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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Und wenn ich schon vorhatte,
mein Aussehen radikal zu ändern — immerhin suchte man nach einem Mädchen mit
langen, blonden Haaren — dann auch nur beim Besten! Die Idee war mir gekommen,
als ich Alonsos schwarze Locken betrachtete, wie sie sich in seinem Bett um
meine blonden Haare kringelten.
     
    Als ich zwei Stunden später wieder
aus dem Salόn kam, waren meine Haare ab, ratzekurz. Statt blond waren sie
zudem nun tief blau-schwarz gefärbt und weil die Farbe immer wieder erneuert
werden musste, hatte mir mein Top-Coiffeur auch gleich noch die
richtigen Pflegemittel und eine Haartönung mitgegeben. Zuerst war er gar nicht von
meiner Idee begeistert gewesen, die Haare bis auf 3-4 cm Länge abzuscheiden und
dazu auch noch schwarz zu färben! Doch ich erklärte ihm — mit einer kleinen
Notlüge —, dass ich sonst nicht arbeiten könnte, was so gesehen ja auch
stimmte. Wollte ich arbeiten, müsste ich raus aus meinem Versteck und in blond
würde ich Gefahr laufen, erkannt zu werden. Schließlich war mein Coiffeur von
seiner Arbeit jedoch hellauf begeistert und fand, meine grün-blauen Augen würden
nun sogar viel besser betont. Was mich betraf, so würde ich mich wohl erst noch
an den neuen Look gewöhnen müssen. Nachdem wir dann gleich einen neuen Termin in
vier Wochen vereinbart hatten, verabschiedete sich mein Coiffeur mit Kusshand
von mir und ich traf mich mit Rosa in einem kleinen Café in der Nähe. Rosa sah
mich total entgeistert an und sagte dann gerade heraus, dass ihr die blonden
Haare viel, viel besser gefallen hätten! Aber sie musste auch zugeben, dass es
so wirklich schwer würde, mich zu identifizieren.
     
    Auf der Heimfahrt unterhielten wir
uns dann über den Altersunterschied, zwischen ihr und Markus. Denn Markus hatte
nicht mit Rosa nach Deutschland fahren wollen, ohne sie darüber in Kenntnis zu
setzen, und so war auch dieses Thema endlich zur Sprache gekommen. Ich sagte
Rosa, dass sie kein Problem kreieren solle, wo keins wäre. Bislang hatte sie
sich mit Markus gut verstanden und niemandem war der Altersunterschied je aufgefallen
— auch Rosa selbst nicht! Also wozu sich jetzt über etwas den Kopf
zerbrechen, das vorher in Ordnung gewesen war? Doch Rosa meinte, das könnte
ich wahrscheinlich noch nicht verstehen, denn dafür sei ich einfach zu jung.
Rosa fragte sich, was in zehn oder in zwanzig Jahren wäre. Dann wäre sie 65
oder 75 und dann würde der Altersunterschied bestimmt zum Tragen kommen. Ich
antwortete ihr, dass es schon sein könnte, dass ich so etwas in meiner Jugend-! noch nicht verstehen könnte, fragte sie aber auch, ob sie allen Ernstes Markus
den Laufpass wegen etwas geben wollte, das erst in 10 oder 20 Jahren vielleicht relevant werden würde! Vielleicht starb ja vorher einer von ihnen durch einen
Unfall oder an einer Krankheit?! Oder etwas anderes, unvorhergesehenes, würde
dafür sorgen, dass dieses eventuelle Problem gar nicht erst auftreten würde.
Rosa sagte nichts dazu und schließlich fragte ich sie ein wenig ungehalten:
>>Bist du mit Markus glücklich?<<
    Rosa antwortete mit ja. Ich fand,
dass dann alles zu dem Thema Altersunterschied gesagt sei.
     
    Nachdem wir noch schnell an dem
Notariat vorbeigefahren waren, wo ich das restliche Geld für die Wohnung
bezahlte, zeigte ich Rosa mein neues Zuhause. Ich wollte gleich morgen früh
umziehen, noch bevor ich mich später wieder mit Vanessa treffen würde und ich müsste
auch noch neue Bettwäsche, Handtücher usw. kaufen. Geschirr war im Mobiliar ebenfalls
inbegriffen, selbst Küchenhandtücher gab es. Nicht jedoch Bettwäsche oder normale
Handtücher und auch keine Kopfkissen oder Decken. Ich überlegte, was meine
ehemaligen Vermieter wohl mit all meinen Sachen gemacht hatten. Meine
Anziehsachen — auch mein Futon-Bett samt Bettwäsche, Handtücher, Ernies Fernseher
und seine Stereoanlage, alles hatte ich in meinem alten piso zurückgelassen! Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass das Ehepaar alles
einfach so weggegeben oder verkauft hatte. Ich war mir eigentlich ziemlich
sicher, dass sie wussten, dass ich normalerweise nie weggegangen wäre, ohne
mich von ihnen zu verabschieden. Ich beschloss, es auf einen Versuch ankommen zulassen
und ihnen am nächsten Tag ebenfalls einen Besuch abzustatten. Mein ehemaliges piso wurde mittlerweile nicht mehr observiert und nun, mit dem neuen Look, fand ich
es ungefährlich dorthin zu gehen. Henry hätte wahrscheinlich anders darüber
gedacht, aber das interessierte mich

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