Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
neu beziehen, als ich sah, dass Maurice in
einem Gartenstuhl neben dem Bett saß und schlief.
>>Maurice?<<, flüsterte
ich und er öffnete die Augen.
>>Was machst du denn
hier?<<
>>Na Gott sei Dank geht es dir
wieder besser<<, sagte er und rieb sich dabei die Augen. >>Markus
hat mich angerufen. Dir ging es echt mies und du hast wohl im Fieberwahn meinen
Namen gerufen.<<
>>Daran kann ich mich aber
nicht erinnern<<, sagte ich brüsk, während ich aus dem Schrank ein
frisches T-Shirt fischte und gegen das nasse austauschte. Maurice hatte mich
oft genug nackt gesehen. Er lachte verschmitzt.
>>Naja, wie gesagt, du warst ja
auch im Fieberwahn.<<
Ich hatte das nasse Shirt auf das
Bett geschmissen und fing an, mein Bettzeug, samt dem T-Shirt vom Bett zu
ziehen. Maurice gähnte und reckte sich, bevor er aufstand.
>>Ich werde dann mal wieder
nach Hause fahren<<, erklärte er und gähnte erneut. Ich wollte gerade die
Matratze umdrehen, die ebenfalls feucht war und merkte dabei, wie mir
schwindelig wurde. Ganz so fit war ich anscheinend doch noch nicht.
>>Willst du nicht erst mal
ausschlafen?<<, fragte ich Maurice. >>Immerhin ist es noch fast
mitten in der Nacht.<<
Maurice half mir gerade die Matratze
umzudrehen. Dann warf er mir einen irritierten Blick zu.
>>Wo? Hier?<<, machte er.
Ich fand er benahm sich kindisch!
>>Ja, wo sonst? Früher war
dieses Bett ja auch groß genug für uns beide. Zumindest, um darin zusammen zu
schlafen — ich meine wirklich zu schlafen !<<
Maurice lachte, zögerte aber noch.
>>Bleib<<, sagte ich.
>>Ehrlich gesagt bin ich froh, mal ein anderes Gesicht zu sehen, als das
von Markus, Rosa, Benno oder Olga!<<
Während ich schnell das Bett frisch
bezog, wollte ich wissen, ob Markus ihm erzählt hatte, warum ich nun im chalet wohnte und Maurice nickte.
>>Ja, und er hat mir auch das
mit den beiden Polinnen erzählt.<<
Dabei schüttelte er den Kopf.
>>Du kannst es einfach nicht
lassen<<, sagte er dann.
>>Was?<<
>>Schicksal zu spielen.<<
Ich zuckte daraufhin mit den
Schultern, kroch wieder ins Bett und klopfte mit der Hand auf den schmalen
Platz neben mir.
Kaum zwanzig Sekunden später, nachdem
Maurice sich neben mich gelegt hatte und ich in seinem Arm lag, war ich auch
schon wieder eingeschlafen. Maurice auf dem Rücken und ich seitlich in seinem
Arm — das war die einzige Variante, wie wir beide möglichst bequem in dieses
Bett passten!
Als ich erneut wach wurde, schien
schon die Sonne. Ich sah, dass auch Maurice wieder wach war — so denn er
überhaupt geschlafen hatte, und zur Decke starrte. Ich wollte wissen, woran er gerade
dachte.
>>Nichts bestimmtes<<,
erwiderte er ausweichend und ich fragte, wie es für ihn denn so in Calella liefe.
>>Nicht so gut<<, sagte
Maurice daraufhin und erklärte, der Spanische Staat würde ihm nach wie vor eine
endgültige Aufenthaltsgenehmigung, eine residencia, verweigern. Man
unterstellte ihm, nur aus diesem Grund geheiratet zu haben, um dadurch eine residencia zu bekommen. Ohne residencia konnte Maurice aber nicht auf legalem Wege
sein Geld verdienen und so arbeitete er weiterhin schwarz, was auch seinem Boss
nicht gefiel. Ich erinnerte mich daran, wie ich ihn mit Xaví im „El Reno“
getroffen hatte und wie zufrieden er ausgesehen hatte. Als ich dies nun
erwähnte, lachte er jedoch bloß. Dann sagte ich ihm, er solle für seine Rechte
kämpfen. Ob er nun eine Scheinehe eingegangen war oder nicht, auf Grund bloßer
Vermutungen und ohne stichfeste Beweise, konnte ihm der Spanische Staat eine endgültige
Aufenthaltsgenehmigung und die in seinem Falle damit verbundene
Arbeitserlaubnis nicht einfach so verwehren!
>>Wenn ich du wäre, würde ich
mir einen Anwalt nehmen!<<, erklärte ich kampfeslustig. Dabei richtete
ich mich in seinem Arm ein wenig auf und fasste ihm, aus alter Gewohnheit, mit der
freien Hand unter sein T-Shirt und strich über seinen Bauch. Maurice erstarrte.
Dann nahm er meine Hand weg und meinte: >>Lass das lieber, dass
funktioniert jetzt nicht mehr.<<
Eigentlich hatte ich das auch gar
nicht vorgehabt und dass ich unter sein T-Shirt gegriffen hatte, war wirklich
eher aus alter Gewohnheit geschehen. Doch dass er meine Hand einfach so wegnahm,
störte mich! Deshalb legte ich meine Hand auf seine Hose.
>>Und ob es noch
funktioniert!<<, erwiderte ich. Maurice nahm meine Hand erneut weg und
sagte, er müsste jetzt los.
>>Weißt du, ich versuche
wirklich ein guter Ehemann zu sein — auch wenn es mir schwer fällt!<<
Er
Weitere Kostenlose Bücher