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Spaghetti in flagranti

Spaghetti in flagranti

Titel: Spaghetti in flagranti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Troni
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mich an einen der Tische im hinteren Bereich der Terrasse, wo wir ungestört waren, und sagte: »Setz dich.«
    »Was ist passiert? Jetzt spann mich nicht so auf die Folter.«
    »Deine Schwestern«, sagte er und seine Stimme überschlug sich.
    Verwundert sah ich ihn an. »Was ist mit den Kröten?«
    »Sie …«, er stockte, ehe er ausstieß: »Ich glaube, sie wurden gestern entführt.«
    Ich lachte aus vollem Hals. »So ein Quatsch. Sie übernachten bei ihrer Freundin Gina. Ich bin heilfroh, dass sie aus dem Haus sind und ich meine Ruhe vor ihnen habe.«
    Gianmarco standen Schweißperlen auf der Stirn, obwohl es im Schatten der hohen Bäume angenehm kühl war. »Du musst mir glauben. Sie waren gestern Abend in der Eisdiele, und dort hat sie ein Typ angesprochen.«
    Nun wurde ich doch hellhörig. »Was für ein Typ denn?«
    Wieder zögerte Gianmarco. »Na ja, so ein Typ halt.«
    »Was willst du mir damit sagen? Dass jemand meine Schwestern aus der Eisdiele entführt hat? Das ist doch lächerlich! Was soll der Quatsch? Und was hast du dort gemacht?« Mein Ton wurde ungehalten.
    Gianmarco ignorierte die letzte Frage. »Du kannst ja bei den Eltern von dieser Gina anrufen und fragen, ob die Mädchen noch da sind«, schlug er vor.
    Genau das tat ich dann auch und war zehn Minuten später völlig aus dem Häuschen. Gina war selbst ans Telefon gegangen und hatte erst so getan, als wären meine Schwestern noch bei ihr. Als ich Paola verlangt hatte, war sie plötzlich nervös geworden und hatte dann zugegeben, dass die beiden seit gestern Abend verschwunden waren. Ich hatte sie angebrüllt, ob sie noch ganz bei Trost sei, nicht Bescheid zu geben, woraufhin sie mir unter Tränen erzählt hatte, dass ein Typ mit einer Outdoorjacke um die Hüften die beiden angesprochen habe. Sie seien daraufhin mit ihm gegangen und nicht wiedergekommen. Nachdem die anderen Mädchen Laura und Paola verzweifelt gesucht und sie auch auf dem telefonino nicht erreicht hatten, war Gina alleine nach Hause gegangen. Seitdem hoffte sie, dass meine Schwestern sich meldeten. Ihren Eltern hatte sie angeblich erzählt, dass die beiden spontan beschlossen hätten, doch daheim zu schlafen.
    Kaum hatte ich aufgelegt, rief ich die Zwillinge abwechselnd an, doch Paolas Handy war ausgeschaltet und Laura antwortete nicht. Das war sehr ungewöhnlich für meine telefoniersüchtigen Schwestern.
    Panisch sah ich Gianmarco an, der die ganze Zeit stumm neben mir gesessen und mich beobachtet hatte. Als mir die Tränen der Verzweiflung in die Augen stiegen, nahm er mich spontan in den Arm und streichelte mir übers Haar.
    »Keine Sorge, die werden schon wieder auftauchen«, versuchte er mich zu trösten. »Vielleicht hat Otto ihnen versprochen, sie irgendwohin mitzunehmen, wohin sie nicht dürfen, und sie haben sich heimlich verabredet.«
    »Du bist lustig. Was soll ich denn jetzt tun?«, fragte ich. »Meine Eltern bekommen einen Herzinfarkt, wenn ich ihnen das sage.«
    Gianmarco umfasste meine Oberarme und sah mir in die Augen. »Hast du Otto mal gefragt, wo er gestern Abend war? Nach dem Delphinarium, meine ich.«
    »Wieso? Was hat denn Otto damit zu tun? Ihr wart doch noch alle zusammen was trinken. Oder etwa nicht?«
    Gianmarco schüttelte den Kopf. »Er hat sich ziemlich bald abgeseilt, nachdem du weg warst.«
    Ich verstand die Welt nicht mehr. »Das ist ja komisch, dann hätte er mich ja auch nach Hause bringen können. Hat er denn nicht gesagt, wo er noch hinwollte?«
    »Nein.«
    Ein ungutes Gefühl ergriff von mir Besitz. »Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass er …«
    Mit ernster Miene sagte er: »Hat dir Gina beschrieben, wie der Typ ausgesehen hat, mit dem deine Schwestern mitgegangen sind?«
    »Schon«, antwortete ich zögerlich.
    »Und wie?«
    Ich überlegte kurz. »Sie hat etwas von einer auffälligen Outdoorjacke erz…« Ich stutzte. »Du meinst …«
    Diesmal blieb mein Exfreund mir die Antwort schuldig. Stattdessen zuckte er die Schultern und hob vielsagend die Brauen.
    »Du bist ja völlig übergeschnappt«, fuhr ich ihn so laut an, dass die Touristen zwei Tische weiter sich empört nach uns umdrehten. »Wie kannst du so etwas behaupten? Das ist völlig absurd. Den Quatsch höre ich mir keine Sekunde länger an.« Damit schnappte ich mir meine Badetasche und ließ den verdutzten Gianmarco einfach sitzen.
    Auf dem Nachhauseweg versuchte ich Vale anzurufen, aber sie ging mal wieder nicht ans Telefon. Nachdem ich ihr eine Nachricht auf dem

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