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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er­fah­ren. Willst du die Frem­den an­grei­fen?«
    »Auf kei­nen Fall. Höchs­tens psy­cho­lo­gisch. Paß mir auf die acht­zehn Ha­lun­ken auf! Die ha­ben et­was vor.«
    »Schon lan­ge be­merkt. Sie sind mit dem Ver­schwin­den ih­rer Gön­ner gar nicht ein­ver­stan­den. Von de­nen hat­ten sie sich die Er­rich­tung ei­nes sa­ta­ni­schen Im­pe­ri­ums auf Er­den er­hofft.«
    Keer­kens wuß­te nicht, warum ich kurz auf­lach­te. Er starr­te mich wü­tend an.
    Wir durch­schrit­ten ei­ni­ge Gän­ge, pas­sier­ten Si­cher­heits­schleu­sen mit ein­ge­bau­ten Waf­fen­sys­te­men und er­reich­ten schließ­lich meh­re­re große Hal­len.
    In ei­ner da­von hat­ten sich Keer­kens’ Män­ner auf­ge­reiht. Sie wa­ren al­le be­waff­net, aber nur mit ir­di­schen Er­zeug­nis­sen. Taf­kar schi­en ih­nen die ge­fähr­li­chen Atom­ge­rä­te des Mars wie­der ab­ge­nom­men zu ha­ben.
    Ich ver­nahm ein dump­fes Ge­räusch. Je nä­her wir ei­ner wei­te­ren Hal­le ka­men, um so lau­ter wur­de es. Schließ­lich hör­ten wir ein kon­stan­tes Grol­len.
    Ein Pan­zer­schott glitt auf. Vor uns lag ein do­mar­ti­ger Raum mit hoch­ge­wölb­ter De­cke und min­des­tens hun­dert Me­ter Durch­mes­ser. Im Mit­tel­punkt stand der rie­si­ge Wür­fel!
    Ich ver­hielt den Schritt und sah aus­drucks­los hin­über. Die ab­ge­flach­ten Kan­ten, die Sei­ten­län­ge von et­wa drei­ßig Me­ter und das of­fen­ste­hen­de Mann­schott ver­rie­ten mir al­les.
    Un­ser Zeit­de­for­ma­tor sah äu­ßer­lich ge­nau­so aus. Die­se Aus­füh­rung schi­en le­dig­lich ver­bes­sert zu sein, oder man hät­te da­mit nicht in die Zu­kunft rei­sen kön­nen.
    Ich er­blick­te Khoul. Ne­ben ihm stand ein hoch­ge­wach­se­ner, mus­ku­lö­ser Mann von min­des­tens 1,90 Me­ter Kör­per­hö­he.
    Als ich das gut­ge­schnit­te­ne Ge­sicht sah; die samt­brau­ne Haut, die großen, zwin­gen­den Au­gen und die schar­frücki­ge Na­se, wuß te ich, daß er es ge­we­sen war, der mich in der Sa­ha­ra un­ter Feu­er ge­nom­men hat­te.
    Die­ser Mann wirk­te wie ein alt­grie­chi­scher Gott. Sei­ne Au­ra war fast kör­per­lich zu spü­ren und zu­tiefst be­ein­dru­ckend.
    Wie hat­te sich Nor­mans ihm ge­gen­über ver­hal­ten? Iro­nisch – läs­sig? Zu­rück­hal­tend? Oder gar un­ter­wür­fig?
    Er er­hob die Hand und wink­te. Als Han­ni­bal eben­falls vor­tre­ten woll­te, schüt­tel­te Khoul den Kopf. Al­so ging ich al­lein nach vorn.
    Zwei Schrit­te vor dem At­lan­ter blieb ich ste­hen. Wei­ter hin­ten be­merk­te ich ei­ni­ge an­de­re Män­ner im Mann­schott der Ma­schi­ne. Es wa­ren eben­falls Al­t­afri­ka­ner, und je­der trug die Nar­ben­sym­bo­le auf der Stirn.
    Taf­kar konn­te un­mög­lich ah­nen, daß wir einen die­ser Män­ner hat­ten iden­ti­fi­zie­ren kön­nen. Wenn er es ge­wußt hät­te – wer weiß, wie er sich dann ver­hal­ten hät­te! Er gab sich zu­rück­hal­tend und to­le­rant; ein wahr­haf­ter Fürst mit Ver­ständ­nis für un­se­re Pro­ble­me. Wie aber hät­te er sich ent­schie­den, wenn er in dem GWA-Schat­ten HC-9 ei­ne Ge­fahr für sei­ne ei­gent­li­che Auf­ga­be ge­se­hen hät­te? Ich woll­te es nicht auf ei­ne Pro­be an­kom­men las­sen.
    Ich mus­ter­te ihn frei und of­fen. Das Ver­steck­spiel war vor­bei.
    Ich er­schrak über die­sen plötz­lich in mir auf­kom­men­den Ge­dan­ken. Wie kam ich da­zu? Wie­so war das Ver­steck­spiel vor­bei? War ich denn plötz­lich irr­sin­nig ge­wor­den? Wie konn­te ich dar­an über­haupt den­ken!
    Er er­hob wie­der die Hand. Ein fast lau­ni­ges Lä­cheln er­schi­en auf sei­nen gut­ge­schwun­ge­nen Lip­pen. Mir war, als amü­sie­re er sich köst­lich. Nein – da war auch noch ein deut­li­cher Schim­mer der An­er­ken­nung in sei­nen Au­gen zu le­sen. Was war das?
    Ich er­fuhr es gleich.
    »Will­kom­men, Ge­ne­ral HC-9. Ich be­dau­re es au­ßer­or­dent­lich, einen Mann von Ih­ren Qua­li­tä­ten nicht in mein Reich mit­neh­men zu kön­nen. Die Art, wie Sie Ih­ren Dop­pel­gän­ger er­setz­ten, war schlecht­hin ge­ni­al.«
    Hin­ter mir er­tön­te ein Auf­schrei. Nein, es war mehr ein gur­geln­der Aus­ruf ge­we­sen. Ich dreh­te mich nicht nach dem

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