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Spätkontrolle aufschlussreich

Spätkontrolle aufschlussreich

Titel: Spätkontrolle aufschlussreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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er den Start­vor­gang auf­hebt und zu­rück­kommt, sind wir reif«, schrie Al­li­son.
    Ich fühl­te, daß sich Taf­kar auf die­ses Ri­si­ko nicht ein­las­sen wür­de. Er hat­te deut­lich ge­se­hen, daß ei­nes der Ex­plo­siv­ge­schos se in Khouls rech­ter Schul­ter de­to­niert war. Au­ßer­dem hat­te er ei­ne Feu­er­wand aus­ge­schickt.
    Letzt­lich, so sag­te ich mir, konn­te es ihm in die­sem Sta­di­um auch gleich­gül­tig sein, ob wir Men­schen et­was von un­se­rem be­vor­ste­hen­den Schick­sal er­fuh­ren oder nicht.
    Selbst wenn Khoul ge­ret­tet wer­den soll­te; wenn er zum Ver­rä­ter wur­de, war es frag­lich, ob man ihm ein Wort glaub­te! Und wenn man ihm glaub­te – was hät­te die GWA ge­gen den Be­schluß ei­nes längst to­ten Mar­sad­mi­rals un­ter­neh­men sol­len?
    Wenn man das Pro­blem von der Sei­te aus be­leuch­te­te, hät­te der At­lan­ter so­gar die vol­le Wahr­heit sa­gen kön­nen. Das war ihm nur so lan­ge ver­bo­ten ge­we­sen, so lan­ge er sich in ei­ner Zwangs­la­ge be­fun­den hat­te.
    Das rie­si­ge Ge­rät ver­schwand plötz­lich, als hät­te es nie in die­ser Hal­le ge­stan­den. Ich rich­te­te mich auf, jag­te noch zwei Ther­mo­schüs­se durch den Ein­gang und schritt zu Han­ni­bal hin­über.
    Al­li­son küm­mer­te sich um den Al­t­afri­ka­ner. Er leb­te noch, aber sei­ne rech­te Brust­sei­te sah schlimm aus. Au­ßer­dem hat­te er schwe­re Ver­bren­nun­gen er­lit­ten.
    »Wenn nicht so­fort ärzt­li­che Hil­fe kommt, ist er ver­lo­ren. Was kön­nen Sie tun?«
    »Ver­su­chen, ZON­TA an­zu­ru­fen. Mit den über­all vor­han­de­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­rä­ten könn­te es ge­lin­gen. Ich …«
    Ei­ner der Bild­schir­me leuch­te­te auf. ZON­TAs Sym­bol wur­de sicht­bar.
    Der Gi­gan­tro­bo­ter kam so­fort zur Sa­che.
    »ZON­TA an Bri­ga­de­ge­ne­ral HC-9, quo­ti­en­ten­be­rech­tigt. Ich or­te und iden­ti­fi­zie­re Sie. Die Be­voll­mäch­tig­ten sind ab­ge­reist. Nä­he­re Aus­künf­te sind mir ver­bo­ten. Ih­re Be­feh­le, HC-9?«
    »Schutz­schirm über dem Fort ab­schal­ten. Die drau­ßen war­ten­den oder flie­hen­den Men­schen durch Schock­strah­ler oder Kampfro­bo­ter un­schäd­lich ma­chen, ent­waff­nen und ge­fan­gen­neh­men. Ei­ner der Frem­den ist hier und schwer ver­wun­det. Kön­nen dei­ne me­di­zi­ni­schen Ro­bo­ter hel­fen? Sein Le­ben muß er­hal­ten wer­den.«
    »ZON­TA an HC-9. Schirm ist ab­ge­schal­tet. Die SAG­HON kommt. Die Men­schen wer­den durch be­täu­ben­de Ga­se mei­nes Ab­wehr­sys­tems be­sin­nungs­los. Mei­ne Me­do­ro­bo­ter kom­men, En­de.«
    Drau­ßen zisch­te es. Schreie wa­ren zu ver­neh­men. Schließ­lich ver­stumm­ten sie.
    Au­gen­bli­cke spä­ter hat­te ich Te­le­pa­thie­kon­takt mit Ki­ny.
    »… nicht lan­ge fra­gen, Klei­nes. Lan­den und schleu­nigst ein me­di­zi­ni­sches Kom­man­do aus­schleu­sen. Vol­le Notaus­rüs­tung, mo­bi­ler Ope­ra­ti­ons­saal, Plas­ma­bad und so wei­ter. Wir ha­ben einen der Al­t­afri­ka­ner. Schwer ver­letzt, rech­te Schul­ter und Lun ge zer­schos­sen, schwe­re Brand­wun­den. Be­eilt euch.«
     
    Ich hat­te ge­dacht, die ein­zig rich­ti­gen Maß­nah­men ge­trof­fen zu ha­ben, aber ZON­TA hat­te sich an­ders ent­schie­den.
    In der Tat war Khoul in der Ro­bot­kli­nik von Zon­ta-Ci­ty viel bes­ser auf­ge­ho­ben als bei un­se­ren Me­di­zi­nern.
    Der Groß­rech­ner hat­te zur Zeit des de­ne­bisch-mar­sia­ni­schen Welt­raum­kriegs si­cher­lich mehr als einen Men­schen aus die­ser Epo­che be­han­delt. Es war noch al­les da, was die mar­sia­ni­sche Wis­sen­schaft zur Ret­tung schwer ver­wun­de­ter Hilfs­kräf­te er­dacht und die mar­sia­ni­sche Phar­ma­in­dus­trie er­zeugt hat­te. Und – es wirk­te noch!
    Khoul war in atem­be­rau­ben­der Wei­se be­han­delt wor­den. Jetzt lag er in ei­nem Plas­ma­bad, das so­gar sei­nen zer­schos­se­nen Lun­gen­flü­gel wie­der auf­bau­en und Zel­le für Zel­le nach­bil­den konn­te.
    Re­ling be­trat mit den Her­ren sei­nes Sta­bes den Vor­raum der Ro­bot­kli­nik. Es war 16 Uhr 9 am 24. Ja­nu­ar 2011. Vor knapp fünfein­halb Stun­den war die Zeit­ma­schi­ne

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