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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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was
Corinna mir da erzählte! Vertrauen war gut, Kontrolle besser. Doch Corinna
erklärte, sie könnte Paco auch ohne Kontrolle vertrauen. Dann schätzte sie den
Betrag, den Paco mittlerweile für sie in Verwahrung haben müsste, auf
ungefähr zwei Millionen Peseten — vielleicht ein bisschen mehr. Ich wäre fast
umgefallen, als Corinna mir diesen Betrag nannte! Zwei Million Peseten! Da
waren schon Menschen für weitaus weniger umgebracht worden! Aber, wie hatte
Adelio schon einmal so schön gesagt? Eine Million Peseten hörte sich immer mehr
an als es war. Umgerechnet handelte es sich dabei nur um circa 15.000 DM
— dennoch war es viel Geld und Corinna sprach selbst von zwei Millionen oder
mehr! Corinna wollte jedoch nicht weiter darüber reden. Wie immer schob sie
das Problem lieber vor sich her und hoffte darauf, dass es dann auch erst gar
kein Problem gab oder es sich von selbst auflösen würde! Paolo war auch nicht
im „Hollywood“ und Corinna ließ sich in der Nacht von Manolo, dem hübschen aber
leicht unterbelichtetem Propper aus dem „Revo“, abschleppen und ich ging wieder
ganz brav alleine nach Hause.
               
    Am nächsten Abend machte Corinna den
Vorschlag, doch mal nachzusehen, ob die „Bakus Bar“ schon geöffnet wäre. Ich
wusste, wo die Kneipe lag, denn auf dem Weg zum Strand kam ich immer daran
vorbei. Meiner Meinung nach war es die typische Kneipe für biertrinkende, männliche
Urlauber aus der Heimat, die auch in den Ferien auf keinen Fall ein Spiel der
Bundesliga verpassen wollten! Jedenfalls stand auf den Rollläden dieser Kneipe
in großen Buchstaben und in Deutsch, dass dort jeden Samstag die Bundesliga
live zu hören sei. Darunter stand Deutsches Bier und Deutsche
Currywurst . Bislang waren die Rollläden jedoch immer geschlossen gewesen,
wenn ich daran vorbeigekommen war. Leicht angewidert fragte ich Corinna, was
sie denn da wollte.
    >>Ich bin eben erst noch daran
vorbeigekommen auf dem Rückweg vom Strand. Sieht eher nicht so aus, als ob der
Laden überhaupt nochmal öffnen würde<<, sagte ich.
    >>Das hat nichts zu
sagen<<, erklärte Corinna jedoch. >>Henry macht immer erst auf den
letzten Drücker wieder klar Schiff.<<
    Dann erzählte sie mir, dass Henry, der
Besitzer der „Bakus Bar“,  ein guter Freund von ihr sei und ich zog eine
Augenbraue hoch.
    >>Nicht was du schon wieder
denkst<<, rief Corinna sogleich und winkte ab.
    >>Henry könnte ja fast mein
Großvater sein! Er war früher mal Boxer und hat auch lange auf der Reeperbahn
für irgend so eine große Nummer als Leibwächter gearbeitet. Seit ein paar
Jahren hat er hier jetzt eine Kneipe. Er macht aber nur im Sommer auf — im
Winter geht er nach Andalusien, wo er noch ein kleines Häuschen hat —
jedenfalls sagt er das immer.<<
     
    Corinna sollte Recht behalten, denn als
wir an diesem Abend, um kurz vor 21.00 Uhr dort eintrafen, waren die Rollläden
der „Bakus Bar“ hochgezogen. Hinter der Theke stand ein sehr südländisch aussehendes
Mädchen mit sehr langen Haaren und putzte. Die Stühle standen auf den Tischen
und die Barhocker auf dem Tresen. Corinna rief dem Mädchen zu, ob Henry da sei,
doch das Mädchen putzte weiter, ohne zu reagieren.
    >>Hey<<, rief Corinna,
>>hörst du schlecht?<<
    Doch das Mädchen reagierte einfach
nicht. Dann öffnete sich eine Schwingtür, die wohl zur Küche führte und ein
älterer Mann, mit halblangen grau-blonden Haaren und sehr braungegerbter Haut erschien.
Seine bullige Statur füllte den ganzen Türrahmen aus.
    >>Du brauchst nicht so zu
schreien<<, sagte er zu Corinna. >>Das ist Anna und sie ist
taubstumm. Aber wenn ihr zwei was trinken wollt, geht das klar.<<
    Henry kam näher und reichte Corinna
förmlich eine Hand. Der Typ hatte riesige Hände und Corinnas kleine Hand
verschwand darin gänzlich. Außerdem hatte Henry eine typische Boxernase, der
man das Nasenbein entfernt hatte, und hellwache, leuchtend blaue Augen, denen
nichts entging.
    >>Wer hätte gedacht, dass du
immer noch hier bist. Geht’s dir gut?<<, fragte er dann. Corinna kicherte
bloß und nickte gleichzeitig. Dann stellte sie mich vor und erklärte, dass wir
beide nun zusammen in Ernies altem piso wohnen würden. Henry reichte mir
ebenfalls die Hand. Sein Händedruck war kurz, aber sehr fest.
    >>Hab‘ ich deinen Test
bestanden?<<, fragte er mich. Ihm war auch nicht entgangen, dass ich ihn
eindringlich gemustert hatte.
    >>Ich bin mir noch nicht ganz
sicher, könnte aber sein<<, antwortete ich ihm

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