Spätkontrolle aufschlussreich
meinte er bedrückt. »Konnat, Sie sind zu einem Hasardeur und genialen Bluffer geworden. Das hängt mit ihrem sich ständig verändernden Gehirn im Bereich der psionischen Überlagerungszone zusammen. Beobachten Sie sich selbst! Okay, das erwähne ich nur als Freund, nicht als Paramediziner. Von der Existenz Ihres Doubles wird selbstverständlich kein Wort an die Öffentlichkeit dringen. Dafür haben Sie schon gesorgt. Reling ist in seiner Art ebenfalls ein Genie. Ihr Argument ist also hinfällig. Normans läuft Gefahr, ermordet zu werden. Weiß er das?«
»Ja. Wir haben uns nächtelang darüber unterhalten. Ich habe ihm tausend Tips gegeben, die er im Fall des Falles aber sicherlich nicht gebrauchen kann. Das ist die Tragik. Samy, die Sache war nicht meine Idee! Ich habe von Normans’ Existenz erst vor einer Woche erfahren. Da hatten wir den letzten Soghmoler-Angriff bereits abgewehrt. Wäre ich nicht besorgt gewesen, wäre ich nicht in die Sahara geflogen. Hannibals Double wird es übrigens noch schwerer haben. Jaco M. Halferty besitzt nicht Normans’ Qualitäten.«
»Finden Sie einmal einen menschenähnlichen, eierköpfigen und rothaarigen Halbaffen mit dem Verstand eines Einstein und dem Instinkt …«
In meinem Extrahirn schien eine Bombe zu explodieren. Ich zuckte so heftig zusammen, daß Samy sofort die Wahrheit erkannte.
Der Giftzwerg hatte natürlich telepathisch mitgehört und aus meinem Wachbewußtsein Samys Antwort herausgelesen. Jetzt meldete er sich mit mittlerer Orkanstärke.
»Dem Mini-Humorist werde ich das Gehirn amputieren«, dröhnte es in meinem Psi-Sektor. »Was bin ich? Ein eierköpfiger Halbaffe? Dieser Inselkannibale hat es nötig, andere Leute … he, was ist denn bei euch los? Großer, da kommt etwas an …«
Ich rannte bereits um mein Leben. Samy folgte mir blindlings. Er war ein viel zu guter Parawissenschaftler, um nicht zu wissen, daß mein neuerwachter Instinkt jäh angesprochen hatte.
2.
»Runter mit Ihnen, Samy! Flach in den Bodenriß legen. Lassen Sie Ihren Seesack liegen.«
Ich bemerkte sein verkniffenes Gesicht. Schließlich folgte er meinem Rat und verließ die Deckung.
Wenn wir es mit konventionell handelnden Gegnern zu tun gehabt hätten, wäre der Felsblock ein guter Schutz gewesen, nicht aber im vorliegenden Fall. Hier hatte Samy keine Chance, wenigstens nicht ohne Schutzschirmprojektor!
Etwa achtzig Meter entfernt, hangaufwärts, lief ein Ereignis ab, das nur erfahrene Leute sofort durchschauen konnten. Das grellweiße Flimmern hätte nur wenigen Menschen das entstehen de Unheil verraten. Ich kannte es zu gut und aus zu trüben Erfahrungen, um nicht zu wissen, daß es jetzt um alles ging.
Ehe ich mich vor etwa drei Stunden zur sogenannten Teststrecke begeben hatte, war mir von Hannibal geraten worden, den marsianischen Individualschirmprojektor anzulegen. Ich hat te den Rat befolgt und verblüfft festgestellt, daß in mir kein Widerspruch gegen die Maßnahme erwacht war.
Nun wußte ich, daß mein eigenartiger Instinkt für bevorstehende Gefahren wahrscheinlich jede Unmutsregung unterdrückt hatte.
Unsere Mediziner beschäftigten sich noch immer mit Nor mans. Sie bemerkten das grelle Leuchten überhaupt nicht!
Es war lautlos entstanden und verriet sich infolge der Mittagssonne nicht einmal durch eine intensive Verstärkung des Lichtes. Jemand, der die Techniken der ausgestorbenen Marsianer gut kannte, arbeitete mit einem Gerät, das wir im Verlauf der letzten Ereignisse als »Transmitter« kennengelernt hatten.
Damit waren soghmolische Kommandotruppen in Zonta-City
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