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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilyane Barley
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hervorfunkelnden Augen wirkten in dem dunklen Gemäuer wie kleine, glühende Feuer-murmeln.
    Gerade, als Tim versuchte, sich aufzurichten, kam ein weiterer Kobold zur Tür herein. Seinem Auftreten nach schien er der Anführer zu sein. »Na, kommt ihr mit ihm zurecht?«, fragte er seine Kumpane.
    »Keine Sorge, Quork, klappt alles wie am Schnürchen.«
    »Na los, dann an die Kette mit diesem Schnüffler!«
    Die stämmigen Gesellen packten Tim und banden ihn mit einem Seil an einer schweren, etwa einen Meter langen, im Gemäuer verankerten Eisenkette fest.
    »Hier wirst du brav bis zum Morgen bleiben und uns nicht bei der Nachtruhe stören!« Quork grinste böse und trottete mit seinen vier Gefährten polternd davon.
    Oh je!, dachte Tim niedergeschlagen . Hoffentlich haben sie mir nicht die Königsperle geklaut! Mühsam tastete er mit gefesselten Händen nach seiner Hosentasche. Hab´ ich es mir doch gedacht! Die Perle ist verschwunden. Diese Diebe haben tatsächlich meine Kleidung durchstöbert! Was mache ich jetzt bloß, und wie komme ich hier wieder heraus?
    Eine Weile zermürbte er sich darüber noch den Kopf, ehe er, vom tosenden Gewittergrollen begleitet, müde auf dem strohbedeckten Boden einschlief.
    Mit einem Mal erwachte Tim vom Klang heller Stimmen. Ein wenig verschlafen schaute er im Dämmerlicht zu der von stabilen Eisengittern umgebenen Fensteröffnung hinüber. Das Unwetter schien vorüber zu sein. Draußen vor dem Kellerfenster flogen viele kleine, lebende Lichter umher, und von dort kamen auch die melodischen Klänge. Allem Anschein nach konnten diese grünblauen, sanften Lichter singen!
    »Hallo! Hört ihr mich? Wer seid ihr?«, fragte Tim mit gedämpfter Stimme.
    Obwohl die Tür geschlossen war, befürchtete er, möglicherweise von den Kobolden gehört zu werden.
    Die Lichter hielten inne und näherten sich dann immer mehr dem Fenster. Sie flogen im Schwarm zwischen den Gitterstäben hindurch in das düstere Kellerverlies. Schließlich schwirrten etwa fünfundzwanzig zierliche, spatzengroße Wesen vor Tim durch den Raum. Es waren Elfen, allerdings eine andere Art als die aus dem Eichenwald. Ihre spitzen Ohren waren ein bisschen länger geraten und sie besaßen alle sehr dunkles Haar. Die Hautfarbe glich der von hellem Moos, und die schmaleren Flügel leuchteten in einem bläulichen Farbton.
    »Wer seid ihr?«, wiederholte Tim seine Frage.
    »Wir sind die Nachtelfen«, erwiderte ein zartes Stimmchen.
    »Wieso bist du hier?«, wollte eine andere Elfe wissen und flatterte vorsichtig zu ihm. Sie musterte Tim mit ihren großen, schräg liegenden Augen.
    »Dich haben wohl die listigen Kobolde eingefangen?«
    Tim erzählte, weshalb er hierher gekommen und wie er diesen fürchterlichen Kerlen in die Falle gegangen war.
    »Wir werden dir helfen, damit du die Prinzessin befreien und mit ihr fliehen kannst. Aber hüte dich vor den Kobolden, die im Erd- und Kellergeschoss des Turms hausen!«, warnte die Elfe. »Der Hexenmeister Torkan, der die oberen Stockwerke bewohnt, ist angeblich zurzeit nicht da! Du solltest die günstige Gelegenheit nutzen, um deine Freundin zu suchen!«
    »Na klar!«, antwortete Tim schmunzelnd. »Torkan kann gar nicht anwesend sein. Die Elfen im Eichenwald haben ihn nämlich mit meiner Hilfe gefangen genommen.«
    »Das ist eine gute Nachricht.« Die Elfe schien erleichtert zu sein.
    Die zierlichen Wesen begannen nun eifrig das verknotete und um Tims Hände gewickelte Seil so weit zu lockern, bis er sich schließlich losbinden konnte.
    »Vielen, vielen Dank!«, Tim rieb sich über die schmerzenden Handgelenke.
    »Wir sehen uns dann nachher draußen in der Nähe des Turms wieder, um dir und der Prinzessin zu zeigen, wo der Weg zur verborgenen Welt beginnt, in welcher sich das Land Jahem befindet«, versprach ein junger Elfenmann. »Aber nun geh, und befreie deine Freundin!«
    Tim öffnete vorsichtig die Tür zum halbdunklen Flur, an dessen Wänden nur wenige Kerzenleuchter ein bisschen Helligkeit in das Kellergewölbe warfen. Er wollte Sarah so schnell wie möglich finden und mit ihr aus diesem schrecklichen Gemäuer verschwinden. Rasch schlich er auf der Suche nach der Treppe durch den Flur, um in den oberen Bereich des Turms zu gelangen. Doch plötzlich, nach nur wenigen unbedachten Schritten, stolperte er über etwas Weiches, Piepsendes. »Verflixt noch mal!«, stieß er vor Schreck schimpfend hervor. Zwei fette, graue Ratten waren ihm direkt vor die Füße gelaufen und huschten

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