Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Deutschen und nachdem Corinna einen erneuten Blick in seine Richtung
geworfen hatte, fragte sie mich, wo ich die ganze Zeit über gesteckt hätte.
Obwohl Henry nicht auf uns achtete, flüsterte sie nun.
>>Conchi hat natürlich so
einiges erzählt, aber genaues wusste sie auch nicht. Nur dass zwei Zuhälter aus
Deutschland im Japόn gewesen wären, die diese Manuela suchten und weil
Manuela nicht mehr da war, hätten sie dann dich und Babs mitgenommen?<<
Ich schüttelte den Kopf.
>>Nein, ganz so war es nicht.
Ehrlich gesagt brauchte ich mal eine Auszeit und du weißt ja auch, dass ich eh als
Barmädchen aufhören wollte<<, antwortete ich ausweichend. Corinna nickte
und sagte, die zwei Zuhälter wären wohl auch im „El Barco“ gewesen. Antonio hätte
sie dann ins „Japόn“ geschickt, weil einer der beiden sich als Manuelas
Bruder ausgegeben habe. Corinna erklärte, Antonio habe sich nichts dabei
gedacht und erst später von Conchi erfahren, dass die beiden macarras gewesen wären.
>>Kann es vielleicht sein, dass
dieser Antonio ein bisschen dumm ist?<<, fragte ich sie daraufhin und
Corinna fing an zu kichern. Doch der verwegene Blick, den sie dabei aufsetzte,
sagte auch so genug.
>>Du und dieser Antonio, ihr
habt doch nicht…<<, setzte ich an, doch Corinna kicherte gleich darauf
noch heftiger und nickte.
Henry warf uns einen kurzen Blick zu,
woraufhin Corinna ein Stück näher rückte.
>>Leider ist er jetzt verheiratet
und seine Frau macht im El Barco auch oft Thekendienst. Aber da ich jetzt nur
noch vier Tage die Woche arbeite, habe ich viiiiel Zeit — und Antonio natürlich
auch!<<
Corinna kicherte erneut und verdrehte
dabei verträumt die Augen.
>>Wenn seine Frau wüsste, dass
wir es in ihrem Bett treiben, während sie im El Barco die Copas serviert…oh-oh.<<
Ich schüttelte den Kopf. Corinna war
einfach unverbesserlich! Dann erinnerte sie sich wieder daran, dass sie ja eigentlich
wissen wollte, was ich nun machte und ich erzählte ihr, dass ich in zwei
Tagen bei „Modas Taurus“ als Vorführmodel, anfangen würde. Corinna war darüber
so baff, dass sie sogar vergaß zu fragen, was ich denn bislang getan hatte — oder
wo ich gewesen war.
>> Du als Model?! Deshalb
wohl auch der neue Look?<<
Ich nickte und Corinna machte ein
kritisches Gesicht.
>>Und davon kann man leben?<<
>>Nun, ich werde es zumindest
versuchen<<, antwortete ich.
>>Und wo wohnst du jetzt, wenn
ich fragen darf?<<
Ich zögerte einen Moment, doch dann
sagte ich ihr, dass ich nun ein Appartement im „Edificio Byblos“ gemietet hätte.
>>Im Edificio Byblos!?<<, rief Corinna ein wenig
schrill. >>Du meinst diesen Luxusschuppen mit Pool auf dem Weg zum Super
Maso?<<
Ich nickte wieder. Weil Corinna so
laut gewesen war, hatte Henry sich schließlich zu uns umgedreht und warf mir
einen vielsagen Blick zu: Sei vorsichtig, was du ihr erzählst , sollte
dieser wohl bedeuten.
>>Mensch<<, machte
Corinna daraufhin. >>Und da hast du nicht zufällig noch ein Zimmer frei? Geld
habe ich mittlerweile wieder genug. Was immer es kostet — es ist mir egal. Und
teurer, als das Zimmer bei Ramon, kann es ja auf keinen Fall sein!<<
Sie sah mich ein wenig flehentlich an
und erklärte, ihr Zimmer sei so laut, weil man dort den Lärm aus der Bodega
darunter hören könnte. Ramon würde auch immer erst im Morgengrauen schließen
und um 9.00 Uhr würde seine Frau den Laden schon wieder öffnen. Ich dachte
daran, dass ich ja selbst schon überlegt hatte, mir einen Mitbewohner oder
besser eine Mitbewohnerin zu suchen und außer Corinna kannte ich eigentlich
auch niemanden — und erst recht niemanden, der auch in der Lage war, 25.000 Peseten
pro Monat zu bezahlen! Also sagte ich ihr, dass ich tatsächlich noch ein Zimmer
frei hätte, die Miete aber 50.000 Peseten betrüge und ich erwarten würde, dass
sie genau wie ich, drei Monate im Voraus berappe. Weil jedoch ich die
Wohnung gemietet hatte und ich sie auch als meine Wohnung betrachtete,
und Corinna nur als Untermieterin, verzichtete ich darauf, von ihr auch die
Hälfte der Kaution zu verlangen. Corinna stieß daraufhin einen Freudenschrei
aus und fiel mir erneut um den Hals! Dies veranlasste Henry, nun doch zu uns
herüber zu kommen. Er wollte wissen, was es denn für tolle Neuigkeiten gäbe,
dass Corinna so aus dem Häuschen sei und sie rief, sie und ich hätten gerade
wieder beschlossen zusammenzuziehen. Henry warf mir einen ärgerlichen Blick zu,
den Corinna aber nicht mitbekam. Dann
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