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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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perfekt!<<
    Adelio ließ es sich demnach auch
nicht nehmen, für uns beide zu bestellen. Dabei sagte er dem Oberkellner jedoch
sogleich, dass er mit dem Servieren noch eine Stunde warten solle. Dann
bestellte er sich einen Single Malt und sah mich fragend an.
    >>Nur Wasser<<, erwiderte
ich und der Oberkellner, der natürlich genau zu wissen schien, wer Señor
Adelio war, eilte hinfort. Mir fiel ein, wie Adelios Schwester ihn genannt
hatte und bei dem Gedanken daran musste ich kichern.
    >>Was ist so lustig?<<,
fragte Adelio.
    >>Adi?<<, sagte ich. >>Das kann
nicht dein Ernst sein!<<
    Ich musste gleich wieder kichern.
Adelio runzelte die Stirn und versuchte ein grimmiges Gesicht zu machen.
    >>Das musst du sofort wieder
vergessen. Meine Schwester hat mich früher immer so genannt, als sie noch klein
war, weil sie Adelio nicht aussprechen konnte und zu meinem Entsetzen ist es
dabei geblieben!<<
    Adelio beugte sich über den Tisch zu
mir herüber.
    >>Ich fand es klasse, wie du
mit ihr umgesprungen bist, aber bitte versprich mir, dass du dieses Wort
nie wieder in den Mund nimmst<<, flüsterte er. Ich schüttelte den Kopf.
    >>Das kann ich nicht!<<
    >>Wieso nicht?<<
    >>Weil ich finde, dass es ein
wunderbares Druckmittel ist, damit du nicht immer deinen Willen durchsetzen
kannst!<<
    Adelio lehnte sich wieder auf seinem
Stuhl zurück.
    >>Das ist Erpressung!<<,
sagte er.
    >>Ja, das ist es! Und dass ich
nun hier sitze, war auch Erpressung — erinnerst du dich?<<
    Adelio seufzte.
    >>OK, ich verspreche also, dass
ich dich in Zukunft nicht mehr so überrumpeln werde. Jedenfalls verspreche ich,
dass ich es versuchen werde — wenn du mir versprichst, nie wieder diesen Namen
in den Mund zu nehmen!<<
    >>Wir werden sehen<<,
sagte ich und versuchte mir ein neuerliches Lachen zu verkneifen.
    >>Nicht aussprechen und auch
nicht denken!<<, sagte Adelio.
     
    Wir hatten uns über ein halbes Jahr
lang nicht gesehen und Adelio wollte wissen, wo ich in der Zeit gewesen war und
wie es dazu gekommen war, dass ich nun für Señor José arbeitete. Dabei wurde er
plötzlich ganz ernst. Adelio meinte, dass Señor José ein sehr feiner Kerl sei,
der mich offenbar auch sehr mögen würde. Ich hatte jedoch nicht vor, Adelio
irgendetwas von dem zu erzählen, was in den letzten sechs oder sieben Monaten
geschehen war und so sagte ich ihm lediglich, dass das „Mau-Mau“ von einem Tag
auf den anderen zugemacht hätte, nachdem man Paco, den Besitzer, verprügelt und
die Bar auseinandergenommen hatte.
    >>Danach habe ich erst einmal
ein paar Monate nichts getan und dann habe ich durch einen Bekannten zufällig
Señor José kennengelernt, der mir einen Job anbot. Das ist eigentlich die ganze
Geschichte.<<
    Adelio sah mich an und grinste.
    >>Eigentlich?<<, sinnierte er. >>Und du
weißt, es gibt auch keine Zufälle.<<
    Ich tat so als verstünde ich nicht,
was Adelio mir damit sagen wollte und erwiderte deshalb auch nichts darauf.
Schließlich sagte Adelio, dass er nach seiner Reise gleich zum „Mau-Mau“ gekommen
sei. Jedoch nur, um herauszufinden, dass die Bar mittlerweile geschlossen war. Ich
nickte und dachte an die holländische Tänzerin aus dem „Gran Palace“, mit der
ich Adelio erst vor ein paar Monaten gesehen hatte. Aber davon hatte er
natürlich keine Ahnung. Mir konnte er ja viel erzählen! Sehr lange hatte er
mich jedenfalls nicht vermisst! Jetzt wirst du aber unfair, rief das
Stimmchen. Halt die Klappe, dachte ich. Du bist eh nicht objektiv und
arbeitest nur darauf hin, dass er mich möglichst schnell ins Bett bekommt!
     
    >>Ich habe dann noch ein paar Tage
gewartet, weil mir jemand sagte, das Mau-Mau würde bald wieder öffnen<<,
erzählte Adelio unterdessen. >>Doch als das nicht der Fall war, bin ich
ins Japόn, um zu sehen, ob du vielleicht dort arbeitest. Als ich den
Besitzer jedoch nach dir gefragt habe, ist der fast ausgerastet! Also bin ich
ins El Barco und als ich da dann Corinna gesehen habe, dachte ich natürlich,
dass du auch dort wärst. Doch Corinna meinte, sie hätte schon seit längerem
nichts mehr von dir gehört, weil ihr euch zerstritten hättet und sie wüsste
auch nicht, wo du jetzt wärst oder wo du arbeiten würdest. Also habe ich ihr
meine Telefonnummer dagelassen und sie gebeten, mich anzurufen, wenn sie etwas
von dir hören sollte.<<
    Adelio machte eine Pause und trank einen
Schluck.
    >>Sie hat mich dann auch
tatsächlich schon kurze Zeit später angerufen. Allerdings nicht, weil sie Neuigkeiten
dich betreffend

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