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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Zudem hatte Detlef seine
Rückkehr für Ende August angekündigt und dann hätte ich sowieso nicht länger
bleiben können, und auch Markus wollte Lloret dann wieder verlassen. Allerdings
wusste er immer noch nicht, in welche Richtung. Er tat sich schwer damit, Rosa
darauf anzusprechen und auch sie lebte einfach weiter, von einem Tag auf den
nächsten. Das einzige worüber Rosa wirklich angestrengt nachzudenken schien,
war, was es abends zu Essen geben würde. Sie hatte ihre Küche mittlerweile dem mediterranen
Klima angepasst und statt Rouladen und Schnitzel gab es viele Salate, Fisch und
leichte Suppen. (Anmerkung der Autorin: Einige von Rosas Rezepten befinden
sich ebenfalls in dem Kochbuch, welches ich unter dem Titel: Das frivole
Kochbuch — Appetithäppchen zum Roman ‚Spanier zum Frühstück‘ veröffentlicht
habe. Erscheinungsdatum: November 2013)
     
    Aber das Kranksein hatte noch etwas
anderes bewirkt. Danach hörte ich nämlich einfach so mit dem Rauchen auf. Während
ich krank gewesen war, hatte außerdem Sonja im chalet angerufen und es
ziemlich dringend klingen lassen. Gleich nachdem es mir wieder besser ging, rief
ich sie zurück und erfuhr so schließlich auch etwas über den Verbleib von Babs!
Babs war nämlich wieder in Deutschland und wohnte nun bei den Nachbarn ihrer
Eltern. Darüber, was in Spanien geschehen war, hatte Babs jedoch nicht sprechen
wollen und sie hatte zu Sonja wohl nur gesagt, dass sie nie wieder einen Fuß in
dieses Land setzen würde — nachdem sie dort über zwei Monate lang unschuldig im
Gefängnis gesessen hätte! Und sie hatte Sonja auch gesagt, dass ich nicht mehr
ihre Freundin sei, weil ich sie fürchterlich im Stich gelassen hätte. Sonja
wollte nun eine Erklärung von mir. Doch ich wusste natürlich rein gar nichts
und musste ihr gestehen, dass ich Babs schon seit Ende Mai nicht mehr gesehen
hatte. Sonja konnte das nicht verstehen. Sie fand, es sei meine Pflicht gewesen
auf Babs aufzupassen, aber Sonja hatte natürlich auch keine Ahnung, was tatsächlich
seit Babs‘ Rückkehr nach Lloret alles passiert war. Deshalb fasste ich den
Entschluss, ihr nun endlich die Wahrheit zu erzählen. Weil ich dies aber unmöglich
am Telefon hätte tun können, Auslandsgespräche kosteten damals immerhin noch
ein kleines Vermögen, versprach ich ihr hoch und heilig, ihr gleich am nächsten
Tag einen Brief zu schreiben und darin alles zu erklären — jedenfalls soweit es
das betraf, was ich wusste. Also setzte ich mich gleich am nächsten Morgen auf
die Terrasse und schrieb alles minutiös auf. Und weil ich nun ebenfalls einen
Anhaltspunkt hatte, bat ich Markus, seine neuen Freunde bei der Polícia
Municipal doch mal wegen Babs zu befragen. Wenn sie verhaftet worden war, dann
wusste die Municipal mit Sicherheit mehr darüber.
     
    Markus wusste, wie sehr mich die
Sache beschäftigte und noch am selben Abend hatte er Neuigkeiten für mich. Die Municipal
hatte an einem Sonntag Ende Mai eine Razzia in Babs‘ Wohnung in Fenals durchgeführt.
Dabei hatte man Babs verhaftet und sie war in Auslieferungshaft gekommen,
ähnlich wie damals auch Ernie. Es war derselbe Sonntag gewesen, an dem ich Xaví
am Strand getroffen hatte und wir abends gemeinsam nach Canet zum Essen
gefahren waren. Babs hatte sich an dem besagten Morgen gleich auf den Weg nach
Fenals gemacht, um Hermann aufzusuchen, nachdem sie nicht wie verabredet zwei
Nächte zuvor noch ins „Bumber‘s“ gekommen war. Die beiden hatten dann auch keine
Zeit verschwendet und waren noch am selben Tag wieder in meiner Wohnung
gewesen, um Babs Sachen zu holen — und am selben Abend war auch die Razzia
gewesen! Das erklärte natürlich ebenfalls, warum Babs nie wieder ins „Japόn“
zurückgekehrt war! Glück im Unglück, dachte ich so bei mir, als Markus
mir davon erzählte. Denn ansonsten hätte Blondie Babs womöglich doch noch nach
Deutschland verschleppt, und so gesehen, waren ein paar Wochen spanischer Knast
bestimmt die bessere Alternative gewesen! Auch wenn ich mir durchaus vorstellen
konnte, dass diese Zeit für Babs die Hölle gewesen sein musste. Aber es waren
nur ein paar Wochen gewesen. Die Hölle, die Blondie für sie bereitgehalten
hätte, wäre auf Lebenszeit gewesen.
     
    Natürlich wollte ich wissen, was der
Grund für die Razzia gewesen war und Markus erzählte mir, dass eine deutsche
Touristin zuvor Anzeige gegen Hermann erstattet hatte. Sie beschuldigte ihn,
ihren Verlobungsring im „Tropics“ aus ihrer

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