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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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maß­los über­rasch­ten Keer­kens um, son­dern lä­chel­te den Frem­den an.
    »Sir, ich weiß seit ei­ni­gen Au­gen­bli­cken, daß Sie mich durch­schaut ha­ben. Sie ent­führ­ten mein Dou­ble. Ich war al­ler­dings in der Nä­he.«
    Er nick­te sin­nend. Sein Blick wur­de prü­fen­der.
    »Wo­mit ha­be ich mich ver­ra­ten?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Durch die schlech­ten Ma­nie­ren Ih­res – wie sag­ten Sie? – Ih res Doubles. Sie hät­ten Khoul nicht mit sei­nem Na­men, son­dern mit der Be­zeich­nung ›Plum­pud­ding‹ an­spre­chen sol­len.«
    Ich fühl­te mich be­schämt. Die­ser ver­damm­te Narr! Konn­te er sei­ne »er­le­se­nen« Spä­ße sol­chen Leu­ten ge­gen­über nicht un­ter­las­sen?
    Han­ni­bal lach­te miß­tö­nend, Al­li­son hüs­tel­te pein­lich be­rührt.
    »Ich bit­te um Ent­schul­di­gung, Fürst.«
    »Bit­te …?«
    »Fürst«, wie­der­hol­te ich. »Ich kom­me nicht um­hin, Ih­nen die­sen al­tir­di­schen Eh­ren­ti­tel zu­zu­bil­li­gen. Ich bin zu­tiefst be­ein­druckt.«
    Er neig­te den Kopf und warf einen fast hilflo­sen Blick zu sei­nem Ge­fähr­ten hin­über.
    Schäm­te sich der At­lan­ter? Dach­te er jetzt dar­an, daß er ge­zwun­gen war, uns Men­schen zu ver­nich­ten? Ich war ihm be­hilf­lich, al­ler­dings nicht ganz un­ei­gen­nüt­zig.
    »Fürst, ich bit­te um vol­le Auf­klä­rung und um Ih­re Hil­fe. Wir Men­schen brau­chen wis­sen­de Leh­rer. Be­son­ders ich bin in ei­ner äu­ßerst schwie­ri­gen Si­tua­ti­on. Ad­mi­ral Sag­hons Ver­mächt­nis ist mir durch die Quo­ten­auf­sto­ckung und die Über­eig­nung des Ko­da­tors, der selbst­ver­ständ­lich nicht ver­nich­tet wur­de, in­di­rekt über­tra­gen wor­den. Frem­de Er­obe­rer, dar­un­ter nicht­mensch­li­che In­tel­li­gen­zen, kom­men aus den Tie­fen des Alls. Hel­fen Sie mir und uns, das Er­be des Mars fol­ge­rich­tig ein­zu­set­zen. Sir, mir ist völ­lig klar, daß Sie zwar mensch­lich sind, aber doch nicht von un­se­rer Welt.«
    »Wer, glau­ben Sie, bin ich?« er­kun­dig­te er sich. Sein Ge­sicht spann­te sich.
    »Ein ho­her und höchs­ter Wür­den­trä­ger ei­nes ga­lak­ti­schen Vol­kes, das aus mar­sia­ni­schen und ir­di­schen Flücht­lin­gen des großen Krie­ges her­vor­ge­gan­gen ist. Dr. Keer­kens ist ein Narr, in Ih­nen einen ir­di­schen An­ar­chis­ten zu ver­mu­ten.«
    Da lä­chel­te er wie­der. Ich hat­te be­wußt, aber, wie ich glaub­te, ge­konnt an der Wahr­heit vor­bei­ge­spro­chen.
    »Sie ver­mu­ten bei­na­he rich­tig, Ge­ne­ral. Ich muß je­doch ge­hen.«
    »Warum sind Sie über­haupt ge­kom­men? Ich ver­ste­he nichts mehr.«
    Er zö­ger­te einen Au­gen­blick. Schließ­lich gab er einen Teil sei­ner Ge­heim­nis­se preis. Keer­kens ver­stand die Hin­wei­se nicht, wohl aber wir.
    »Ich ha­be zu tun, was ge­tan wer­den muß, HC-9. Mein Volk wird be­drängt. Wir be­fin­den uns auf ei­ner lan­gen Rei­se. Un­se­re An­kunft auf dem Tra­ban­ten Ih­res Hei­mat­pla­ne­ten war zu­fäl­lig, un­ge­wollt.«
    »Ein Un­fall, Fürst?«
    »Ja. Elf mei­ner Freun­de ver­lo­ren ihr Le­ben in un­er­gründ­li­chen Tie­fen. Ich kam als Flücht­ling, aber wir konn­ten un­se­re La­ge sta­bi­li­sie­ren. Ich be­dau­re es, Sie, Ihr Dou­ble und Ih­re au­to­ri­sier­te Ab­wehr­or­ga­ni­sa­ti­on in Ver­le­gen­heit ge­bracht zu ha­ben. Wir ge­hen wie­der. Un­se­re Be­kannt­schaft war zu­fäl­lig. Kann ich noch et­was für Sie tun?«
    »We­nigs­tens ei­ne klei­ne Hil­fe in un­se­rem Kampf ge­gen ver­bre­che­ri­sche Ele­men­te, Sir. Über­ge­ben Sie mir ei­ni­ge Ih­rer Schutz­schirm­pro­jek­to­ren. Wir be­sit­zen nur zwei.«
    Er zö­ger­te er­neut, dreh­te sich aber schließ­lich um und rief ei ni­ge An­wei­sun­gen zu der Zeit­ma­schi­ne hin­über.
    Au­gen­bli­cke spä­ter hielt ich zwei In­di­vi­du­al­schirm­pro­jek­to­ren in den Hän­den, da­zu noch drei mar­sia­ni­sche Of­fi­zier­ss­trah­ler von höchs­ter tech­ni­scher Vollen­dung.
    Ich wink­te Han­ni­bal und Al­li­son her­bei. Dies­mal dul­de­te es der At­lan­ter.
    »Das er­lau­be ich nicht«, schrie van Keer­kens au­ßer sich. »Sir, Sie kön­nen un­se­ren Ge­fan­ge­nen doch

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