Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
hab‘ keine Ahnung, was
mit dir los ist, aber das reicht mir jetzt<<, sagte er und stand auf.
>>Außerdem wird es Zeit, dass ich nach Hause komme!<<
Ich lachte.
>>Ja, ich bin mir sicher, dass
deine Frau sich schon fragt, wo du steckst!<<
Alonso warf mir einen bösen Blick
zu.
>>Sie sind alle übers
Wochenende weg, Freunde besuchen und sie kommen auch erst heute Abend
zurück.<<
Ich lachte erneut.
>>Ach deshalb bist du hier
aufgetaucht. Und ich hatte mich schon gefragt, wie es kommt, dass du auf einmal
wieder vor meiner Tür stehst, wo du doch sonst immer nur Zeit für ein Quickie zwischen
Tür und Angel hast! Du musst zu Hause ja ganz schön unter dem Pantoffel stehen!<<
Alonso hatte sich mittlerweile
angezogen und starrte mich an.
>>Du kannst von Glück sagen,
dass ich keine Frauen schlage — aber ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt
gehe!<<
Damit verließ Alonso mein Zimmer und
gleich darauf hörte ich, wie die Wohnungstür hinter ihm ins Schloss fiel. Meine
Stimmung war immer noch makaber und obwohl ich müde war, war ich auch immer
noch aggressiv und unruhig. Es war, als hätte mir jemand irgendeine Droge
eingeflößt und so kannte ich mich selbst gar nicht. Ich beschloss, erst einmal
kalt zu duschen und danach zum Strand zu gehen, obwohl ich dazu eigentlich auch
keine Lust hatte. Dennoch ging ich zum Strand. Allerdings suchte ich mir bewusst
einen anderen Platz als gewöhnlich, weil ich keine Lust hatte, als nächstes
Xaví über den Weg zu laufen! Ich war froh, dass es Montag war und ich abends
nicht gleich wieder ins „Japόn“ musste.
Am Strand hatte ich dann fast nur
geschlafen, doch ich fühlte mich immer noch total unausgeglichen und mies. Auf
dem Weg zurück vom Strand ging ich bei Henry vorbei. Es war erst fünf Uhr und
ich hatte auch noch nichts gegessen, doch als Henry mich fragte: >>Das
Übliche<<, nickte ich bloß.
Weil in der „Bakus Bar“ wieder deutsche
Schlagermusik lief, hatte ich mich draußen auf die Terrasse gesetzt. Zwei
Deutsche saßen ebenfalls dort, tranken Bier und aßen Currywurst mit Pommes.
Trotz der Sonne hatte ich das Gefühl, als wenn mich eine dunkle, böse Wolke
einhüllen würde und die beiden Deutschen, mit ihren Sandalen und den
Bierbäuchen störten mich plötzlich wahnsinnig, obwohl ich normalerweise eher
über sie gelacht hätte. Ich war so mit mir und meinen negativen Gedanken
beschäftigt, dass ich gar nicht mitbekam, wie jemand den ich kannte, die Straße
herunter kam und vor mir stehen blieb.
>>Hey dich kenne ich doch — was
macht dein Kopf?<<
Ich hielt den Mann für einen
Touristen! Erstens sah er genauso aus; Sandalen mit Wollsocken und viel zu
kurze Shorts und zweitens hatte er mich auf Deutsch angesprochen.
>>Verpiss dich einfach<<,
sagte ich, ohne ihn wirklich anzusehen. Der Mann machte einen Schritt zurück,
wodurch er aber mehr in mein Blickfeld gelangte. Auf einmal erkannte ich, dass
es Markus war, der mich da angesprochen hatte. Markus war Detlefs Bruder und
hatte auf der Abschiedsparty von Graham dafür gesorgt, dass mir jemand Eis für
meinen Kopf brachte, nachdem Pepes verrückte Freundin versucht hatte, mich mit
bloßen Händen zu skalpieren. Mit einem Schlag war ich wieder klar und schlug
mir die Hand vor den Mund.
>>Mein Gott, Markus, tut mir leid
— das wollte ich nicht. Ich hab‘ dich einfach nicht erkannt und ich glaube, ich
habe heute auch einen ausgesprochen miesen Tag!<<
Markus sah mindestens so peinlich
berührt aus, wie ich mich fühlte.
>>Scheiße<<, sagte ich,
>>das war echt nicht meine Absicht!<<
Markus nickte und zeigte auf den
Eingang zur „Bakus Bar“.
>>Na, eigentlich wollte ich
hier auch nur eine Currywurst essen<<, sagte er dann.
>>Wenn du willst, dann setz‘
dich ruhig zu mir, ich wollte mich bei dir eh noch dafür bedanken, dass du
damals so schnell reagiert hast. Ich denke, sonst wäre meine Kopf vor Schmerzen
auch einfach explodiert!<<
>>Keine Ursache<<,
antwortete Markus und nahm Platz. Henry kam und begrüßte Markus mit Handschlag.
>>Ihr kennt euch?<<,
fragte Henry und Markus und ich nickten.
>>Sagen wir mal so<<,
erklärte Markus dann, >>wir haben zumindest gemeinsame Bekannte.<<
>>Aha<<, machte Henry.
>>Das Übliche?<<, fragte er dann auch Markus und Markus nickte wieder.
Henry warf daraufhin einen Blick auf mein fast leeres Glas mit Campari-Orange und
fragte, ob ich noch einen wollte. Doch ich schüttelte den Kopf.
>>Aber wenn du außer Currywurst
vielleicht auch noch ein
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