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Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)

Titel: Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Weitzels
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schon von Manuela wusste und wartete darauf, dass Babs mir
alles selbst erzählte! Babs war nur noch ein Häufchen Elend. Sie weinte und
zitterte und war vollkommen mit den Nerven am Ende. Normalerweise hätte sie mir
trotz ihrer Dummheit eher leidgetan. Doch nun konnte ich irgendwie nicht wiederstehen
und machte ihr in ihrem Zustand auch noch richtige Vorwürfe.
    >>Es geschieht dir ganz recht,
Babs<<, sagte ich kalt. >>Ich hab‘ wirklich alles getan, um dir zu
helfen und ich hab‘ dich auch vor Hermann gewarnt! Aber nein, du musstest ja
gleich ausziehen, weil Hermann dir den Floh ins Ohr gesetzt hat, ich hätte ihn
angemacht!<<
    Babs steigerte sich daraufhin in eine
Hysterie, sodass sie gar nicht mehr in der Lage war, zu antworten. Sie saß auf
einem Stuhl in der Küche und wurde so heftig geschüttelt, dass sie selbst ihren
Kaffee verschüttete.
    >>Pass doch auf, was du
machst<<, herrschte ich sie an. >>Am besten, du gehst jetzt gleich
wieder zu Hermann und tust, was immer du tun musst, um dich wieder mit ihm zu
vertragen. Immerhin hast du es dir ja so ausgesucht!<<
    Fast hörte ich mich schon wie meine
eigene Mutter an! Babs heulte nun noch lauter.
    >>Das geht aber nicht<<, stieß
sie schließlich hervor.
    >>Und warum nicht?<<
    >>Weil ich ihn heute Morgen
auch mit einer anderen im Bett erwischt habe<<, schrie Babs förmlich.
>>Er hat gesagt, dass es aus sei und hat mir meine Sachen einfach vor die
Tür gestellt!<<
    Babs war komplett hysterisch. Dann
ging die Tür zur Küche auf und Corinna erschien.
    >>Was ist denn hier
los?<<, fragte sie aufgebracht.
    >>Hermann hat Babs vor die Tür gesetzt.
Anscheinend hat er eine Neue!<<
    Corinna lachte.

>>Nun, das war ja auch nicht anders
zu erwarten gewesen!<<, erklärte sie selbstgefällig. >>Und was will die jetzt hier?<<
    Babs versuchte sich krampfhaft ein
wenig zu beruhigen.
    >>Ich weiß doch nicht, wo ich
hin soll<<, heulte sie und sah mich dabei flehentlich an. >>Kann
ich nicht wieder in mein altes Zimmer? Nur solange, bis ich Eduardo sein Geld
zurückgezahlt habe und mir ein Zimmer in einer Pension leisten kann?<<
    Corinna sah daraufhin mich an.
    >>Die hat sich auch noch Geld
von denen geliehen?<<, fragte sie ungläubig. Ich nickte.
    >>Wie hätte Babs sonst so
schnell ein piso bezahlen können!<<
    Corinna schüttelte den Kopf.
    >>Ich hatte mir ja schon
gedacht, dass du blöd bist Babs — aber so blöd?! <<
    Genau wie ich zeigte Corinna kein
Mitleid mit ihr. Dennoch unternahm Babs einen neuen Versuch, uns zu überreden,
sie wieder bei uns wohnen zu lassen. Und dann überraschte Corinna mich!
    >>Von mir aus<<, sagte
Corinna müde. >>Ich bin ja eh nicht mehr lange da!<<
    Babs sprang daraufhin sogleich von
ihrem Stuhl auf und wollte Corinna um den Hals fallen. Corinna streckte jedoch
in einer Abwehrhaltung beide Arme aus, verzog das Gesicht und meinte, das wäre
zu viel des Guten. Hauptsache Babs würde endlich mit ihrem Geschrei aufhören,
damit sie wieder schlafen könnte!
     
    Ich war verärgert, weil Corinna ohne
meine Zustimmung Babs einfach so erlaubt hatte, wieder bei uns einzuziehen! Doch
nun war es zu spät, noch einen Einwand vorzubringen. Corinna war schon wieder
in ihr Zimmer zurückgekehrt und Babs war in den Flur gelaufen, um ihre Tüte zu
holen. Dann erklärte sie, dass sie total erschöpft sei und ebenfalls nur noch
schlafen wollte!
    >>Und was Hermann angeht, hast
du wohl Recht gehabt und er ist es einfach nicht wert!<<, erklärte sie schluchzend
und ging dann in ihr altes Zimmer, den Müllsack hinter sich herziehend.
     
    ***
     
    Erneut fand ich keine Ruhe! Sobald es
spät genug war, dass die Läden geöffnet hatten, beschloss ich erst einmal
Briefumschläge und Briefmarken zu besorgen und Nataschas Briefe versandfertig
zu machen und einzuwerfen. Ich kaufte gleich ein Dutzend Briefmarken und neben
einem Stapel Briefumschläge auch einen dicken Schreibblock. Dann setzte ich
mich auf die Terrasse des noch ziemlich leeren Café „Canaletas“, bestellte mir
einen café solo und einen Bikini-Toast und versuchte mich
einigermaßen zu sammeln. Heute Abend gehst du nicht mehr ins Japόn, nahm ich mir vor und sagte es immer wieder in Gedanken auf, bis ich mich tatsächlich
etwas besser fühlte! Dann ging ich nach Hause und packte meine Strandsachen.
Babs erschien im Flur. Sie sah fürchterlich aus, doch sie meinte, sie könnte eh
nicht schlafen und fragte, ob ich sie mit zum Strand nehmen würde. Babs war
bislang immer in Fenals zum Strand gegangen und nun

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