Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
versucht habe, sie zu vergiften. Ihre Haut war nun
jedoch krebsrot und ich vermutete, dass Corinnas Übelkeit eher damit
zusammenhing und sie sich wohlmöglich einen Sonnenstich zugezogen hatte!
Jedenfalls ging es ihr gegen 18.00 Uhr so schlecht, dass sie auch nicht in der
Lage war, sich für die Arbeit fertig zu machen. Stattdessen hatte sie sich ins
Bett gelegt und zwei Aspirin-Tabletten eingenommen.
Wir hatten vorher noch über Titus
gesprochen und Corinna hatte mir am Strand gesagt, dass sie sich entschieden
habe, im „Mau-Mau“ zu bleiben und Titus den Laufpass zu geben, auch wenn dies
möglicherweise bedeutete, ihn als Gast zu verlieren. Sie meinte, ich hätte ganz
Recht, wenn ich sagen würde, dass sie Titus nicht nötig habe. Sie verdiente
gutes Geld, und um ihre Zukunft könnte sie sich auch noch in ein paar Jahren
sorgen. Typisch Corinna eben! Aber dieses eine Mal gab ich ihr Recht. Sie
sagte, dies wären die besten Jahre ihres Lebens, und die wollte sie nicht als Geliebte
eines dicken, alten Mannes verbringen, egal wie nett sie ihn auch fand. Dass
Titus die Skrupellosigkeit besessen hatte, ihr einen Privatdetektiv an die
Fersen zu heften, hatte sie zudem ganz schön erschreckt. Sie hatte Titus dadurch
von einer ganz anderen und nicht so charmanten Seite kennengelernt.
Als Corinna dann später mit Schüttelfrost
im Bett lag, bat sie mich, Paco auszurichten, dass sie auf jeden Fall am nächsten
Tag wieder fit sei und zur Arbeit kommen würde. Ich hatte da jedoch so meine
Zweifel, denn zu dem Zeitpunkt bildeten sich auch schon weiße Wasserblasen auf
ihren Armen, am Dekolleté und im Gesicht. Corinna selbst war sich darüber aber
schon gar nicht mehr bewusst und wirkte eher wie im Delirium! Trotz des
Schüttelfrosts fühlte sie sich heiß und fiebrig an, und ich wollte sie so auch
unter keinen Umständen alleine lassen. Ich machte mir große Sorgen und weil ich
mir keinen anderen Rat wusste, bat ich unsere Vermieter um Hilfe. Ich fragte
sie, ob es in Lloret so etwas wie einen Notarzt gäbe, der auch Hausbesuche
machen würde. Doch die beiden älteren Leute schüttelten bedauernd den Kopf und
sagten, sie könnten höchstens einen Krankenwagen verständigen. Dann versuchten sie
mich zu beruhigen und erklärten ein Sonnenbrand und selbst ein Sonnenstich wäre
halb so wild, auch wenn es erst einmal schlimm aussehen würde! Ich blieb
skeptisch und der Vermieter sagte, er selbst habe auch ein paar Mal einen
Sonnenstich gehabt, früher als er noch als Techniker große Antennenanlagen
installiert habe. Das Wichtigste sei nun Bettruhe und dass Corinna ausreichend Flüssigkeit
zu sich nehmen würde. Seine Frau nickte und rief, sie würde gleich für Corinna
eine Hühnersuppe kochen und für den Sonnenbrand eine Mischung aus Olivenöl,
Zaubernuss und Zitronensaft anrühren. Die beiden meinten, ich solle mir mal
keine Sorgen machen und sie würden sich um Corinna kümmern, bis ich von der
Arbeit käme, und wenn es wirklich zu schlimm würde, dann würden sie den
Krankenwagen rufen. Die beiden waren wirklich nett und hilfsbereit, und auf dem
Weg in unsere Wohnung teilte der Mann mir mit, dass er auch schon bei unserem
Bekannten in der „Bakus Bar“, gewesen wäre und die Antenne dort nun wieder
funktionieren würde. Corinna war mittlerweile eingeschlafen, doch ihre Haut sah
schlimm aus! Obwohl ihre Augen geschlossen waren, konnte man sehen, dass sie
geschwollen waren — genauso wie der Rest ihres knallroten Gesichtes. Im
Gegensatz zu mir erschrak das Vermieterehepaar jedoch nicht bei Corinnas
Anblick, und die Frau wiederholte dann, alles sei halb so wild. Sie und ihr
Mann würden sich um Corinna kümmern und regelmäßig nach ihr sehen. Ich nahm
ihnen das Versprechen ab, dennoch gegebenenfalls einen Krankenwagen zu rufen,
bedankte mich für ihre Hilfe und lief ins „Mau-Mau“.
Keine zehn Minuten später traf ich
dort ein, wenn auch mit Verspätung. Paco war sauer, die Bar war schon gut besucht
und er mochte es gar nicht, wenn Gäste ohne Begleitung eines Mädchens an der
Theke saßen! Dann erst begriff Paco, dass ich alleine gekommen war und ich
erzählte ihm schnell, Corinna sei krank geworden. Weil ich ihm jedoch nicht
sagen wollte, dass Corinnas eigene Dummheit daran schuld war, erzählte ich ihm
etwas von einer Magenverstimmung. Die Ausrede mit den verdorbenen Lebensmitteln
hatten wir ihm aber schon mal erzählt, und so dumm war Paco nun auch wieder
nicht. Jedenfalls glaubte er mir nicht und nahm
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