
    »Daß der Aus­schwenk­me­cha­nis­mus ver­sagt. Das un­te­re Dreh­ge­lenk wird durch einen Stahl­bol­zen ar­re­tiert. Er wird un­ter Druck ein­ge­legt. Da­bei ist ei­ne star­ke Fe­der­span­nung zu über win­den, mit dem Ziel, die­se vor­ge­spann­te Fe­der als Rück­ho­le­jek tor zu ver­wen­den. Im Not­fall soll der Trä­ger ei­nes Raum­an­zugs nicht her­um­bas­teln müs­sen, son­dern nur auf einen vor­her zu ent­si­chern­den Aus­lö­ser zu drücken. Der funk­tio­niert aber nicht, weil die Ejekt­or­fe­der an der Schlag­stück­auf­hän­gung ge­bro­chen ist. Wo und wann, das wer­den wir fest­stel­len.«
    »Wahr­schein­lich bei der Rie­ge­lein­ras­tung un­ter Druck«, wag­te ich zu be­haup­ten. »Mr. Sku­pin, Ih­re Un­ta­ten sol­len Ih­nen da­mit ver­zie­hen sein. Mein Dou­ble ist un­schul­dig. Ein­ver­stan­den, Nor­mans? Ver­ge­ben wir ihm?«
    Der Hü­ne grins­te mich an; lau­nig, laus­bu­ben­haft und zum Mit­la­chen an­re­gend. Mein Gott – ver­hielt ich mich tat­säch­lich eben­so?
    Ich räus­per­te mich er­neut, miß­ach­te­te die Bli­cke der GWA-Me­di­zi­ner und wand­te mich zum Ge­hen.
    »Sir …!« rief mich Nor­mans an. »Sir, kann ich mor­gen in den Ein­satz ge­hen? Die in­ter­na­tio­na­le Pres­se­kon­fe­renz wird Sie von mir über­zeu­gen. Ich wer­de Sei­ne Ver­klärt­heit, Tu­madschin-Khan, so dar­zu­stel­len ver­su­chen, wie Sie es bei der An­kunft der So­gh­mo­ler ge­tan ha­ben.«
    »Lie­ber nicht«, warn­te Dr. Besch­ter, un­ser Psi-Dia­gno­s­ti­ker von Hen­der­won-Is­land. »Es könn­te sonst ge­sche­hen, daß man Sie be­lä­chelt. Die Auf­füh­rung wirkt nur im Ernst­fall und wahr­schein­lich nur auf Nicht­mensch­li­che.«
    »Aber die Welt­öf­fent­lich­keit hat da­von er­fah­ren. Man ver­langt nach Auf­klä­rung.«
    »Lei­der. Un­se­re Mit­menschen schei­nen nicht zu ah­nen, wie de­li­kat die­se An­ge­le­gen­heit ist. Wenn der Fall in TV und Pres­se breit­ge­tre­ten wird, was man nach ei­ner Zur­schau­stel­lung über­haupt nicht mehr ver­mei­den kann, ist die Rol­le des ga­lak­ti­schen Herr­schers aus­ge­spielt.«
    »Da­mit wol­len Sie doch hof­fent­lich nicht sa­gen, ich müß­te sie un­ter Um­stän­den noch­mals über­neh­men?« warf ich ein.
    »Wer weiß. Ich hal­te es je­den­falls für un­ge­schickt, einen sol­chen Trumpf aus der Hand zu ge­ben, nur weil ei­ni­ge Schrei­er mei­nen, die GWA hät­te et­was oh­ne das Ein­ver­ständ­nis der Welt­öf­fent­lich­keit ge­tan. Hät­ten wir die Leu­te erst ge­fragt, gä­be es heu­te be­reits kei­ne Mensch­heit mehr. Aber ma­chen Sie das de­nen mal be­greif­lich. Was wol­len Sie tun?«
    »Ich wer­de es mir über­le­gen. Nor­mans, Sie er­hal­ten Ih­re An­wei­sun­gen aus­schließ­lich von mir oder Ge­ne­ral Re­ling. Kei­ne Ei­gen­mäch­tig­kei­ten, bit­te!«
    »Okay, Sir, ich ha­be ver­stan­den.«
    »Und ach­ten Sie wei­ter­hin auf strengs­te Ge­heim­hal­tung. Nie­mand darf et­was von Ih­rer Dop­pel­rol­le als HC-9 er­fah­ren. Die hier an­we­sen­den Wis­sen­schaft­ler und Wa­ch­of­fi­zie­re der GWA sind be­son­ders ver­ei­digt wor­den. Sie wis­sen, daß Sie kei­ne Psi-Fä­hig­kei­ten be­sit­zen. Ih­re Zell­schwin­gungs­fre­quenz kön­nen wir auch nicht nach­ah­men. Wenn Sie al­so ei­nem be­waff­ne­ten Kon­troll­ro­bo­ter be­geg­nen, dann ma­chen Sie einen wei­ten Bo­gen. Er wür­de Sie so­fort durch­schau­en. Neh­men Sie die Din­ge nicht auf die leich­te Schul­ter. Ein

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