Spaziergang im Regen
bebte, als sie ihre Hüften hob, damit Jessa sie aus der Jeans schälen konnte.
»Was willst du?«
»Nimm mich.«
Allein der Gedanke daran ließ das Blut in Jessas Adern kochen, obwohl ihr Körper am nächsten Tag bestimmt wunde Stellen haben würde. Aber Sharas auch , dachte sie mit einem Lächeln.
Das erste Mal, auf der Couch, war wunderbar, athletisch, heiß, hart und befriedigend. Kurz vor Schluss fielen sie auf den Boden, und Shara grub ihre Zähne in Jessas Schulter, als ihr Körper erbebte. »Sie haben aber wirklich enorm talentierte Finger, Frau Hanson«, stieß sie mit belegter Stimme hervor, heiser von all den Bekundungen, wie gut ihr gefiel, was Jessa mit ihr anstellte.
Jessa lächelte überrascht, dass Shara nach diesem Höhepunkt noch immer ihre Sinne so sehr beieinander hatte, dass sie entschlossen hinzufügte: »Und so viel Talent sollte immer belohnt werden.« Dann kümmerte sie sich untypisch schweigsam aber umso intensiver um Jessas Wohlbefinden.
Jessa war bereits kurz vor ihrem eigenen Höhepunkt gewesen, als sie Sharas herbeigeführt hatte, weshalb sie erwartete, dass es nun schnell gehen würde. Aber Shara hatte eine ganz andere Idee. Sie neckte, schmeckte, saugte und leckte Jessa fast bis an den Rand des Wahnsinns, wobei sie sich jedesmal wieder zurücknahm, kurz bevor Jessa zum Höhepunkt kam. Als es endlich dazu kam, brach Jessa in Tränen aus.
Shara hielt sie fest in ihren Armen und streichelte über ihr Haar, während die Tränen rollten.
»Du bist umwerfend«, sagte Jessa leise und wusste sofort, dass kein Wort wirklich ausdrücken konnte, was sie fühlte.
Jessa brach über Shara zusammen und schnappte nach Luft. Die Abenddämmerung warf lange Schatten durchs Schlafzimmer, aber sie verschwendete kaum einen Gedanken an den Ablauf der Zeit. Seit ihrer ersten gemeinsamen Nacht hatten sie sich nicht mehr so oft und mit solcher Wildheit geliebt.
»Liebling, bist du wach?« Sharas Stimme unterbrach ihre Gedanken.
»Mm, ich glaube schon. Aber ich bin zu schlaff, um sicher zu sein.«
Shara lachte leise. »Würde es dir was ausmachen, wenn ich das Teil auch mal ohne dich benutze?«
Jessa musste lachen. »Das macht dann aber nicht mal halb so viel Spaß.«
»Da widerspreche ich dir nicht.« Sie seufzte zufrieden. »Jessa, stört es dich, das ich Sex mit Männern hatte? Ich habe mich das schön öfter gefragt, weil du dir ja schon immer sicher warst und ich erst dir begegnen musste, um mich selbst zu erkennen.«
»Liebes, um es mit Neruda zu sagen: ›Was vor mir war, weckt keine Eifersucht. Immer werden wir einzig sein, immer nur du und ich allein auf der Erde‹.«
Shara drückte sie fester an sich. »Ich liebe es, wenn du das tust.«
»Neruda zitieren?«
»Ja. Neruda auf uns bezogen zitieren. Als ob ich, unsere Beziehung seine Poesie in deinem Geiste heraufbeschwört, und du dich nicht mal anstrengen musst, ein Gedicht oder eine Strophe zu finden, die uns beschreibt.«
Jessa sah, wie die Schatten der Dämmerung die Umrisse von Sharas Gesichts zu verwischen schien und die Liebe zu verschleiern drohte, die sich in ihren Augen zeigte und die in ihrer Stimme zu hören war. »Kein Sterblicher kann mit Worten beschreiben, was wir haben«, sagte sie leise.
Das schwindende Licht konnte nicht die Tränen verbergen, die bei Jessas Worten über Sharas Wangen strömten. Jedesmal wenn ich denke, dass ich dich unmöglich noch mehr lieben könnte, sagst du etwas wunderbar Romantisches, und ich verliebe mich wieder aufs Neue in dich. Shara strich über Jessas wilde Locken. »Ich möchte ein Kind mit deinem Haar.«
Jessa sah den Ausdruck in Sharas Augen und fühlte eine nervöse Spannung in der Magengrube. Sie schloss die Augen und versuchte verzweifelt, ihre Sehnsucht unter Kontrolle zu bringen, aber als sie sie wieder öffnete, schaute Shara sie noch immer mit diesem Blick an und streichelte noch immer ihr Haar.
Jessa wandte sich ab, und Shara nahm an, dass sie aufstehen wollte, aber dann lehnte sie sich über Sharas Bauch, küsste ihn und legte ihren Kopf darauf, so dass sie sie anschauen konnte. »Manchmal wünsche ich mir, dass meine Gefühle nicht so stark wären«, flüsterte sie so leise, dass Shara sie kaum hören konnte. »Und dann wünsche ich mir auch, dass ich dich nicht so gut kennen würde.«
Shara war sich nicht sicher, was sie damit meinte, aber sie war zu bewegt von Jessas Verhalten, um in dem Moment nachzuhaken.
Jessa lag für eine Weile ruhig so da und hörte dem Knurren
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