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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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lässt.<<
    >>Das ist gut. Denn leider
werde ich nicht, wie versprochen, dieses Jahr zu dir nach Lloret kommen können.
Mein ganzer Urlaub wird wohl für die Flitterwochen draufgehen.<<
    Ich musste lachen.
    >>Tja, du bestimmst, wo deine
Prioritäten liegen, aber das ist OK für mich. Im Herbst muss ich eh wieder für
ein paar Tage nach Deutschland kommen. Zur Nachuntersuchung — du weißt schon,
und dann sehen wir uns auf alle Fälle!<<
    >>Ja, ich weiß. Ist auch wirklich
alles OK mit dir?<<
    Ich versicherte Sonja, dass es mir noch
nie besser gegangen sei, was auch definitiv zutraf. Kurz darauf beendeten wir
das Gespräch. Xaví war diesmal nicht am Strand und ich fragte mich, ob das
irgendwie mit Alonso und mir zusammenhing… .
     
    Abends wollte Corinna ins „El Barco“
und für meinen Geschmack hatte sie sich viel zu sehr aufgetakelt. Immerhin
waren wir keine Bittsteller! Weil sie immer noch teilweise nicht ganz verheilte
Wunden am Dekolleté und an den Beinen hatte, trug sie einen langbeinigen und
hochgeschlossenen schwarz-grauen Leoparden-Catsuit, der eigentlich viel zu warm
war. Dazu trug sie einen extrabreiten, roten Lackgürtel und extrem hohe, rote Stiefel.
Außerdem wirkte sie fahrig und nervös, was auch an dem Kokain und den drei
großen Gin-Tonics liegen konnte, die sie schon intus hatte. Ich trug lediglich ein
einfaches, schwarzes Minikleid aus Stretch und dazu schwarze Stiefel. Zwar
hatte das Kleid ebenfalls lange Arme, aber es war so kurz, dass es gerade über
den Po reichte. Ich hatte es zwei Abende zuvor in einer der „Uncle Sam“
Boutiquen ergattert, als ich mit Babs auf Shopping-Tour gewesen war. Später am
Abend wollte ich dann noch ins  „Hollywood“ — mal sehen, wie Xaví so drauf war!
     
    Gegen 22.00 Uhr machten Corinna und
ich uns auf den Weg. Ich hatte einen Plan, weihte Corinna jedoch erst ein, als
wir schon unterwegs waren.
    >>Wie wär’s, wenn wir zuerst
auf einen Sprung zu Ramon gehen?<<, schlug ich vor. Corinna war jedoch zu
nervös und wollte auf dem kürzesten Weg zu Antonio. Sie würde erst wieder ruhig
schlafen können, wenn sie wusste, dass Antonio ihr einen Job gab. Angesichtes
ihrer finanziellen Situation durchaus verständlich, aber sicherlich nicht vorteilhaft!
    >>Wir haben noch nichts
gegessen<<, erklärte ich dann und als Corinna sich immer noch weigerte, sagte
ich, dass ich nur mitgehen würde, wenn ich vorher etwas zu essen bekäme!
    >>Warum hast du dir zu Hause
dann nicht was gemacht!<<, zischte Corinna. Doch weil sie auch nicht ohne
mich zu Antonio gehen wollte, blieb ihr nichts anderes übrig, und sie folgte
mir zu Ramon. Wie ich gehofft hatte, saß Paco dort an der Theke und trank
genüsslich ein Bier. Er hatte sicherlich nicht damit gerechnet, dass wir hier so
bald schon wieder auftauchen würden — noch dazu um diese Uhrzeit! Paco sah
ziemlich lädiert aus und vor lauter Überraschung blieb ihm der Mund offen
stehen, wodurch seine Zahnlücken sehr gut sichtbar wurden.
    >>Wie konntest du nur mit dem ins Bett gehen<<, murmelte ich zu Corinna. Corinna war genauso
überrascht, Paco zu sehen, wie er, uns zu sehen. Dennoch antwortete Corinna auf
meine Frage: >>Das weiß ich jetzt beim besten Willen nicht mehr. Aber ich
finde es auch irgendwie geschmacklos vor dir,  dass du mich daran erinnern
musst!<<
     
    Ich begrüßte Paco, so als ob nichts
wäre und fragte, wie es ihm ginge. Paco fing daraufhin an, eine Show abzuziehen
und rieb sich sogleich den Kopf.
    >>Nicht gut<<, klagte er und
meinte, er müsste jetzt auch unbedingt wieder ins Bett! Er stand von seinem
Hocker auf, grinste gequält und versprach, sich bei uns zu melden, sobald es
ihm besser ginge. In dem Moment wünschte ich mir tatsächlich, dass ich nur für
5 Minuten den Körper und die Kraft eines Alonsos oder Xavís haben würde.
    >>Und was ist mit Corinnas
Geld?<<, fragte ich leise, weil Ramon schon wieder lange Ohren machte und
ihn dies nichts anging, wie ich fand. Paco machte sich dies ebenfalls zu nutze.
    >>Was soll damit schon sein?<<,
brummte er scheinheilig. >>Sobald es mir besser geht, werde ich es bei
der Bank abholen und persönlich bei euch vorbeibringen! Aber es ist doch wohl
nicht nötig, dass alle Welt davon erfährt!<<
    Damit trank er den Rest seines Bieres
aus und verließ die Bodega. Corinna und ich setzten uns an einen Tisch und ich
bestellte mir eine Portion Makkaroni und einen café solo . Corinna wollte
lediglich einen carajillo mit einem guten Schuss Anís del Mono Verde.

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