Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
Dienstagmorgen vor meiner Abreise bei seiner Bank zu treffen —
immerhin hatte er gesagt, er habe das Geld schon angefordert. Doch Paco hatte
auch darauf eine Ausrede parat und meinte, bedingt durch die Feiertage habe die
Bank das Geld eh nicht vor Mittwoch.
Ostersonntag ging es Corinna noch ein
Stück besser. Sie war in der Lage, ein paar Stunden fernzusehen und nahm auch
zum ersten Mal wieder andere Nahrung als Hühnersuppe und Zwieback zu sich. Sie
konnte nun auch alleine aufstehen, ohne dass ich befürchten musste, dass ihr
schwindelig wurde, und so ging ich wieder für ein paar Stunden zum Strand — wo
sich nun Handtuch an Handtuch reihte! Und weil ich am Samstag nach Feierabend
ebenfalls gleich wieder nach Hause gegangen war und somit die Eröffnung der
anderen Discotheken verpasst hatte, ging ich sonntagsabends nach der Arbeit noch
ins „Revo“. Zuvor war ich schnell zu Hause gewesen, überzeugte mich davon, dass
Corinna fest schlief und zog mich um. Als ich dann gegen 4.00 Uhr morgens auf
dem Weg ins „Revo“ war, trug ich zum ersten Male seit langer, langer Zeit
wieder mein rotes Wildlederkleidchen, Modell Wilma Flintstone. Die Straßen
waren trotz der fortgeschrittenen Stunde immer noch voll und die Reisebusse
hatten gestern anscheinend noch mehr Touristen angekarrt als schon in der Woche
zuvor! Von überall her klang Musik und ich sah den großen Laser des „Revo“, der
ab jetzt wieder jede Nacht seine Kreise über den nächtlichen Himmel ziehen
würde schon von weitem. Vor dem „Revo“ standen jedoch nur noch wenige Besucher
und obwohl ich die zwei Typen, die hier als Bouncer oder Türsteher arbeiteten
nicht kannte, winkten sie mich gleich durch.
Im „Revo“ selbst war es auch nur noch
mäßig voll und als ich kam, ging gerade die letzte Lasershow des Abends zu Ende.
Manolo hatte mich entdeckt, kam zu mir herüber und versuchte, wenn auch nur
halbherzig, erneut sein Glück, um bei mir zu landen. Renée konnte ich jedoch
nirgends entdecken und ich wollte auch nicht nach ihm fragen. Ich gab Manolo
wieder freundlich aber bestimmt einen Korb, und war mir sicher, dass er trotzdem
nicht alleine nach Hause gehen würde — auch wenn er etwas anderes behauptete!
Dann setzte ich mich an die große Theke gleich rechts oben hinter dem Eingang. Dort
saßen zwei Touristinnen und warfen Manolo und Carlos dauernd schmachtende
Blicke zu! Aber so wie es aussah, hatten die sich noch nicht entschieden welche
Mädchen sie später abschleppten, denn unten bei der Tanzfläche entdeckte ich
noch zwei Anwärterinnen . Nur eines schien sicher; Manolo und Carlos
bevorzugten zwei Freundinnen. Wahrscheinlich, weil sich die beiden ein piso teilten, wie ich mittlerweile von Corinna wusste. Wenn ich ehrlich zu mir
selbst war, musste ich mir jedoch eingestehen, dass ich heute nur wegen Renée hierhergekommen
war. Irgendwie hatte Renée mir vor knapp acht Monaten, wenn auch eher unbewusst
oder unbeabsichtigt, den entscheidenden Ruck gegeben, der mich wach gerüttelt und
mir klar gemacht hatte, dass ich mein Leben selbst in die Hand nehmen musste!
Seitdem war sehr viel geschehen und ich hatte mich enorm verändert, wie ich
fand — und das nicht nur äußerlich. Ich war gespannt, wie Renée darauf
reagieren würde. Aber Renée war nicht da und die düstere und dunkle Atmosphäre
des schwarzgetünchten „Revolution“ war auch nicht ganz so mein Ding. Deshalb
entschied ich mich, bevor das „Hollywood“ schließen würde, noch auf einen
Sprung dorthin zu gehen.
Ich hatte Paco zugesagt, am Ostermontag
zu arbeiten, obwohl dies normalerweise mein freier Abend gewesen wäre und
obwohl ich gleich anderentags nach Deutschland fahren würde! Heute war also die
letzte Nacht für eine ganze Woche, wo ich ausgehen konnte. Und eine ganze Woche
lang nicht ausgehen, kam mir mindestens genauso lange vor, wie eine ganze Woche
ohne Sex! Der Sex war auch noch so eine Sache, dachte ich so bei mir auf
dem Weg zum „Hollywood“. Wenn ich wieder ehrlich war, musste ich mir ebenfalls
eingestehen, dass mein Sexleben, seit ich beschlossen hatte, Alonso den
Laufpass zu geben, recht eintönig geworden war. Das Stimmchen in meinem Kopf pflichtete
dem klagend bei! Der Sex mit Alonso war zwar immer sehr kurz und sehr hart,
aber auch immer sehr gut gewesen. Du brauchst nur kehrt zu machen und statt
zum Hollywood zum Tropics zu gehen, flüsterte das Stimmchen und war sich
sicher, dass es auch im „Tropics“ einen
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