Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
welches aber ohne
Ton ablief. Auch die Musik war an diesem Abend, Gott sei Dank, sehr leise.
Natürlich lief mal wieder deutsche Schlagermusik! Dann kamen zwei deutsche
Urlauber in die Bar und setzten sich dorthin, wo zuvor Corinna gesessen hatte.
Henry ging zu ihnen hinüber und begrüßte sie per Handschlag. Offensichtlich
schienen sie sich schon zu kennen. Nachdem Henry nun anderweitig beschäftigt
war, fuhr Corinna mit ihrer Erzählung fort: >>Titus hatte mir ja
eigentlich eine eigene Wohnung versprochen, aber weil ich dann so überstürzt
bei dir ausgezogen bin, hat er mich erst mal in seinem Gästezimmer
einquartiert. Er hat echt `ne tierisch geile Penthouse-Wohnung mit Sicht aufs
Meer. Zum Glück hat das mit der eigenen Wohnung dann auch nicht ganz so schnell
geklappt, war ja immerhin auch Hochsaison, und deshalb wohnte ich auch immer
noch bei Titus, als ich abgehauen bin.<<
Titus hatte ihr jedoch noch nichts
bezahlt und natürlich war er sauer, als er dann ebenfalls nach Hause zurück kam
und Corinna beim Packen antraf!
>>Er hat mir noch nicht einmal
ein Taxi gerufen<<, sagte Corinna. Sie hatte ihre Sachen alle wieder in
Müllsäcke gepackt und erst einmal im Hausflur stehengelassen, um ein Taxi zu
organisieren. Nachdem sie dann vier Pensionen in Blanes angefahren hatte, hatte
sie schließlich Glück und fand ein freies Zimmer für 3.000 Peseten pro Nacht,
was natürlich Wucher war. Corinna erzählte außerdem, dass sie kaum noch eigenes
Geld gehabt hätte, und noch am selben Abend war sie deshalb nach Lloret gefahren,
wo sie zum Glück gleich im „El Barco“ hatte anfangen können.
Corinna hatte mir mal erzählt, dass
sie den Besitzer kannte und sie sagte nun, Antonio habe sich tierisch gefreut,
weil sie letztendlich doch gekommen wäre, um für ihn zu arbeiten. Sie redete
von ihren Sondervergünstigungen und erwähnte auch, dass das „El Barco“ nun
richtig gut liefe, seit es die einzige Copa-Bar in Lloret war. Dabei sah sie
mich gespannt an, wie um herauszufinden, ob ich nun ebenfalls vorhätte, dort zu
arbeiten. Als ich jedoch nicht darauf einging, erzählte sie weiter. Sie war
dann im „Picasso“ gewesen, doch auch dort hatte man kein freies Zimmer mehr für
sie gehabt und Corinna gestand, sie habe dann auch bei mir geklingelt. Als
niemand öffnete, war sie zuerst davon ausgegangen, dass ich und Babs am Strand
seien, doch dann wäre zufällig der Vermieter nach unten gekommen und hätte ihr
erzählt, dass ich schon seit ein paar Tagen nicht nach Hause gekommen wäre. Er
hatte Corinna gefragt, ob sie wüsste, wo ich sein könnte, was Corinna natürlich
verneinen musste. Schließlich war sie zu Ramon gegangen und hatte dort nach
einem Zimmer gefragt. Aber auch bei Ramon war alles belegt gewesen. Weil er
Corinna aber kannte, hatte er ihr gesagt, dass eines der Mädchen aus dem „Japόn“
zurzeit ebenfalls bei ihm wohne und das einzige große Zimmer mit zwei Betten
habe. Er hatte Corinna angeboten, das Mädchen zu fragen, ob Corinna nicht eine
Weile bei ihr wohnen könnte. Als Corinna dann hörte, dass es sich bei dem
Mädchen um Conchi handelte, war sie natürlich zuerst davon ausgegangen, dass
Conchi dies bestimmt ablehnen würde, doch sie hatte sich geirrt. Ramon berechnete
Conchi nämlich satte 4.000 Peseten für das Zimmer und auch wenn sie als
Barmädchen gut verdiente, so waren 120.000 Peseten im Monat für ein lautes
Zimmer mit Dusche und Toilette auf dem Flur natürlich mehr als Wucher! Corinna
sagte, Conchi hätte sich damals gerade erst von ihrem Freund getrennt gehabt
und war deshalb in die Pension gezogen. Sie war froh, die Miete mit Corinna teilen
zu können und mit der Zeit hatten die beiden sich dann sogar angefreundet. Seit
das „Japόn“ geschlossen war und Conchi ebenfalls im „El Barco“ arbeitete,
bildeten sie beide sogar ein Team, obwohl Conchi mittlerweile wieder bei Ramon ausgezogen
und zu ihrem Freund zurückgekehrt war.
>>Ramon ist ein echtes Schwein
geworden<<, zischte Corinna und erklärte, dass sie nun die 4.000 Peseten ganz
alleine berappen müsste! Doch seit das „El Barco“ die einzige Copa-Bar in
Lloret war, brummte der Laden zum Glück und Corinna erzählte kichernd, dass
Antonio auf ihr Anraten hin sogar einen eigenen Propper eingestellt habe, der nun
Flyer vom „El Barco“ an männliche Touristen verteilte. Darauf befand sich auch
eine Wegbeschreibung und dies schien ganz gut zu funktionieren.
Henry unterhielt sich immer noch mit
den beiden
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