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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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betonte, wie froh sie doch sei,
endlich mal wieder einen Mann aus der Heimat zu treffen! Dabei betonte sie das
Wort Mann so, dass die Brust ihres Gastes gleich um das Doppelte
anschwoll.
    >>Ach<<, seufzte sie,
>>hab' ich einen Durst — ich komme nämlich gerade erst vom Essen, musst
du wissen, und das Essen hier ist ja sooo ölig — lange nicht so gut wie bei
uns!<<
    Ihr Gast nickte und beklagte sich
auch gleich über das schlechte Essen in seinem Hotel. Gleichzeitig machte er
Anstalten eine Hand zu heben. Er wollte wohl für sich und Babs etwas zu trinken
bestellen — doch Babs hielt ihn sanft zurück und lächelte.
    >>Du, wollen wir uns nicht da
drüben auf eins von den Sofas setzen?<<, sagte sie. >>Die sind so
schön kuschelig und da kann ich auch meine Pumps ausziehen, ohne das es
auffällt.<<
    Ich hätte mich nie von selbst dorthin
gesetzt, weil diese Sofas die Gäste geradezu einluden, aufdringlich zu werden!
Aber Babs hatte damit wohl ebenfalls kein Problem! Ihr Gast, ein unscheinbarer,
dünner Kerl mit Halbglatze, konnte sein Glück denn auch kaum fassen und willigte
nur allzu bereitwillig ein. Er wollte erneut die Hand heben, um bei Eduardo
Junior etwas zu bestellen, aber Babs unterbrach ihn ein weiteres Mal.
    >>Dann musst du mir aber schon
einen Piccolo bestellen und der kostet 5.000 Peseten. Ist das OK für
dich?<<
    Sie hatte sich bei dem Gast
untergehakt und schmachtete ihn an. Dieser überlegte noch nicht einmal, sondern
nickte schnell — und bekam dann endlich Gelegenheit, bei Eduardo ein Bier und
einen Piccolo zu bestellen! Als Barmädchen war Babs ganz offensichtlich ein
Naturtalent! Jedenfalls agierte sie, als sei Bararbeit die natürlichste Sache
von der Welt.
     
     Die letzten, die an diesem Abend
Gäste bekamen, waren die beiden Polinnen. Eduardo Junior hatte sie schließlich von
der Tanzfläche wieder zu sich beordert und sie mit einem Fingerschnippen zu
zwei Männern geschickt, die als letztes hereingekommen waren. Die beiden
Polinnen begaben sich zu den Männern und etwas erstaunt beobachtete ich, wie
Eduardo sie offenbar vorstellte und die beiden Mädchen den Männern ganz förmlich
die Hand reichten. Gleich darauf bekam jede von ihnen einen Piccolo und sie
setzten sich mit ihren Gästen dann ebenfalls in eine der Nischen bei der
Tanzfläche. Im Vorbeigehen hörte ich, dass die beiden Männer Französisch
sprachen. Corinna und ich hatten zu dem Zeitpunkt zwei Belgier als Gäste. Kurze
Zeit später kam dann einer der Franzosen wieder an die Theke und bestellte für
die beiden Polinnen zwei Copas fürs Séparée.
     
    Babs saß nun schon eine Weile mit
ihrem Deutschen in einer der Nischen und mir entging auch nicht, dass Eduardo
anfing, dauernd dort hinüberzusehen. Babs hatte mittlerweile ihre Schuhe
ausgezogen und ließ sich von ihrem Gast gerade die Füße massieren. Schließlich
ging Eduardo zu den beiden hinüber und obwohl ich nicht hören konnte, was dort
gesprochen wurde, öffnete er als nächstes einen neuen Piccolo für Babs, den sie
sich dann an der Theke abholte. Dabei hielt Eduardo ihr alle zehn Finger vors
Gesicht: >>Tenn minut, on coppa<<, sagte er in schlechtem Englisch.
Auch Corinna und mir hatte er anfangs nervöse Blicke zugeworfen, doch Eduardo hatte
schnell begriffen, dass wir gewohnt waren, zügig unsere Copas zu leeren!
     
    Gegen zwei Uhr morgens kam auch
Eduardo Senior zurück. Corinna und ich hatten den ganzen Abend ununterbrochen Gäste
gehabt und auch keine Zeit mehr gefunden, überhaupt noch ans Essengehen zu
denken. Kurz vor drei Uhr servierten wir dann jedoch unsere letzten beiden Gäste
ab! Gleich darauf ging ich zu Eduardo Senior, der am Ende der Theke saß und Zigarre
rauchte und sagte ihm, Corinna und ich hätten nun gerne unser Geld. Etwas
überrascht sah er mich an.
    >>Wir hatten vereinbart, dass
Corinna und ich um 3.00 Uhr Feierabend machen!<<, erinnerte ich ihn.
    Eduardo Senior versuchte uns zu
überreden, noch zu bleiben, aber ich schüttelte rigoros den Kopf. Schließlich
fragte er seinen Sohn, wie viele Copas wir denn gemacht hätten, doch ich kam
ihm zuvor. Ich wusste genau, was Corinna und ich umgesetzt hatten! Eduardo
Junior warf mir daraufhin einen gekränkten Blick zu und fragte, ob ich ihm
nicht vertrauen würde.
    >>Nein<<, antwortete ich
kalt. Ich mochte diesen Fettsack nicht und ich wollte, dass ihm dies unmissverständlich
klar war! Eduardo Junior tat dann so, als ob er nachrechnen würde und meinte
schließlich, er käme auf dasselbe

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