Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
Vom Netzwerk:
was ist dir passiert,
dass du so dermaßen an deiner Unabhängigkeit hängst?<<
    Ich schluckte die Spaghetti herunter.
    >>Eine Scheißbeziehung und die
totale Unterdrückung!<<
    >>Glaubst du nicht, es geht
auch anders?<<
    Ich sah Xaví lange an, bevor ich schließlich
antwortete. Ich wusste, er hatte genügend Ausdauer, um auf eine Antwort zu
warten.
    >>Ja vielleicht. Nur dass ich
im Moment kein Interesse daran habe!<<
    >>Wie alt bist du?<<
    >>Neunzehn, und ich dachte, du
wollest nur eine persönliche Frage stellen!<<
    Xaví lachte, wurde jedoch sofort
wieder ernst.
    >>Mein Gott, du bist zehn Jahre
jünger als ich — wie alt warst du in dieser, ähm, Scheißbeziehung?<<
    Ich machte ein finsteres Gesicht. Die
Zeit für Persönliches war vorbei! Xaví brachte den leeren Topf zurück in die
Küche. Als er zurückkam, war seine Erregung wieder deutlich sichtbar.
    >>Ich hab‘ keine Ahnung, was heute
mit dem los ist<<, sagte er. >>Offensichtlich kann er aber nicht
genug bekommen.<<
    Ich schüttelte den Kopf.
    >>Ich bin wund und müde, ich
glaub‘ ich kann nicht mehr…<<
    >>Wetten<<, sagte Xaví.
     
    Ich schlief danach tatsächlich bis
fast drei Uhr nachmittags. Als ich endlich wach wurde, lag Xaví angezogen neben
mir auf dem Bett und las in einem Buch.
    >>Und ich hab‘ schon
befürchtet, dass du nie wieder wach werden würdest<<, begrüßte er mich.
Ich war selbst total überrascht, dass ich so lange geschlafen hatte. Dann fiel
mir jedoch ein, dass ich abends wieder ins „Japόn“ musste und ich stöhnte
bei dem Gedanken daran.
    >>Was ist los?<<, fragte
Xaví.
    >>Nichts. Mir ist nur
eingefallen, was ich heute Abend noch tun muss!<<
    >>Und das wäre?<<
    >>Nun, genau wie du muss ich
zur Arbeit — und dazu habe ich keine Lust!<<
    >>Dann geh‘ doch einfach nicht
hin.<<
    Ich seufzte und rollte mich schräg
auf das Bett, sodass ich mit dem Kopf auf Xavís Hüfte lag. Dann schaute ich zur
Decke.
    >>Das ist nicht so einfach,
weil ich jemandem versprochen habe, noch bis zum Wochenende durchzuhalten<<,
erklärte ich.
    >>Und was ist danach?<<
    >>Danach? Das geht dich nichts
an!<<
    Xaví lachte kurz auf.
    >>Du machst es mir nicht eben
einfach! Kannst du dir eigentlich vorstellen, was sich in meiner Fantasie so
alles abspielt, wenn ich bloß daran denke, dass du in einer Copa-Bar arbeitest!?<<
    Ich drehte mich so, dass ich ihn
ansehen konnte.
    >>Glaube mir Xaví. Während der
Arbeit bin ich dermaßen prüde, dass du mich kaum wiedererkennen würdest! Da
läuft auch rein gar nichts und das ist auch der Grund, warum ich diesen Job auf
lange Sicht nicht machen kann! Aber das sind alles Dinge, die dich genau
genommen nichts angehen!<<
    >>Ja, ich weiß. Du siehst mich
nur als deinen Liebhaber — noch dazu bloß als einen von — wie vielen? Trotzdem
fühle ich mich jetzt besser, weil du gesagt hast, dass die Bararbeit nicht das
Richtige für dich ist und ich hasse mich selbst dafür, dich das zu fragen —
aber sehe ich dich heute Nacht wieder?<<
    Er hatte dabei eine Hand in meinen
Nacken gelegt und sein Daumen streichelte meine Haut.
    >>Ich weiß nicht, aber ich
glaube eher nicht<<, antwortete ich. >>Und glaube mir, wenn ich heute
nach der Arbeit wieder so drauf bin, wie gestern Morgen, dann bist du froh,
wenn du mich auch nicht sehen musst!<<
    Xaví atmete einmal tief durch, wie
jemand, der es besonders schwer hat.
    >>Du hast es geschafft,
innerhalb von zwanzig Sekunden dafür zu sorgen, dass ich mich erst besser und
dann total schlecht fühle — vielen Dank!<<
    >>Keine Ursache<<,
antwortete ich und rollte mich vom Bett. Es wurde Zeit, nach Hause zu gehen.
Xaví, der ebenfalls weg musste, bot mir an, mich zu fahren, aber ich wollte
lieber zu Fuß gehen und den Spaziergang nutzen, um mich auf das „Japόn“
vorzubereiten.
     
    ***
     
     Mir kam das „Japόn“
tatsächlich so vor, als sei es von einer negativen, schwarzen Wolke umhüllt, in
die ich mich jeden Abend aufs Neue wieder hineinbegeben musste! Partikel dieser
Wolke blieben dabei an mir haften und verseuchten mich mit dunklen Gedanken und
Aggression. Ich kam mir ausgeliefert vor. Corinna schien von alledem nichts zu
spüren. Sie war immer noch in Hochstimmung, schwärmte von Julio und wollte auch
in dieser Nacht nach der Arbeit unbedingt gleich wieder ins „Hollywood“.
    >>Du wirst diesem Julio doch
nicht etwa nachlaufen?<<, fragte ich.
    >>Aber nein!<<, erklärte
Corinna. >>Ich nutze einfach die Gelegenheit — wer weiß, wann sie
wiederkommt!<<
    Wir hatten

Weitere Kostenlose Bücher