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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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Ramon
nahm wie üblich die Bestellung auf, blieb dann jedoch vor unserem Tisch stehen
und druckste herum. Schließlich fragte ich ihn, was denn los sei und Ramon
erklärte im Flüsterton, dass Paco schon morgen vorhabe, zu seinen Eltern nach
Andalusien zu fahren — bevor diese Typen, die ihn so zugerichtet hätten,
wiederkämen. Corinna brach daraufhin in Tränen aus, was von Ramon gänzlich
missverstanden wurde. Aber er wusste auch nur, dass Corinna und Paco
gelegentlich das Bett geteilt hatten, von dem Geld wusste er nichts.
    >>Aber warum sollen diese Typen
denn überhaupt wiederkommen?<<, fragte ich Ramon ein wenig gereizt.
>>Das Mau-Mau ist zu und damit haben diese Kerle doch erreicht, was sie wollten!<<
    Doch Ramon schüttelte bloß den Kopf
und meinte, ganz so einfach wäre die Sache wohl nicht.
    >>Paco schuldet anscheinend den
falschen Leuten viel Geld. Mir übrigens auch. Er hat bestimmt schon seit drei
Monaten oder so sein Essen hier nicht mehr bezahlt!<<
    Ramon machte ein Gesicht wie ein
getretener Dackel.
    >>Ich fasse es nicht,
Ramon<<, sagte ich ärgerlich, >>erwartest du etwa allen Ernstes,
dass wir Pacos Schulden bei dir bezahlen?<<
    Ramon zuckte beleidigt die Schultern.
    >>Immerhin wart ihr seine
besten Mädchen und einen Versuch war es ja wert!<<
    Dabei sah er Corinna an, die sich
gerade die Tränen aus dem Gesicht wischte und fügte hinzu: >>Zumal
Corinna und Paco ja auch…<<
    >>Vergiss es, Ramon!<<,
zischte Corinna. >>Ich muss selbst sehen, wie ich ab jetzt über die
Runden komme — oder hast du schon vergessen, dass ich nun ebenfalls arbeitslos
bin?<<
    Ramon wandte sich daraufhin pikiert
ab.
    >>Du hast gehofft, dass wir
Paco hier treffen würden — stimmt’s?<<, sagte Corinna dann mit erstickter
Stimme und ich nickte.
    >>Ich hatte gedacht, wenn wir
mit ihm selbst sprechen können, dass er vielleicht einsieht, dass er dir dein
Geld wiedergeben muss. Aber ehrlich gesagt bin ich nun eher der Meinung, dass
er es gar nicht mehr hat!<<
    Corinna schluchzte erneut.
    >>Wie habe ich nur so dumm sein
können, ihm mein ganzes Geld anzuvertrauen!<<
    Während sie das sagte, schüttelte sie
fassungslos den Kopf. Ich versuchte ihr Mut zu machen. Die Miete fürs piso war ja erst mal bezahlt und ich war mir zudem sicher, dass Antonio uns mit Kusshand
nehmen würde! Corinna nickte und fing an, sich mit einem Taschentuch die Tränen
zu trocknen. Derweilen sah ich mich nach Ramon um, der gleich nachdem er
unseren Tisch verlassen hatte telefoniert hatte. Ich wünschte, er würde endlich
unsere Bestellung bringen! Corinna hatte sich wieder etwas beruhigt und atmete
tief durch, dabei rang sie sich sogar ein Lächeln ab.
    >>Du hast Recht — es ist nur
Geld<<, sagte sie. >>Und ich weiß auch, wie schnell ich es mir wieder
verdienen kann! Und zur Not habe ich ja noch Titus und nehme sein Angebot doch
an!<<
     
    Ramon brachte endlich unsere
Bestellung, aber eigentlich war mir der Appetit nun ebenfalls vergangen. Ich
beschloss, in Zukunft jedenfalls nicht mehr hierher zum Essen zu kommen. Ramon gab
sich beleidigt und stellte die Makkaroni und die cafés ab, ohne etwas zu
sagen. Kurz darauf betrat Eduardo Senior, der Besitzer des „Japόn“ die
Bodega. Er sah sich einen Augenblick um und kam dann geradewegs auf unseren
Tisch zu. Außer Corinna und mir war nur noch ein weiterer Tisch besetzt,
allerdings gleich vorne beim Eingang. Eduardo Senior zog sich von einem
Nachbartisch einen Stuhl heran und setzte sich unaufgefordert ans Kopfende
unseres Tisches.
    >>Die beiden bestaussehendsten
Barmädchen von der ganzen Costa Brava!<<, begrüßte er uns
überschwänglich. Ich glaubte nicht daran, dass Eduardo Senior hier gerade rein
zufällig aufgetaucht war und vermutete, dass Ramon ihm telefonisch Bescheid
gegeben hatte. Wahrscheinlich hatte er sich diese Gefälligkeit sogar noch
bezahlen lassen!
    >>Was wollen Sie, Sr.
Eduardo<<, entgegnete ich.
    >>Oh, warum denn so förmlich,
meine Schöne. Was will ich wohl? Dass ihr beiden für mich arbeitet natürlich!<<
    >>Kommt nicht in Frage!<<,
zischte Corinna. Eduardo Senior tat so, als sei er gekränkt.
    >>Aber was habe ich euch denn
getan? Da komme ich extra zu euch und biete euch einen Job an — jetzt wo das
Mau-Mau für immer geschlossen ist und ihr behandelt mich so von oben herab?
Womit habe ich das denn verdient? Fragt eure Freundin, diese Boobs, wie gut sie
es bei mir hat und wie gerne sie für mich arbeitet!<<
    Ich hatte Corinna unter dem Tisch
einen leichten Stups gegeben.

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