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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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das kann doch nicht wahr sein!« Auch an dieser Seite lag eine Raupe. Es schien, als würden ihn alle drei regelrecht belagern!
    Da das Bett mit der hinteren und oberen Seite an den Wänden einer Zimmerecke stand, wusste Tim nun nicht, wie er aus seiner misslichen Lage herauskommen sollte. Die Tiere waren einfach viel zu dick, um darüber hinweg steigen zu können. Er wollte gerade jemanden um Hilfe rufen, da klopfte es an der Tür und der Wirt schaute herein. »Ich hab´ da eben etwas gehört und wollte nur mal nachsehen, ob alles in Ordnung ist!«, meinte er und begann im selben Moment zu schmunzeln, als er Tim ansah, der mit hochgezogenen Beinen verdutzt auf dem Bett saß. »Ach, nur keine Aufregung! Das sind lediglich unsere drei Stubenraupen Frieda, Erna und Emil. Sie tun dir nichts. Mit ihrer Gefräßigkeit sorgen sie dafür, dass wir kein Ungeziefer im Haus haben. Spinnen, Käfer und Ähnliches verspeisen sie als Leckerei leidenschaftlich gerne. Wahrscheinlich sind sie in der Nacht durch die zwei offenen Fenster zu dir hereingekrabbelt! Sie können dich vermutlich gut leiden und liegen deshalb um das Bett herum!«
    »Aha, so ist das! Ihr habt ja wirklich merkwürdige Haustiere hier im Dorf.«
    »Leider hatten wir gestern vergessen, dich noch darauf hinzuweisen!«, entschuldigte sich der Wirt. »Na los ihr drei, jetzt aber raus mit euch!«, forderte er die gemächlich zur Türschwelle kriechenden Raupen auf. »Ach ja, dann wollte ich noch fragen, ob du vielleicht ein frisches Hemd und eine Hose gebrauchen kannst! Ich hätte da etwas für dich übrig, das mir leider zu eng geworden ist.«
    »Zu diesem Angebot sag´ ich nicht nein! Meine Klamotten sind nämlich total zerfetzt und beschmutzt«, antwortete Tim. Er war froh, endlich wieder eine saubere Kleidung ohne Risse und Löcher tragen zu können.
    »Außerdem kannst du schon hinunter in die Wirtsstube kommen, das Frühstück ist gleich fertig!«, gab der Wirt noch kurz Bescheid, legte Hemd und Hose auf den Stuhl und verließ anschließend das Zimmer.
    »Ich bin ja gespannt, was mir noch alles begegnen wird, ehe ich endlich bei Yakora angekommen bin?«, fragte sich Tim und konnte noch immer nicht glauben, was da die ganze Nacht neben seinem Bett gelegen hatte.
    »Raupen als Haustiere!« Er schüttelte fassungslos den Kopf.
    Tim schlüpfte in die überlassenen Kleidungsstücke. Nur die Hose war ein bisschen zu weit. Er zog den Gürtel ein wenig enger, wusch sich das Gesicht und ging hinunter, um zu frühstücken.
    Als er die Wirtsstube betrat, waren dort schon einige Gäste aus dem Dörflein eingekehrt.
    »Guten Morgen!«, grüßte Tim und setzte sich wieder an seinen gewohnten Platz.
    Die vier anderen Gäste schienen bei seinem Anblick ihren Augen nicht recht zu trauen. Sie schauten ihn entgeistert an und vergaßen vor Staunen für einen Moment ihr Frühstück. Dann grüßten sie ebenfalls freundlich und widmeten sich, noch ein wenig irritiert, wieder ihrer Mahlzeit.
    Gleich darauf bekam Tim von der Wirtin eine deftige Portion Rührei mit Speck und ein großes Glas Orangensaft serviert.
    »Na, wie hast du denn geschlafen?« Offenbar war sie schon wieder zu einer Unterhaltung aufgelegt.
    »Danke, sehr gut«, fasste sich Tim kurz, denn ihm war zu so früher Morgenstunde noch nicht nach einem längeren Gespräch zumute.
    Während er sein Frühstück aß, wanderte sein Blick immer wieder zu den anderen Gästen in der Wirtsstube. Am Tisch in der Ecke saßen zweifellos zwei Zwergenmänner. Die stämmig gebauten Kerle waren ein bisschen kleiner als er. Sie trugen einen grauen Vollbart.
    Der eine hatte eine Glatze und der andere eine Zipfelmütze auf dem Kopf. Sie stocherten hastig in ihren Tellern und schoben sich unter ihren zu groß geratenen dicken Nasen hungrig einen Bissen nach dem anderen in den Mund.
    Gleich am Tisch daneben saßen zwei weitere kleine Wesen, anscheinend Gnome. Ein jeder aß ein belegtes Käsebrot und hatte eine große Tasse Kaffee vor sich stehen. Diese braunhäutigen Gesellen mit ihren spitzgeformten Ohren waren von zierlicher Gestalt und ungefähr einen Kopf kleiner als Tim. Sie besaßen große, lange Nasen und schmale Gesichter. Am aufgeweckten Blick ihrer ebenfalls großen, etwas hervorstehenden Augen war zu erkennen, dass es sich um schlaue Wesen handelte.
    Das sind vielleicht merkwürdige Gestalten!, dachte er. Wieso starren die mich denn schon wieder alle an? Ob sie wohl meine Gedanken lesen können?, kam es Tim in den Sinn, und er
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